Kunstrasen im Gespräch

Der Status quo ist rundum zufriedenstellend. Die Verantwortlichen von Münsters größtem Sportverein sehen den TuS Hiltrup bestens aufgestellt und lediglich punktuell Verbesserungsbedarf. So hat etwa die Fußballabteilung einen neuen Kunstrasenplatz auf ihrer Wunschliste. Doch ob die Politik einen solchen in entsprechender Höhe bezuschussen wird, steht noch nicht fest.
TuS-Präsident Dr. Christian Tölle, zugleich Hiltruper Bezirksbürgermeister, gab seinen Vereinskameraden bei der Delegiertenversammlung indes positive Signale in Sachen Kunstrasenplatz: „Die Sache ist in der vergangenen Woche zweimal Thema im Rathaus gewesen.“ Unter anderem habe die CDU-Ratsfraktion sich in nicht-öffentlicher Sitzung mit dem Thema befasst, so Tölle. „Der Sportausschuss ist auch schon dran, die Sache läuft“, fügte der Präsident optimistisch an.
Ansonsten zeigte er sich zufrieden, dass der TuS schon in Kürze seine neue Geschäftsstelle eröffnen kann und äußerte seine Idee, die Einweihung mit einem Tag der offenen Tür zu verbinden. Auch erwähnte Tölle, dass der TuS die Bewerbungsschrift für die NRW-Liga abgeschickt habe.
Jörg Verhoeven, Vorsitzender der TuS-Turnabteilung, bekräftigte: „Der TuS ist ein sehr, sehr vitaler Sportverein, wir brauchen uns vor keiner Konkurrenz zu fürchten!“ Verhoeven präsentierte einige Ideen, die teilweise auf einer Klausurtagung entwickelt worden seien: „Wir brauchen eine zeitgemäße und transparente Honorarordnung für unsere Übungsleiter.“ Und er fügte an: „Ohne Übungsleiter können wir den Laden zumachen, da nutzt uns auch unsere schöne neue Halle nichts!“
Ein Projekt soll im Winter 2009 umgesetzt werden: „Wir wollen eine Wintersportfreizeit für Jugendliche aus allen Sparten organisieren und mit einer großen Truppe in den Schnee.“ Damit wolle der Vorstand die Jugendarbeit im Verein gezielt ankurbeln, so Verhoeven. „Eine solche Maßnahme hält den Verein zusammen.“ Als Problem zeigte er auf, dass die Schwimmer aufgrund der Sanierung des Hiltruper Hallenbades in Schwierigkeiten geraten werden.
Verhoeven richtete den Blick auch in die weitere Zukunft: Der Verein müsse der älter werdenden Bevölkerung in Hiltrup Rechnung tragen: Die Verantwortlichen müssten die Frage beantworten, wie der Verein älteren Leuten eine „Heimstätte“ bieten könne. „Sie sollten bei uns nicht nur motorisch aktiv sein, sondern auch Geselligkeit pflegen können.“
Auch Norbert Reisener zog ein positives Fazit. Der Vorsitzende der Fußballabteilung bemerkte: „Wir betreiben unser Geschäft im sportlichen, wie auch im außersportlichen Bereich auf durchaus hohem Niveau.“ Er hob zudem besonders das „bienenfleißige Heer ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer“ hervor. Reisener ließ es sich nicht nehmen, einen Teil dieses „Heeres“ besonders zu würdigen: Er hielt eine Laudatio auf Helga Fischer.

Die jahrzehntelang im TuS engagierte, „große Dame der münsterischen Leichtathletik“, wie Reisener Fischer titulierte, war bereits auf der Versammlung der Turnabteilung geehrt und verabschiedet worden. Bei der Delegiertenversammlung wurde sie zudem ebenso wie Reinhard Erbstößer und Bernhard Schless für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Weitere Mitglieder wurden für 25 Jahre im TuS geehrt.
(Bericht der WV vom 14.03.2008 von Julia Rox)

(kr, 28.03.2008)