Spieldetails
(Me) TuS 1: 16.09.2007: TuS Hiltrup 1 - SV Westf. Rhynern 4:2
Sterne-Menü à la Daldrup

Münster. Die panierten Käseröllchen mit pikanter Soße sind eine Wucht. Gleiches kann man über die Spare Ribs, die Hackfleischbällchen und die Schwarzwälder Kirschtorte sagen. Keine Frage, der TuS Hiltrup macht derzeit Appetit auf mehr. Was im Übrigen nicht nur für den neu eingerichteten VIP-Treff für Sponsoren und Medienvertreter, sondern auch für das Geschehen auf dem grünen Rasen gilt. Mit herzhaftem Pressing und Kombinationsfussball, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt, verköstigten die Münsteraner gestern Nachmittag zumindest in Hälfte eins die 650 Besucher im Osttor-Stadion. Chef de Cuisine gestern war Philipp Daldrup, der beim 4:2 (3:0) über Verfolger Westfalia Rhynern mit seinem lupenreinen Hattrick vor der Pause die Menüfolge fast ganz alleine bestimmte.

TuS-Trainer Michael Evelt war so begeistert von der Vorstellung seiner Gourmet-Kicker, dass er gar mutmaßte, die Hiltruper Fans hätten so eine Vorstellung noch nie erlebt. Dass der fußballerische Festschmaus nach den beiden Gegentreffern im Abgang beinahe noch eine bittere Note erhalten hätte, ließ den Coach kalt: „Wenn man so viel investiert und fast alle Zweikämpfe gewinnt, wie meine Spieler das über weite Strecke der heutigen Partie getan haben, dann ist doch klar, dass irgendwann die Kraft nachlässt.“

Gut, dass der Verbandsliga-Primus sich bis zu diesem kritischen Zeitpunkt bereits ein ordentliches Polster angefuttert hatte. Weil die Hausherren die gegnerischen Vorstöße früh unterbanden, konnten sich die wendigen Gästestürmer allzu selten in Szene setzen. Ganz anders das Hiltruper Offensivspiel: Drei, vier Stationen reichten aus, um Rhynerns Deckung ein ums andere Mal in Verlegenheit zu bringen. Fast folgerichtig fiel das 1:0 durch Philipp Daldrup (35.), der Unparteiische hatte nach einem Foul an Stephan Roth den Vorteil abgewartet. Keine vier Minuten später schlug Daldrup nach feinem Zuspiel von Bernd Löcke erneut zu. Und mit dem Halbzeitpfiff hieß es Daldrup zum Dritten, dieses Mal hatte Kapitän Wilken Harf vorbereitet.

Auch nach dem Wechsel blieb Hiltrup zunächst die tonangebende Mannschaft. Erst als die Kräfte der Gastgeber langsam schwanden, kam die Elf von Spielertrainer und Ex-BVB-Profi Uwe Grauer trotz Unterzahl – Alexander Schiller hatte Gelb-Rot gesehen – zu Chancen. Und Treffern. Janusz Biela erzielte das 1:3, Erdal Kaleoglu per Elfmeter – Rainer Welke soll Björn Traufetter im Strafraum unfair zu Fall gebracht haben – das 2:3.

In der Nachspielzeit war es aber mit dem eingewechselten Michael Hörner wieder ein Hiltruper, der der Verwöhn-Partie mit seinem wunderbaren Schlenzer aus der Halbdistanz das Sahnehäubchen aufsetzte.

TuS Hiltrup: Lüke – Löcke, Stosberg (3. Welke), Lolaj, Franke – Roth (54. Hörner), Harf, Kleine Wilke, Logermann (59. Bünemann) – Daldrup, Anfang.

VON FABIAN SONNENSCHEIN

Quelle: WN für Montag, 16. September 2007
(ab, 16.09.2007)