Nicht für den TuS-Fußball, sondern für's Leben treiben wir Sport


Jetzt ist es wissenschaftlich nachgewiesen (vgl. Apothekenumschau B05/15): „Sport fördert Fähigkeiten wie Teamwork, Disziplin, Ausdauer, Stressbewältigung und Selbstvertrauen. Forscher der Universität von St. Gallen (Schweiz) haben untersucht, ob dieser Zusammenhang Langzeitarbeitslosen helfen könnte, wieder eine Stelle zu finden. Sie kommen dabei zu einem positiven Ergebnis. Wer Sport treibt, ist der Studie zufolge leistungsbereiter und produktiver. Besonders wirksam ist Sport im Freien, doch auch Fitnesstraining zahlt sich aus. Die Forscher schlagen vor, Langzeitarbeitslosen die Teilnahme an Laufgruppen oder Mannschaftssport anzubieten, um sie schneller wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“

Jetzt ist es also bestätigt: Nicht nur für den TuS-Fußball arbeiten wir Trainer, Betreuer und Funktionäre, sondern vielmehr und wohl in erster Linie für die uns Anvertrauten, in erster Linie also wohl für´s Leben.

Dabei ist die heilsame Wirkung der Universalmedizin Sport bei Gott nicht unbekannt, wie ein Aufsatz von Lydia Klöckner (vgl. ZEIT Wissen 2/14) darlegt. Und daher möchte ich aus diesen Aufsatz einige Passagen wiedergeben.

„Wie eine hoch dosierte Pille setzt jede körperliche Anstrengung Kaskaden physiologischer Vorgänge in Gang. Das Herz pumpt schneller, die Körpertemperatur steigt, Dutzende von Botenstoffen strömen in Kopf und Glieder. Im Gehirn entstehen neue Nervenbahnen. Krankes Gewebe heilt, neue Zellen wachsen heran, und Erbsubstanz wird repariert. Die Mechanismen, die Sport im Körper lostritt, sind so vielfältig und komplex, dass Mediziner sie bis heute nur zu einem Bruchteil verstanden haben. Auch das breite Spektrum seiner Heilkraft können sie nur erahnen. Eines aber wird ihnen mit jeder neuen Erkenntnis bewusster: Bewegung, ist eine hocheffektive Therapie, die gegen weitaus mehr Krankheiten hilft, als sie bisher wussten.

Lange bekannt ist, dass Sport die Muskulatur kräftigt. Wer sich viel bewegt, ist weniger anfällig für Verspannungen und spannungsbedingte Kopfschmerzen, und er schützt sein Skelett bis ins hohe Alter vor Brüchen. Denn auch die Knochensubstanz profitiert von Sport: Studien zeigen, dass äußere Krafteinwirkungen die Zellen des Knochenmarks anregen, neues Gewebe zu produzieren. Jede Kraft, die ein Muskel erzeugt, wirkt auch auf den Knochen, mit dem er verbunden ist. Dabei verformt sich der Knochen leicht - und das setzt innere Aufbauprozesse in Gang...

Doch all das ist womöglich erst der Anfang. Bewegung vermag weit mehr, als Muskeln und Knochen Zu stärken und Adern gesund zu halten. Neuere Erkenntnisse legen nahe, dass Sport selbst vor Krebs schützen kann - und sogar das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann...

Außerdem ist Sport ein natürlicher Stimmungsaufheller. Im Gehirn wirkt er wie eine schwache Droge: Die als Glückshormone bekannten Botenstoffe Serotonin und Dopamin werden ausgeschüttet, Stress wird abgebaut und Angst gedämpft. Und einem Experiment des amerikanischen Anthropologen David Raichlen zufolge genügt schon eine halbe Stunde Joggen, um die Konzentration von Endorphinen im Blut zu erhöhen - weiteren Glückshormonen.

Sogar als Mittel gegen ernste seelische Leiden wie Angststörungen, Depressionen und Sucht scheint sich Sport zu eignen. So ergab eine Untersuchung des Psychiaters Andreas Ströhle von der Berliner Charite, dass Ausdauersport Patienten mit Phobien und Panikstörungen helfen kann, Stress und Angst abzubauen...

Als sicher gilt, dass das Gehirn langfristig von regelmäßiger Bewegung profitiert. … Warum, wissen Hirnforscher … nicht genau. Ein Grund ist wohl, das das Gehirn stärker durchblutet wird, wenn wir uns körperlich betätigen. So wird es mit mehr Sauerstoff und Energie versorgt, wir fühlen uns wacher und können uns zumindest vorübergehend besser konzentrieren.“

Mit dieser sehr positiven Bewertung des Sports möchte ich dankbar die Saison 2014/15 beschließen. Ich wünsche allen unseren Sportlerinnen und Sportlern, unseren Trainern, Betreuern und Mitarbeitern bis zum Start der neuen Saison alles Gute.

Bis dahin, bis zum erneuten „Auf geht´s“,
Grüßt dich herzlich, Dein
Epi Bördemann
- Vorsitzender -

(ab, 04.06.2015)