Ein Schritt Richtung Zukunft

Futsaler mit dem TuS-Vorsitzenden Norbert Reisener
Der TuS-Vorsitzende Norbert Reisener (l.) heißt die Ex-FSC-Futsaler Sebastian Münch, Jan Haarmeyer und Hendrik Hummelt (v.l.) im Verein willkommen. [Foto: Lutz Hackmann]

Es ist die klassische Win-Win-Situation, wie es im Neudeutschen heißt: Münsters wohl kleinster Sportverein, der FSC Münster 05, geht im größten der Stadt auf. Ab sofort hat nämlich der TuS Hiltrup eine neue Sparte: Futsal.
Jan Haarmeyer und seine Kollegen vom Futsal-Club Münster waren es leid. Das ewige Gerangel um Hallenzeiten, eine Vereinsexistenz, die den meisten Münsteranern verborgen blieb - und dadurch die Suche nach neuem Personal sehr schwierig gestaltete. Probleme, die jetzt der Vergangenheit angehören sollen. Der FSC 05 hat sich nach zweieinhalb Jahren seiner Existenz aufgelöst, die neun Mitglieder gehören nun dem TuS Hiltrup an und spielen fortan in den TuS-Farben blau und weiß.

Keine Bestandsangst mehr

Die Ex-FSC-ler müssen nun keine Bestandsangst mehr haben. Sie können als ordentliche TuS-Mitglieder die gewachsenen Strukturen des Klubs nutzen und sich ausschließlich um ihren Sport kümmern. Dass sie ausgerechnet in Hiltrup landeten, ist kein Zufall. „Die meisten von uns kommen aus Hiltrup“, sagt Jan Haarmeyer, „beim TuS anzufragen war da naheliegend.“ Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Hiltruper mit ihrem Klubchef Norbert Reisener hörten sich das FSC-Ansinnen an. Und brauchten nicht lange, um zu erkennen, dass diese Fusion auch für den Verein einige Chancen birgt.
Kreis-Vorsitzer Reisener und Co. hatten längst erkannt, dass es sich beim Futsal um einen Sport handelt, der für die Zukunft einiges an Potenzial bietet. Gerade in Münster, mit Frankfurt zusammen die deutsche Futsal-Hochburg schlechthin. „Mit der Sparte Futsal stellt sich der TuS breiter auf“, sagt Reisener, der die Konstellation als „glückliche Fügung“ betrachtet. Und er zieht Vergleiche zur jungen Frauen-Fußball-Abteilung des TuS: „Nach nur zwei Jahren haben wir jetzt ein Frauenteam und vier Mädchen-Mannschaften im Spielbetrieb.“ Tendenz steigend. Futsal soll ein weiterer Schritt Richtung Zukunft sein. Denn der Sport, der seinen Ursprung in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Südamerika hatte, und damit beileibe nicht so jung ist, wie weithin angenommen wird, erfreut sich hierzulande immer größerer Beliebtheit. Auch weil er seit 1999 unter dem Dach der FIFA und UEFA firmiert und der Bekanntheitsgrad seither sprunghaft steigt. Zudem ist der TuS – nach Germania Mauritz – erst der zweite Sportverein in Münster, der Futsal in sein Programm aufnimmt. Natürlich neben den Ein-Sparten-Klubs wie dem UFC, Torpedo und United.

"Eine ganz andere Basis"

„In unserem Verein haben die Futsaler vom FSC jetzt eine ganz andere Basis“, weiß Reisener. Beispielsweise in Sachen Training, denn unter dem TuS-Dach treffen sich die Futsal-Autodidakten nun zwei Mal statt vorher einmal zu Übungseinheiten. Vor allem aber ist beiden Fusionären wichtig, dass neue Interessenten beim TuS-Futsal vorbeischauen, die Abteilung an Größe gewinnt. „Das ist als Sportverein doch unsere ursächliche Aufgabe“, sagt Reisener: „Aktiven die Möglichkeiten zu geben, ihren Sport auszuüben.“

Ligabetrieb ab Herbst

So hoffen auch Haarmeyer und seine Teamkollegen auf Zuwachs. Schließlich wollen die Futsaler auch 2008 in der im Herbst beginnenden westfälischen FLVW-Liga aktiv werden. Und möglichst einen der vier Aufstiegsplätze in die NRW-Spielklasse (WFLV-Liga) zu ergattern. Aus dieser rekrutieren sich dann die westdeutschen Teilnehmer für den Deutschen Futsal-Cup des DFB, der quasi einer DM gleichkommt. Doch bis erwartet die TuS-Neulinge noch eine Menge Arbeit. Auf – und wohl auch neben – dem Hallenparkett.

Lutz Hackmann

Kontakt zum TuS Hiltrup, Abteilung Futsal:
Jan Haarmeyer, Email:

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 13. Februar 2008
(ab, 13.02.2008)