TuS-Coach Martin Kastner setzt auf die genesenen Rückkehrer


Viel verspricht sich der 41-Jährige, der nach sieben Jahren in der Junioren-Abteilung des SC Preußen als hauptamtlicher Coach am Osttor einen neuen Abschnitt einleiten soll, von den erfahrenen Langzeitverletzten, die zurückkehren. Robin Paton, Tim Hagedorn und Alexander Nowitzki haben allesamt signalisiert, dass sie fit sind.

Stammplatz-Kandidaten

„Das bedeutet schon mal einen Qualitätsschub“, sagt Kastner. Auch Björn Schunke und Frederic Böhmer hoffen, dass sie von neuen Blessuren verschont bleiben. Zudem sind die Münsteraner Alejandro Gomez und Aljosche Kottenstede, die zuletzt bei Davaria Davensberg spielten, gleich Stammplatz-Kandidaten.

Mit dem Abstiegskampf will der 15. der Vorsaison nichts zu tun haben. Ein einstelliger Tabellenplatz soll es sein, also ruhiges Fahrwasser. Zuversichtlich gibt sich Kastner aus drei Gründen: „Wir haben hochkarätige Rückkehrer, bekommen gute Leute von auswärts dazu – und die Liga hat durch die Reform eine andere Klasse.“

Eigene Spielkultur entwickeln

Für den Inhaber der A-Lizenz kommt es in den nächsten Wochen zunächst darauf an, die einzelnen Akteure kennen zu lernen. Anschließend will er entscheiden, auf welches System er vertraut, wobei er sein Credo aus Preußen-Zeiten, in diesem Punkt variabel aufgestellt zu sein, beibehält.

„Der sportliche Erfolg steht natürlich im Vordergrund. Aber ich möchte auch, dass wir eine eigene Spielkultur entwickeln, dass ich merke, wie wir stetig besser werden. Das würde schwierig, wenn wir dauerhaft auf einem Abstiegsplatz stehen.“

Charakterlich intakt

Kastner ist dafür bekannt, dass er ein gesundes Teamgefüge mit gutem Verständnis untereinander für wichtig erachtet. „Ich habe aber den Eindruck, dass die Mannschaft aus der letzten Jahr charakterlich sehr intakt war.“ Was die Spieler vor allem in der Endphase der Saison bewiesen, als sie mit aller Macht den kaum mehr zu verhindernden Abstieg abwendeten.

Die Urlauber Tim und Daniel Bothen, Dennis Hoeveler und Gunvald Herdin fehlten am Mittwoch.

Quelle: MZ Münster


Neues TuS-Kapitel mit Kastner: Hiltrup hat Pläne

Uli Kockmann und Tim Hagedorn haben schon den Münster-Triathlon absolviert, an Fitness dürfte es den potenziellen Leistungsträgern des Fußball-Westfalenligisten nicht mangeln. Viele bekannte Gesichter und ein paar neue gab es beim ersten Treffen des TuS Hiltrup zu sehen, dessen wichtigste Neuerung auf der Trainerposition greift. Martin Kastner nicht mit dem Adler auf dem Dress zu sehen, ist noch ungewöhnlich.

Gemeinsam mit Assistent Michael Volmer – beide standen schon für eine U17-Bundesligaauswahl des SC Preußen gemeinsam am Spielfeldrand – steuert Kastner erstmals eine Mannschaft von erwachsenen Fußballern. Dieses Neuland betritt der Hauptamtliche gerne und gut vorbereitet. Jahrelang hat er sich beim SCP um die hochklassigen Junioren sowie deren Betrieb gekümmert, Trainer war er und Sportlicher Leiter.

Kastner (l.), VolmerMartin Kastner (l.) und Michael Volmer haben schon beim SCP Seite an Seite gerarbeitet.

Ein neuer Abschnitt

„Ich verspüre einen großen Reiz“, nimmt Kastner den neuen Karriereabschnitt als Herausforderung. „Ich möchte mittelfristig erfolgreich arbeiten und in der anstehenden Saison die Elf in ruhiges Fahrwasser führen.“ Bloß nicht wieder zittern bis zum Schluss, das soll und muss diesem fähigen Kader erspart bleiben.

Die letzte Serie war deutlich zu unruhig, nach dem Aufstieg drohte der direkte Wiederabstieg. An letzten Spieltag erst wurde der Super-Gau vermieden. Kastner: „Wir peilen einen einstelligen Tabellenplatz an.“ Und ganz sicher eine Entwicklung in einem griffigen System. Juniorenteams sind unter Kastner durch die Bank besser geworden im Saisonverlauf – dies auch mit Senioren zu erreichen, dürfte ein Ziel des gewissenhaften Fachmanns sein.

Der Hauptamtliche kümmert sich zuallererst um die Erste, dann um Entwicklungen im Bereich der älteren Juniorenteams, um die Verzahnung an der Schnittstelle zum Seniorenbereich. Und um interne Trainerfortbildungen.

Innenverteidiger soll noch her

21 Feldspieler und zwei Keeper stehen im neuen Kader. Der TuS würde gerne noch einen Innenverteidiger holen und ist aktiv auf der Suche. Mit Patrick Günner und Yannick Gieseler sind echte Formatspieler dieses Bereichs gegangen.

TuS-Youngsters für 12/13Nachwuchskräfte: Marvin Deckert, Jonas Allmich und Sinan Krieger (v.l.) wollen einen festen Kaderplatz.

Romain Böcker und Neuzugang Benjamin „Benny“ Dautanac wetteifern um den Platz im Kasten, den Lennart Lüke bekanntlich verlassen hat. Defensivspieler Christopher Neumann, vormals U19-Spieler in Georgsmarienhütte, ist fürs Feld ebenso neu wie die in Münster bekannten Offensivakteure Alejandro Gomez, Jens Tawidde und Aljoscha Kottenstedde.

Eine Chance zum Sprung in den Kader bietet sich den bisherigen U19-Hiltrupern Jonas Allmich und Marvin Deckert sowie Sinan Krieger, der noch in der U19 spielen kann.

Mit Hagedorn, Robin Paton, Björn Schunke und Alex Nowitzki soll ein Quartett die Verletzungsphase hinter sich gelassen haben und nach Möglichkeit voll angreifen. Derlei Korstettstangen wird der TuS, der einige Akteure mit großem Potenzial aufstellen kann, brauchen. Mit ihnen sollte in einer Liga, die sicher nicht stärker geworden ist, gar nichts anbrennen.

Thomas Austermann

Quelle: Echo Münster

(ab, 12.07.2012)