„Mir hätte das Herz geblutet“
Robin Paton hat die schwere Verletzung überstanden und gibt in der Hiltruper Reserve die Kommandos


Robin Paton, bekannt wie ein bunter Hund in der Münsteraner Fußballszene, hatte vor ziemlich genau zwei Jahren eine schwere Knöchelverletzung erlitten. Die Anteilnahme der Kollegen war groß, der Leidensweg lang. Mittlerweile steht der 30-Jährige wieder auf dem Rasen er kann es eben nicht lassen, dem runden Leder hinterherzujagen. Im Interview spricht er über sein Comeback bei der Hiltruper Reserve. Von Alex Piccin (Foto: Lehmann)

Robin, wie geht's Ihrem Knöchel?

Robin Paton: Man merkt es immer noch, das schon. Wenn man sich vernünftig warm macht, beeinträchtigt der Knöchel mich aber nicht. Ein Tag später spürt man das dann aber. Das war damals praktisch ein Totalschaden: Wadenbein, Sprunggelenk und alle Bänder waren durch. Der Fuß war komplett verdreht.

Haben Sie mit dem Gedanken gespielt, mit dem Flemmen ganz aufzuhören?

Paton: Nein, das nicht. Mir hätte das Herz geblutet. Ich spiele Fußball seit ich fünf bin. ‚Das kannst du nicht machen', habe ich mir gesagt. Natürlich war die Zeit hart. Im März diesen Jahres bin ich wieder ins Training eingestiegen, seit April oder Mai spiele ich wieder.

Die „Reha“ haben Sie in der Zweiten gemacht und mittlerweile spielen Sie regelmäßig dort. Haben Sie sich mit Ihrer neuen Rolle als Leitfigur der Reserve angefreundet?

Paton: Auf jeden Fall und es macht Spaß. Die Jungs haben mich gut aufgenommen. Etwas traurig bin ich natürlich schon, dass ich nicht mehr in der Ersten spiele. Da ich im Rettungsdienst tätig bin, habe ich allerdings auch nicht mehr die Zeit, regelmäßig zu trainieren. In der Zweiten ist der Aufwand geringer.

Und auch der Erfolg stellt sich ein. Woran machen Sie die derzeit gute Lage fest?

Paton: Schwer zu sagen. Wir spielen auf jeden Fall besser als letztes Jahr, zumindest das, was ich gesehen habe. Sicher bekommen wir hier und da Spieler von oben dazu, aber ausschlaggebend ist die gute Trainingsbeteiligung. Im Schnitt sind 16 Leute beim Training. Darüber hinaus zeichnet uns unser Zusammenhalt aus, jeder läuft für jeden. Auch die Jungs, die von oben kommen. Das ist nicht selbstverständlich.

Kann Hiltrup II in die Bezirksliga aufsteigen?

Paton: Klar möchte man immer gerne um den Aufstieg mitspielen, aber die Saison ist noch so lang. Wir sollten erst einmal ein paar Spiele abwarten und schauen, wo man steht. Bisher war das ganz ordentlich. Nur unsere Chancenverwertung müssen wir noch verbessern.
(Interview: Alex Piccin, Heimspiel Online - siehe auch TuS Aktuell Nr.07)

(ab, 05.11.2016)