Harmonie pur beim TuS Hiltrup

HILTRUP Was bei den meisten Sportvereinen auf der Jahreshauptversammlung erledigt wird, etwa die Entlastung des Vorstands, die Berichte der Kassenprüfer oder die Vorstellung der Haushaltspläne, darüber wurde beim TuS Hiltrup am Donnerstag im Rahmen der Delegiertenversammlung entschieden.
Für eine herkömmliche Jahreshauptversammlung hat der TuS, der zu den 100 größten Vereinen in Deutschland zählt, nämlich schlichtweg zu viele Mitglieder. Genau 4211 waren es mit Stand am 1. Januar dieses Jahres. Das sind zwar 124 weniger als vor einem Jahr, "ist aber kein Grund zur Sorge", wie TuS-Präsident Dr. Christian Tölle versichert.

Da eine Abstimmung unter mehr als 4000 Stimmberechtigten ziemlich kompliziert wäre, werden wichtige Entscheidungen beim TuS eben von 20 Delegierten getroffen, die zuvor von den jeweiligen Abteilungen bestimmt werden.

Für einen derart großen Sportverein trotzdem nicht selbstverständlich war dann die ruhige und gelassene Atmosphäre, in der die Veranstaltung über die Bühne gebracht wurde. Streitpunkte? Fehlanzeige. Kritik, Unmutsäußerungen? Auch nicht. Stattdessen eine Menge positiver Meldungen: Das neue "TuS-Zentrum", ein knapp 520 Quadratmeter großes Multifunktionsgebäude, in dem auch die neue Geschäftsstelle beheimatet sein wird, ist mittlerweile bezugsfertig. Einen genauen Termin für den Umzug wollte Präsident Dr. Christian Tölle zwar noch nicht nennen, verriet aber: "Es geht bald los."

Sportlicher Höhenflug

Norbert Reisener, Vorsitzender der Fußballabteilung, bestätigte in seinem Jahresbericht, dass auch der sportliche Höhenflug der TuS-Kicker weiter anhält. Den Aufstieg im Visier, haben die Verantwortlichen kürzlich die notwendigen Bewerbungsunterlagen für die Zulassung zur NRW-Liga an den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen geschickt.

Absolut unspektakulär gestalteten sich die einstimmige Entlastungen von Präsident Tölle und den Abteilungsvorständen Reisener (Fußball) und Jörg Verhoeven (Turnen) sowie die Bestätigung der Wiederwahlen der Abteilungsvorsitzenden.

Sogar ein wenig rührselig wurde es, als Norbert Reisener, mit Helga Fischer eine altgediente Funktionärin verabschiedete. "Die große Dame der münsterschen Leichtathletik", wie Reisener sie bezeichnete, zieht sich nach rund 40 Jahren aus ihren offiziellen Funktionen in Münsters größtem Sportverein zurück und war sichtlich gerührt, als Jörg Verhoeven ihr die Ehrennadel des TuS Hiltrup ans Revers heftete.

Quelle: MZ für Samstag, 15. März 2008
(ab, 15.03.2008)