Grünes Licht für grünen Kunstrasen

HILTRUP Die Zeiten, in denen die Fußballer des TuS Hiltrup Aschenkörner aus ihren Wunden waschen mussten, gehören bald der Vergangenheit an. Im Sommer werden die Tennenplätze am Osttor in zwei Kunstrasenfelder umgewandelt. "Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte", sagte Fußball-Abteilungsleiter Norbert Reisener, nachdem die Mitglieder "grünes Licht für grünen Kunstrasen" gegeben hatten.

In Hiltrup sehnte man sich lange nach einem neuen Untergrund, die maroden Aschenplätze nahmen den Kickern die Lust am Training und Spiel. TuS-Ehrenamtsmanager Heinz Waßmann prüfte seit Februar 2008 die Finanzierung, und versuchte Stadt und Mitglieder von der Notwendigkeit neuer Plätze zu überzeugen.

Schuss mit Vollspann

Eine Projektgruppe um Waßmann war im November in die Offensive gegangen, die Bezirksvertretung Münster-Hiltrup hatte durch ihre Zustimmung am 4. Dezember eine präzise Flanke vors Tor geschlagen. Am Dienstag musste die Mitgliederversammlung die Kugel nur noch über die Linie drücken. Doch sie schossen den Ball mit Vollspann in den Winkel, weil sie den neuen Untergrund unbedingt wollten.

Alle 49 Mitglieder votierten für den Kunstrasen. Somit erteilten sie ihrem Vorstand den Auftrag, notwendige Verträge zu unterzeichnen. Ende April laufen die letzten Trainingseinheiten auf Asche, danach beginnt die Firma Siebeneck/Krüsmann mit dem Ab- und Aufbau des Untergrundes.

Ist der Platz bereitet, nimmt die Firma Polytan ihre Arbeit auf. Sie verlegt die 10000 Quadratmeter Kunstrasen. "Das Geläuf enthält ein Gummigranulat, das böse Schürfwunden verhindern soll", erklärt Frank Schmidt von Polytan. Bis zum 1. September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, damit pünktlich zum Saisonstart der Ball rollt.

Hiltruper müssen Darlehen aufnehmen

An den Kosten von 739 000 Euro beteiligt sich der Verein mit 130 000 Euro, den Rest zahlt die Stadt. Dafür müssen die Hiltruper zunächst ein Darlehen aufnehmen. "Jede Aktivität die Geld einbringt, verringert unsere Darlehensverpflichtungen", erklärte Heinz Waßmann. Da nur ein geringer Teil in Eigenleistung erbracht werden kann, hofft er auf Sponsoren. Den ersten er bereits gefunden. Mitglied Ferdinand Figge kaufte 100 Quadratmeter Rasen und zahlte dem Verein dafür 1000 Euro.

Quelle: MZ Münster für Donnerstag, 18. Dezember 2008
(ab, 18.12.2008)