TuS-Bewerbung für NRW-Liga steht.

TuS-Bewerbung für NRW-Liga steht. Den Verbandsliga-Fußballern des TuS Hiltrup ist es mit dem Aufstieg in die NRW-Liga ernst. Am Mittwoch schickten die Münsteraner ihre Bewerbung um Zulassung zur neu geschaffenen Spielklasse an den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verband (WFLV) ab.
Für Heinz Waßmann, den zuständigen Projektleiter beim TuS, hat nun die heiße Phase begonnen. „Das ganze Thema ist sehr komplex. Und sehr kompliziert“, weiß der Hiltruper. Die Bewerbung gliedert sich in drei große Bereiche: Platzanlage, Sicherheitsfragen und wirtschaftliche Belange.
Letzteres bereitet Waßmann die wenigsten Sorgen. „Es wird vom Verband kein Mindestvermögen von den Bewerbern gefordert“, erklärt der TuS-Projektleiter. „Wir haben in unserer Bewerbung dargestellt, dass der Zustand der Finanzen solide ist. Ich bin sicher, dass es da keine Probleme gibt.“ Die könnten anderweitig lauern. Denn der Zustand des Stadions am Osttor, von den Hiltrupern Glasurit-Arena genannt, „enspricht zu etwa 50 bis 60 Prozent den Anforderungen“, konstatiert Waßmann. Ähnlich sieht es mit den Sicherheitsaspekten aus: „Wir brauchen ein Sicherheitskonzept, geschulte Ordner, spezielle Aufbauten und, und, und. Das sind Forderungen in Sachen Sicherheit und Stadion, die im Moment kein Klub in dieser Liga erfüllen kann.“
Tribüne muss kommen
Beispiel: „Wir haben Platz für 5000 Zuschauer, lauf Auflagen sollen davon zehn Prozent für Gäste und ein Drittel überdacht sein. Wir brauchen also eine Tribüne für über 1000 Leute. Wenn wir der Platz-Eigentümerin, der Stadt Münster, jetzt erzählen würde, dass wir bis zum 31. August so ein Ding stehen haben wollen, würden die uns ganz schön was erzählen!“ Doch zum einen kennt Waßmann die Materie aus seiner Zeit als Polizei-Einsatzleiter beim Bundesligisten Arminia Bielefeld, zum anderen hat er seine Hausaufgaben gemacht: „Laut Paragraf 29 der WFLV-Satzung sind Ausnahmen zulässig. Das Ganze wird so ablaufen: Es gibt mit der zuständigen Kommission eine Platz-Begehung, dann wird ein Anforderungskatalog erstellt, den der Verein dann abzuarbeiten hat. Das muss nicht auf einen Stichtag hin fertig sein, da hat man mehr Zeit.“ Hexen kann schließlich niemand, das weiß auch der Verband.
Punkt für Punkt abarbeiten
So kann sich der Klub an den Vorgaben entlang hangeln und sich Punkt für Punkt vornehmen. Beinahe eine Sisyphus-Arbeit, denn es geht nicht nur um getrennte Eingänge für Heim- und Gästefans, 40 Quadratmeter große Umkleidekabinen, Parkplätze oder einen VIP-Raum. „Selbst die Duschköpfe sind in ihrer Beschaffenheit vorgeschrieben“, berichtet Waßmann. Da wäre dann auch die Stadt Münster in der Pflicht. „Die Kooperation mit der Stadt ist ausgesprochen gut“, gibt Waßmann zu Protokoll, „am Willen wird es nicht scheitern – natürlich ist aber, wie immer, das Geld ein Problem.“
Zusätzliches Augenmerk richtet die Hiltruper Crew um Waßmann auf das Auftreten von Problem-Fans. „Das möchte ich nicht verharmlosen. Dass der TuS keine Hooligans hat, heißt nicht, dass hier nicht welche auftauchen. Dafür müssen wir gewappnet sein. Das sind Dinge, die wichtig und richtig sind. Aber ich bin sicher: Das werden wir hinkriegen, wir werden NRW-Liga-tauglich sein!“, schließt Waßmann. „Jetzt müssen nur noch unsere Fußballer mitspielen!“
Lutz Hackmann
(Quelle: Stadtmagazin Echo Münster)
(kr, 28.03.2008)