„Die Hausaufgaben sind erledigt“

Insgesamt 50 Ober- und Verbandsligisten aus dem Gebiet des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletik-Verbandes (WFLV) haben fristgerecht die Unterlagen zwecks Nachweises ihrer technisch-organisatorischen Leistungsfähigkeit beim Verband eingereicht. Unter ihnen befindet sich auch der heimische Verbandsliga-Spitzenreiter TuS Hiltrup, der sich damit um einen Platz in der künftig fünftklassigen NRW-Liga bewirbt. Unser Redaktionsmitglied Heiner Gerull unterhielt sich mit Norbert Reisener, Vorsitzender der Fußball-Abteilung des TuS, über den Stand der Dinge.
Herr Reisener, die beiden Oberligisten TSG Sprockhövel und SV Straelen verzichten auf eine Bewerbung für die NRW-Liga. Woraus erwächst Ihr Interesse an der neuen Spielklasse?
Reisener: Ich verstehe diese Frage nicht. Warum sollten wir uns nicht bewerben? Als aktueller Spitzenreiter der Verbandsliga sind wir vom Verband vor einiger Zeit angeschrieben worden. Wären wir auch am Saisonende vorne, dann hätten wir uns sportlich für die NRW-Liga qualifiziert. Deshalb ist es für uns die größte Selbstverständlichkeit und Pflicht, die Unterlagen einzureichen.
Angesichts der hohen Auflagen prägen Unverständnis und Frust die Stimmung. Rechnet sich die NRW-Liga für den TuS überhaupt?
Reisener: Wenn man in diesen Klassen Fußball spielt, dann rechnet sich das nie. Es gibt keinen Topf, aus dem die Vereine finanzielle Unterstützung erwarten können. In unserem Fall ist es so, dass wir nie die Zuschauerzahlen erreichen werden wie etwa Preußen Münster. Das ist das Los eines Vereins, der nicht die Nummer eins ist vor Ort. Dieser Tatsache sind wir uns bewusst. Die Kosten sind da. Sollten wir aufsteigen, erstellen wir einen Etat, mit dem wir klarkommen müssen. Anders geht's nicht.
Müssen sie nicht zweigleisig planen – sowohl für die NRW- als auch für die Westfalenliga?
Reisener: Fakt ist, dass wir so oder so im Gründungsjahr einer neuen Liga dabei sein werden. Das kann die Westfalen- oder NRW-Liga sein. Sofern es um sportliche Dinge geht, bin ich aber der falsche Ansprechpartner. Dafür sind der Sportliche Leiter Rolf Neuhaus und unser Trainer Michael Evelt zuständig.
Es geht aber auch darum, spieltechnische Auflagen zu erfüllen, und die sind nicht ohne. Ließe sich im Stadion Ost der Spielbetrieb in der NRW-Liga nach den vom Verband geforderten Normen überhaupt durchführen?
Reisener: Dazu kann ich Ihnen sagen: Wir haben unsere Schularbeiten gemacht. Die wirtschaftlichen Unterlagen werden wir in Kürze auf den Weg bringen. Mit Heinz Waßmann haben wir einen versierten Fachmann in unseren Reihen, der die Beantragung und das fristgerechte Erstellen der erforderlichen Papiere von Anfang an in die Hand genommen hat. Er ist auch für die Umsetzung der spieltechnischen Erfordernisse zuständig.
Sind denn in oder am Stadion schon Umbaumaßnahmen in Angriff genommen worden?
Reisener: Bislang noch nicht. Wir haben sämtliche Anträge eingereicht und warten jetzt auf eine Antwort. Wir lassen alles auf uns zukommen. Sollte es erforderlich werden, leiten wir entsprechende Umrüstungen ein.
Pressebericht der WN, der am 26.03.2008 erschien

(kr, 11.04.2008)