Fußball: Die Münsterland-Klasse

RHEINE "Die Verbandsliga - das ist doch eine Schweine-Liga." Ein Fan-Spruch, der die Attraktivität der lange Zeit als Ostwestfalen-Liga bezeichnete Spielklasse ausdrückt. Doch die Verhältnisse haben sich geändert.
Die Verbandsliga ist seit dem 1. Juni Geschichte. Im Zuge der Einführung der 3. Profi-Liga ist sie - wie die Oberliga Westfalen - in den Katakomben der Kicker-Historie verschwunden.

Fortan firmiert sie unter dem Titel "Westfalenliga". In dieser kicken nun 18 statt bisher 16 Mannschaften und sie hat für die Clubs aus dem Münsterland nicht nur deshalb deutlich an Reiz gewonnen.

Denn die neue Zusammensetzung sorgt für eine Konzentration im Münsterland. Zwei Clubs aus Emsdetten, Borussia und 05, der FCE aus Rheine als Absteiger und der SuS Neuenkirchen - das macht allein schon vier Teams aus dem Kreis Steinfurt, die hier am Ball sind. Fast wären es fünf gewesen, doch der SV Mesum verpasste knapp den Aufstieg.

Keine Weltreisen

Den schaffte dafür Grün-Weiß Nottuln. Zusammen mit Davaria Davensberg, TuS Hiltrup und dem SuS Stadtlohn kommen also jetzt acht von 18 Clubs aus dem Münsterland - eine zu seeligen Verbandsliga-Zeiten undenkbare Anzahl.

"Früher hieß es stets: Entweder spielen wir in der Landesliga oder Oberliga - die Verbandsliga darf nur eine kurze Zwischenstation sein", weiß Staffelleiter Hans-Dieter Schnippe.

Doch jetzt prognostiziert er. "Ich glaube, das wird eine hoch interessante Liga mit vielen brisanten Derbys." Schnippe hofft, dass auch die Zuschauerzahlen sich positiv entwickeln. "Schließlich muss man keine Weltreise mehr unternehmen, um seine Mannschaft auch auswärts anzufeuern."

Quelle: MZ, Sport in Rheine, 13. Juni 2008
(ab, 14.06.2008)