DFB-Landesverbände im Meinungsaustausch mit der DFL
Spielansetzungen dürfen nicht zu Nachteilen der Amateure führen

Im Zeichen eines ausführlichen Gedankenaustauschs über die Ansetzung eines dritten Sonntagsspiels in der Bundesliga stand der Jour fixe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Präsidenten der 21 Landesverbände des DFB. Unter der Leitung von Hermann Korfmacher, dem 1. DFB-Vizepräsidenten Amateure, konnte auf Grund der bekannten Problematik der Aussetzung der TV-Verhandlungen über die Spieltags-Gestaltung ab Sommer 2009 kein neuer Sachstand gemeldet werden. Von daher wurde insbesondere die aktuelle Situation, dass auf Grund der Teilnahme von sechs Bundesligisten im laufenden UEFA-Pokal-Wettbewerb kurzfristig mehrfach ein drittes Sonntagsspiel terminiert werden muss, ausführlich besprochen. Holger Hieronymus, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, informierte die Repräsentanten der DFB-Landesverbände über die grundsätzlichen Überlegungen der Liga, sportliche Nachteile durch die Termingestaltung für am UEFA-Pokal beteiligte Klubs soweit wie möglich zu reduzieren. Insbesondere soll verhindert werden, dass Vereine am Donnerstag im UEFA-Pokal und bereits am folgenden Samstag wieder in der Bundesliga antreten müssen.

Hieronymus wiederholte das Angebot, auch in Landesverbänden über die Zwänge eines dritten Sonntagsspiels im Sinne eines fairen Wettbewerbs in der Bundesliga zu informieren, um von dieser Notwendigkeit die Repräsentanten der Amateure und damit der Fußball-Basis zu überzeugen. Grundsätzlich gilt, dass die DFL laut gültigem Grundlagenvertrag jederzeit zusätzliche Sonntagsspiele in der Bundesliga ansetzen kann, jedoch nicht vor 17:00 Uhr.

Die Präsidenten der Landesverbände sehen die Bedeutung der Bundesliga für die gesamte deutsche Fußball-Entwicklung und bedauerten internationale Wettbewerbsnachteile, wie sie sich „hausgemacht“ durch Glücksspiel-Staatsvertrag und Kartellamts-Entscheidungen ergeben. Sie baten allerdings eindringlich, bei der weiteren Konzeption des Fernsehvertrages sehr sensibel mit Sonntagsspielen umzugehen, und wiesen gleichzeitig darauf hin, dass die Vorteile einer solchen Maßnahme für den Amateurfußball sichtbar vermittelt werden sollen.

Die Präsidenten der Landesverbände treffen sich ab sofort regelmäßig unter der Leitung von Hermann Korfmacher, um aktuelle, den Amateurfußball tangierende Fragen zu erörtern, aber auch um die Zusammenarbeit der DFB-Landesverbände mit Blick auf die im DFB-Fußball-Entwicklungsplan für die Jahre 2008 bis 2010 festgehaltenen gemeinsamen Ziele untereinander abzustimmen.
Quelle: FVN, 18. September 2008
(ab, 21.09.2008)