Winkler trainiert Davaria


Davensberg - Nur wenige Tage nach dem Rauswurf der Brüder Alois und Costa Fetsch hat der SV Davaria Davensberg einen neuen Trainer verpflichtet. Der Verein wurde fast in der Nachbarschaft des Waldstadions fündig.

Das ging fix: Nur wenige Tage nach dem Rauswurf der Brüder Alois und Costa Fetsch hat der SV Davaria Davensberg einen neuen Trainer verpflichtet. Der Verein wurde fast in der Nachbarschaft des Waldstadions fündig: Carsten Winkler aus Rinkerode trainiert ab sofort den Fußball-Landesligisten. „Von mir zu Hause bis zum Platz sind es nur zehn Minuten“, freut sich der 33-Jährige auf kurze Fahrtzeiten.

Winkler ist kein Unbekannter in Davensberg. Der Mittelfeldspieler trug von 2004 bis 2008 das Davaren-Trikot. Zuletzt coachte er den SV Rinkerode und führte den B-Kreisligisten in die A-Liga. Im Sommer dieses Jahres hörte er beim SVR auf.

„Es hatten sich wieder andere Trainer angeboten, aber er war unser erster und einziger Ansprechpartner“, betont Hannes Schulik aus der sportlichen Leitung des SV Davaria. Der Klub musste zwei Tage auf die endgültige Zusage warten. „Ich musste erst einiges klären und organisieren“, sagt Winkler. „Privat und beruflich bin ich sehr eingespannt, deshalb hatte ich eigentlich auch mein Engagement in Rinkerode aufgegeben.“ Winkler ist Lehrer an einer berufsbildenden Schule in Recklinghausen und arbeitet zudem bei einem Unternehmen in Münster im sportwissenschaftlichen Bereich. Anfang Dezember will der Mann, der vor einigen Jahren in Rinkerode ein Haus gebaut hat, heiraten. Die geringe Entfernung zum Waldstadion hat ihm die Entscheidung pro Davaria enorm erleichtert. „Ich hatte vor der Saison Anfragen auch von höherklassigen Vereinen, aber da war mir der Aufwand zu groß“, erzählt Winkler.

Sein Zögern habe nichts mit der desolaten sportlichen Situation der Davaren zu tun. Die neu formierte Mannschaft dümpelt sieglos und mit nur zwei Punkten am Tabellenende. Winkler kann sich ausmalen, was ihn erwartet – in jeder Beziehung. „Ich kenne den Verein noch und die handelnden Personen. Ich weiß, dass die sportliche Aufgabe eine große Herausforderung ist.“ Er glaubt an den Klassenerhalt. „Ich hätte es nicht gemacht, wenn ich sagen würde, wir können es nicht schaffen“, betont Winkler. Ohne Neuverpflichtungen wird es allerdings schwierig werden. „Der Verein ist gewillt, da etwas zu machen im Winter.“

Winkler kickte beim TuS Hiltrup in der Jugend und bei den Senioren in der Bezirksliga. 2004 wechselte der zentrale Mittelfeldspieler zum damaligen Verbandsligisten Davensberg. 2007/08, in seiner letzten Saison in der Davert, spielte er wegen einer Verletzung kaum noch und assistierte Trainer Heiko Ueding. Eine chronische Schambeinentzündung und ihre Auswirkungen verhinderten eine längere Karriere. Als Trainer begann Winkler schon mit 14 Jahren in der Hiltruper Nachwuchsabteilung. Auch als Seniorenspieler betreute er ununterbrochen Jugendteams. Der SV Rinkerode war seine erste Station bei den Senioren. Auch beim B-Ligisten ließ der Inhaber des Trainer-C-Scheins drei Mal pro Woche trainieren – wie jetzt in Davensberg.

Zunächst konzentriert er sich darauf, „die Mannschaft und die Struktur der Mannschaft kennenzulernen“, so Winkler. Entspannt geht er ins erste Punktspiel unter seiner Regie am Sonntag beim Tabellenzweiten GW Nottuln. „Da haben wir relativ wenig zu verlieren“, meint der neue Coach.

Quelle: WN Münster

(ab, 12.10.2012)