Spieldetails
(Me) TuS 1: 02.09.2007: TuS Hiltrup 1 - SV Borussia Emsdetten 4:1
Borussia hat´s erwischt

Emsdetten - Gerne hätten sie es noch ein wenig hinausgeschoben, aber irgendwann musste es ja so kommen: Beim TuS Hiltrup kassierten die Borussen gestern die erste Saisonniederlage. Und die fiel mit 1:4 gleich recht happig aus.
Drei Tore schlechter als die Hiltruper waren die Rot-Weißen aber nicht. Es waren mehr individuelle Stärken und Schwächen sowie die gewisse Portion Glück und Pech, die dafür sorgten, dass der TuS die Borussen derart deklassieren konnte.

Individuelle Stärken zum Beispiel beim 1:0. Hiltrups Neuer, Stephan Roth, wurde auf rechts nicht richtig attackiert, zog einfach mal mit dem linken Fuß vom Strafraumeck ab und traf fast genau in den Knick - ein echtes Traumtor (51.).

Individuelle Schwächen beim 2:0: Marcel Pielage rutschte der Ball an der Mittellinie über den Fuß, Philipp Daldrup hatte freie Bahn, passte am Fünfmeterraum quer auf den mitgelaufenen Lars Anfang, der keine Mühe mehr hatte (55.). Pech auf der einen und Glück auf der anderen Seite beim 3:0: Der weit aus dem Tor geeilte TuS-Keeper Lennart Lüke kam Sekundenbruchteile vor Freddy Telsemeyer an den Ball, der Abpraller erreichte per Zufall Oliver Logermann, der ging auf links auf und davon, flankte, und Kollege Lars Anfang war ein zweites Mal erfolgreich (67.).

"Da geht noch was"

"Da geht noch was", feuerte Borussencoach Klaus Hüweler seine Elf an, und trotz des deprimierenden Rückstands zeigte das Team Moral. Niemand ließ den Kopf hängen, und als Jan Krampe nach Flanke von Freddy Telsemeyer auf 1:3 verkürzte (71.), war für die Borussen tatsächlich wieder etwas drin.

Brechstange

Doch dem Borussenspiel fehlte jetzt die Struktur, die Brechstange wurde ausgepackt, zudem ging angesichts der Offensivbemühungen die Ordnung in der Defensive flöten. Das nutzte Philipp Daldrup bei einem Konter in der 81. Minute, tankte sich durch die Deckung, legte quer, und Stefan Sagel machte den Sack endgültig zu.

Bis zur Pause war die Partie vollkommen ausgeglichen gewesen, wogte hin und her. Allerdings wirkte Hiltrup ein wenig bissiger als die Borussen. Und hatte auch die einzige echte Chance vor dem Wechsel: Nach einer Flanke von Stephan Roth traf Oliver Logermann aber den Ball nicht richtig (13.).

Geniestreich

Mit noch mehr Willen kam er TuS Hiltrup aus der Kabine, und das manifestierte sich schließlich in Stephan Roths Geniestreich in der 51. Minute. 1:4 verloren, kein Grund aber für die Borussen, die Köpfe hängen zu lassen.

Die Mannschaft wusste selbstkritisch genau, dass die allerletzte Aggressivität gestern fehlte, wird sich in 14 Tagen beim Derby in Neuenkirchen mit Sicherheit wieder heißer präsentieren. Zumal es beim Nachbarn SuS Neuenkirchen nach dem 0:3 aus der Vorsaison ja noch einiges wieder gutzumachen gibt. - we

"Nie so deprimiert"

Hiltrup - Die Trainerstimmen zur Borussenniederlage:

Klaus Hüweler - (Borussia): "Ich bin in der Bezirks- und Landesliga ja schon oft in Hiltrup gewesen, aber so deprimierend war es noch nie. 4:1, das ist ja doch ein deutliches Ergebnis. Hiltrup war in der ersten Hälfte etwas bissiger und galliger. Nach der Pause war klar, dass derjenige, der das erste Tor schießt, wahrscheinlich als Sieger vom Platz geht. Das 1:0 fällt dann durch das wunderschöne Tor von Stevie Roth, das 2:0 nach einem groben Patzer von Marcel Pielage. Unter dem Strich geht der Sieg in Ordnung: Wenn einer vier Tore schießt, und der andere nur eines, dann ist das doch eine klare Ansage."

Michael Evelt - (TuS Hiltrup): "Erfolg oder Misserfolg hingen heute von Kleinigkeiten ab. Ich möchte meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, sie hat begeisternden Fußball gespielt. Und wie wir gesehen haben, steht uns Stevie Roth sehr gut zu Gesicht..." - we

TuS Hiltrup: - Lüke - Löcke, Stosberg (46. Welke), Lolaj, Franke - Mohammadi (73. Bünemann), Logermann, S. Roth (71. Sagel), Kleine Wilke - Daldrup, Anfang. - Trainer: - Michael Evelt. -

Borussia Emsdetten: - Minnebusch - Pielage - Zdanowicz, Greiling - Westers (83. Limbrock), Ruwe, Apke, F. Telsemeyer, Lammers (59. A. Wöstemeyer), M. Telsemeyer - Kappelhoff-Rickert (59. Krampe). - Trainer: - Klaus Hüweler.

Schiri: - Stefan Tendyck (FC Schalke 04) hatte die Partie stets souverän im Griff.

Tore: - 1:0 (51.) S. Roth; 2:0 (55.) Anfang; 3:0 (67.) Anfang; 3:1 (72.) Krampe; 4:1 (81.) Sagel.

Zuschauer: - 350

Beste Spieler: - S. Roth, Daldrup - Ruwe.

Gelbe Karten: - Kleine Wilke (28., wiederholtes Foulspiel), Franke (35., Foul), S. Roth (57., Foul) - Lammers (57., Foul), Pielage (86., Foul), Zdanowicz (87., forderte "gelb" für einen Gegenspieler)

Gelb-rote Karten: - -

Rote Karten: - -

Ein kurzes Fazit: - Eine verdiente, aber zu hohe Niederlage für die Borussen.

Quelle: Emsdettener Volkszeitung (Emsdetten) von Montag, 03. September 2007



Vorbericht der Emsdettener Volkszeitung (Emsdetten) von Freitag, 31. August 2007
Hiltrup erwartet schwere Saison

Emsdetten - "Mit unserer Punktausbeute bin ich bisher zufrieden", so Michael Evelt, Trainer des TuS Hiltrup, der am Sonntag die Borussen empfängt.
Sechs Zähler aus drei Spielen sind für Evelt aber nur ganz wichtige Bausteine auf dem Weg zum Klassenerhalt: "Wir wissen, dass wir vor einer schweren Saison stehen", möchte Evelt möglichst schnell so viele Punkte sammeln, um am Ende nicht zittern zu müssen. "Dabei wird die Saison sicherlich sehr spannend: Weder oben noch unten wird sich jemand frühzeitig absetzen", ist Evelt überzeugt.

Gegen Borussia muss er auf Wilken Harf (Urlaub) und André Roth (Sehnenanriss unter dem Fuß) verzichten. Mit dabei dagegen Ex-Borusse Lars Anfang, der bereits vier Tore geschossen hat, und Ex-05er Oliver Logermann, der die in ihn gesetzten Erwartungen bisher vollkommen erfüllt hat. - Friedhelm Wenning


Vorbericht der MZ in Münster vom 01.09.2007:
Graue Mäuse im Festkleid


Münster - Noch vor der Saison wurden die beiden Verbandsligisten TuS Hiltrup und Borussia Emsdetten als graue Mäuse der Liga tituliert. "Abstiegskandidaten", schallte es aus den Mündern der Experten. Das aktuelle Tabellen-Bild spricht aber eine andere Sprache.

Wenn beide Mannschaften am Sonntag in der Glasurit-Arena aufeinander treffen, kommt es zum Spitzenspiel der Liga. Emsdetten regiert mit sieben Punkten die Liga von der Tabellenspitze aus. Hiltrup liegt mit einem Punkt Rückstand in Lauerstellung und möchte mit einem Sieg die Borussia vom Thron stürzen.

Hiltrups Trainer Michael Evelt ist auch frohen Mutes, dass das klappen kann. Seine Mannschaft hat in den bisherigen drei Spieltagen vollauf überzeugt und "kann an einem guten Tag jede Mannschaft der Liga schlagen", sagt Evelt.

Als eine Spitzenmannschaft sieht der Coach seine Elf aber nicht, dafür "lassen wir noch zu viele Chancen ungenutzt und sind in der Abwehr zu löchrig".

Da kommt dem Trainer der Ausfall von Abwehrorganisator Wilken Harf bestimmt nicht entgegen. Routinier Paul Lolaj soll das entstandenen Loch in der Viererkette füllen.

Auf die Abwehrreihe wartet ein variabel auftretender Gegner. Die Emsdettener laufen nur mit einer Spitze auf. Über die Außen werden zwei pfeilschnelle Spieler immer wieder versuchen, den Stoßstürmer mit Flanken zu füttern.

Es ist das Duell zweier unterschiedlicher Ausrichtungen. Denn Michael Evelt wird mit Lars Anfang und Philipp Daldrup zwei Stürmer auflaufen lassen. Dahinter sorgten zuletzt Sven Kleine-Wilke und Oliver Logermann immer wieder für Überraschungsmomente in der Offensive.

Es könnte aber zu einer Änderung kommen, denn der Trainer hat seit Donnerstag noch eine weitere Variable in der Offensiv-Formel zur Verfügung: Stephan Roth, der zuletzt beim Oberligisten SF Lotte kickte.

Stephan Roth ist zwar topfit, hat aber erst einmal mit dem Team zusammen trainiert. Deshalb hat Evelt sich noch nicht festgelegt, ob er ihn von Beginn an auflaufen lässt.

Ob Roth nun dabei ist oder nicht, zu einem Duell von grauen Mäusen wird es nicht kommen. - Thomas Schulzke


Vorbericht der Emsdettener Volkszeitung (Emsdetten) vom 01.09.2007:
Fragezeichen über Fragezeichen vor dem Borussen-Spiel


Emsdetten - Bis zur letzten Sekunde wird Trainer Klaus Hüweler morgen über die Aufstellung seiner Borussen im Spiel beim TuS Hiltrup grübeln müssen.

Und auch erst wenige Sekunden vor 15 Uhr wird feststehen, wer denn nun fit genug ist, die schwere Aufgabe in Angriff zu nehmen?

Sicher ist, dass Manndecker Christian Hille erneut ausfällt, er wurde schon in der vergangenen Woche von Bartosz Zdanowicz bestens vertreten. Doch auch hinter dem zweiten Manndecker, Timo Greiling, steht ein ganz großes Fragezeichen: Am Donnerstag konnte er wegen seiner Oberschenkelverhärtung nur leicht traben. Sollte er ausfallen, wird Trainer Klaus Hüweler innerhalb der Mannschaft umstellen müssen: "Daniel Apke kann diese Position sicher ebenfalls spielen", macht sich der Coach schon so seine Gedanken.

Schwer würde auch ein Ausfall von Christian Lammers wiegen: Sein Knie ist nach wie vor geschwollen, "und wir werden keinerlei Risiko eingehen", wird Hüweler eher auf Lammers´ Einsatz verzichten, als es zu riskieren, dass er möglicherweise längerfristig ausfällt. So könnte Marcel Pielage vielleicht ins Mittelfeld rücken, André Wöstemeyer könnte den Liberopart übernehmen.

Schließlich ist unsicher, ob Matthias Telsemeyer, der wegen eines grippalen Infekts die ganze Woche lang nicht trainieren konnte, bis morgen Nachmittag wieder richtig gesund wird.

Euphorie mitnehmen

"Das alles zu kompensieren, das fällt nicht leicht", weiß der Borussencoach. "Aber wenn es gelingt, diese Verletzten halbwegs vernünftig zu ersetzen, wenn wir zudem die bisherige Euphorie mitnehmen können und mit der gleichen Akribie in Spiel gehen wie zuletzt, dann können wir durchaus einen Punkt mit nach Emsdetten nehmen. Und damit wäre ich morgen zufrieden."

Denn Hiltrup verfügt nicht nur über eine überaus erfahrene Mannschaft mit einem derzeit wieder alles überragenden Lars Anfang: "Der TuS hat in Neuenkirchen gewonnen. Und wenn einer die halbe Oberliga-Mannschaft, die SuS zur Verfügung hat, schlägt, dann sagt das schon alles", beschreibt Klaus Hüweler die Spielstärke der Gastgeber, die sich aktuell noch mit Stephan Roth von SF Lotte verstärkt hat. "Wenn man die Hiltruper spielen lässt, dann spielen die auch Fußball", weiß Hüweler, was auf seine Elf zukommt, wenn es ihr nicht gelingt, das TuS-Spiel schon im Ansatz klar zu unterbinden. - we
(ab, 03.09.2007)