Preußen-Reserve, Gievenbeck und Hiltrup im riesigen Verfolgerfeld


Eigentlich ist der TuS Haltern in der Westfalenliga kaum mehr zu bremsen, so die einhellige Meinung. Doch das Verfolgerfeld ist vor dem Wiederbeginn der Meisterschaft riesig – und dazu zählen auch Preußen Münster II, der 1. FC Gievenbeck und der TuS Hiltrup. Der BSV Roxel hofft derweil auf die schnelle Rettung. Von Thomas Rellmann (Foto: Jürgen Peperhowe)

Künstliche Spannung? Lässt sich erzeugen in der Westfalenliga . Preußen Münster II (Siebter mit vier Zählern Rückstand auf Platz eins und zwei), der 1. FC Gievenbeck (Neunter, fünf Punkte) und der TuS Hiltrup (Zehnter, sechs) gehören zum breiten Verfolgerfeld des Spitzenduos. Eine Serie – und plötzlich scheint alles möglich. Zwei Faktoren sprechen allerdings dagegen. Eine Relegation der Vizemeister ist fast ausgeschlossen, da aus der Regionalliga wohl zwei bis drei westfälische Clubs absteigen. Und Tabellenführer TuS Haltern hat nicht nur ein Spiel in der Hinterhand, sondern im Winter seinen Premiumkader erneut aufgewertet – der klare Top-Favorit.

Also doch eine Halbserie in der Bedeutungslosigkeit? „Ich hätte Bock, da oben noch ein bisschen rumzuwühlen“, sagt FCG-Trainer Benjamin Heeke unumwunden. „Dann wäre ein Ziel vor Augen und Stimmung im Training. Andererseits könnten wir, wenn wir schnell abreißen lassen, auch mal Dinge probieren. Es kann alles passieren.“ Sein Team ist immerhin seit dem 2. Oktober ungeschlagen, hat kein Testspiel verloren und eine passable Vorbereitung hingelegt, in der sich allerdings Stammangreifer Fabian Gerick (muskuläre Probleme) schwerer verletzt hat.

Sogar noch näher dran an der Spitze ist der SCP. Und auch Trainer Sören Weinfurtner hat Interesse anzugreifen. „Wir sind ambitioniert genug und wollen uns an großen Zielen orientieren und entwickeln.“ Allerdings weiß der 38-Jährige, dass es bei dem harten Auftaktprogramm (FCG, Haltern, Hiltrup ) auch zügig in die andere Richtung gehen kann. „Unsere Vorbereitung war interessant, wir haben einige Schritte gemacht, neue Systeme einstudiert.“

In Hiltrup sind die Ansprüche aktuell etwas geringer. „Es war klar, dass wir mein erstes Jahr brauchen, um uns zu finden“, sagt Trainer Carsten Winkler. „Daher spekuliere ich nicht auf Aufstiegsplätze. Außerdem hat Haltern durch die Rahmenbedingungen eine exponierte Stellung. Wenn das Team das alles nutzt, ist das Thema Meisterschaft früh durch.“ Zufrieden war der 37-Jährige mit der Trainingsarbeit zuletzt. Gravierende Verletzungen blieben aus, nur die Spielergebnisse und die Chancenverwertung ließen noch zu wünschen übrig.

Ach, ja und dann wäre da noch der BSV Roxel als viertes Münster-Team. Acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone wirken nur auf den ersten Blick beruhigend, denn der SuS Bad Westernkotten hat zwei Nachholspiele in der Hinterhand. „Es wird ein langer Weg, auf dem wir uns mächtig strecken müssen. Auch wenn wir erheblichen Widerständen zum Trotz in der Hinserie gut gepunktet haben“, sagt Trainer Stephan Zurfähr, der am Saisonende geht. Das Verletzungspech ist dem Neuling weiter treu, doch mit Mike Liszka und Engin Demirdag ist auch neue Qualität gekommen. „Beide helfen uns sehr, aber wir dürfen auch nicht zu viel erwarten“, so der Coach.

Quelle: WN Münster

(ab, 16.02.2017)