Erfolgreich bei der Jagd auf Neuzugänge

Münster. Wenn die Gerüchteküche brodelt, dann fühlen sich die heimischen Fußballer so richtig wohl. Dann sind sie plötzlich wichtig und Gegenstand so mancher Spekulation. Dann werden sie hier als potenzielle Neuzugänge gehandelt und dort als Wunschkandidaten hochstilisiert. In der Fußballersprache heißt es, Club X ist an Spieler Y „dran“. Wenn es sich dabei um einen besonders begehrten Akteur handelt, dann endet dieses Spielchen oft mit der lapidaren Erklärung: „Spieler Y wechselt zum TuS Hiltrup.“ Wie kommt das eigentlich?

„Vielleicht liegt das an der Westfalenliga, am Verein, an der charakterlich einwandfreien Mannschaft, an unserem Konzept, am Trainer“, nennt Rolf Neuhaus etliche mögliche Gründe. „Allerdings am Finanziellen kann es nicht liegen.“ Der Sportliche Leiter des TuS kennt das Geschäft, weil er es schon länger betreibt.

Er ist stets früh am Ball, wenn es um die Zusammenstellung der neuen Mannschaft geht. Und damit ist er meist erfolgreich. Zuletzt geschehen in den drei Fällen Peter Stöpel, Oliver Leifken und Tim Schulz (wir berichten). Das Trio kommt vom Liga-Rivalen GW Nottuln zur neuen Saison nach Hiltrup. Neuhaus ist sicher, dass sie in die Mannschaft und ins Konzept passen. Aber damit hat Neuhaus seine Arbeit noch nicht getan. Von drei weiteren Kandidaten erwartet er in den kommenden Tagen die Zusage, um ihnen einen Vertrag zu geben.

Vom aktuellen Kader scheidet Henning Bünemann aus; der Student aus Osnabrück möchte etwas kürzer treten. Alexander Klemke ist bereits zu Münster 08 zurückgekehrt, Bruder Waldemar könnte folgen. Auch wenn Neuhaus das anders sieht: „Wir wollen ihn behalten, weil er den Durchbruch schaffen kann.“ Rainer Imhoff und Benjamin Kirchhoff haben das nicht geschafft.

Bis Ende des Monats will Neuhaus mit allen Spielern der aktuellen Mannschaft sprechen. Klarheit hat er schon mit Fröbel, Gieseler, Lüke, Höveler, Kleine-Wilke und Logermann – sie bleiben. Und dass Anfang und Lolaj (vielleicht auch Stosberg) aufhören, ist bekannt. „Wir würden sie gerne in unser Team einbauen“, sieht Neuhaus sie nicht unbedingt als Abgänge.

Man will sich weiter entwickeln, auch als Verein. Man will in der Westfalenliga Fuß fassen, auch mal ganz oben anklopfen. Es gibt viel zu tun.

Das Meisterschaftsspiel des TuS am Sonntag in Davensberg fällt aus. Nachholtermin ist am 9. April um 18 Uhr. Die ausgefallene Partie in Lippstadt wird am 22. Februar (15 Uhr) ausgetragen.

VON MICHAEL SCHULTE, MÜNSTER

Quelle: WN Münster, Samstag, 07. Februar 2009
(ab, 07.02.2009)