Spieldetails
(Me) TuS 1: 07.10.2007: VfB Hüls - TuS Hiltrup 1 0:1
Evelt kann nicht klagen

-msch- Münster. Und schon wieder ein Spitzenspiel gewonnen. Michael Evelt kann nicht klagen, wenn er über seinen Gemütszustand nachdenkt. Als Trainer des Verbandsliga-Spitzenreiters genießt er gerne den Höhenflug des TuS Hiltrup, der auch gestern bei Verfolger VfB Hüls nicht gestoppt wurde. Mit 1:0 (0:0) nahmen die Blauen aus Münsters Süden diese Hürde, durften sich neben drei Punkten auch über Niederlagen der unmittelbaren Konkurrenten freuen. In der Tabelle macht sich das gut, weil darin auch niemand nachlesen kann, dass der Hiltruper Erfolg „unterm Strich sehr glücklich“ war. Diese ehrliche Einschätzung kann Evelt ruhigen Gewissens abliefern, weil er just vor einer Woche gegen Paderborn das Gegenteil erlebt hat. „Fußball paradox“ nennt er das, andere sagen ausgleichende Gerechtigkeit dazu. „Gegen Paderborn hatten wir vorige Woche gefühlte 65 Prozent Spielanteile und verloren 0:1. Heute hatte Hüls 65 Prozent Spielanteile, und wir haben 1:0 gewonnen.“

Philipp Daldrup durfte sich für das entscheidende Tor feiern lassen, das er nach einer Flanke von Stefan Roth in der 50. Minute per Kopf markierte. Aber der Mann des Tages stand weiter hinten. Lennart Lüke hielt den Erfolg fest, weil er auch zwei Unhaltbare parierte. Ein Kopfball aus vier Metern und ein Volleyschuss vom Elfmeterpunkt machten ihn nicht bange; mit sagenhaften Reflexen wehrte er die Bälle ab und sackte die Punkte ein. „Dafür haben wir ihn schließlich bei uns im Tor stehen“, machte Trainer Evelt kein großes Aufheben um die Glanztaten seines Zerberus’.

Die Gelassenheit, die Evelt nach dem Abpfiff zur Schau tragen konnte, war ihm während der 90 Minuten nicht vergönnt gewesen. Zittern bis zum Abpfiff war angesagt, weil in der recht fairen Partie immer noch etwas passieren konnte. Gastgeber Hüls drängte in der Schlussphase mit Mann und Maus, auch der Torwart hatte sein Stürmerblut entdeckt, kam aber nicht mehr zu einem erfolgreichen Abschluss.

Den hatte im Übrigen Daldrup zwei Minuten vor der Pause bereits verpasst, als er frei auf den gegnerischen Torwart zulief und diese „tausendprozentige Chance“ ausließ, weil er das Leder neben das Tor setzte. Schön für ihn, dass er diesen Fauxpas noch korrigieren konnte. Und schön für die Hiltruper, dass sie weiterhin die Höhenluft in der Verbandsliga genießen können.

TuS Hiltrup: Lüke – Bünemann, Stosberg, Lolaj, Franke (70. A. Roth) – Kleine-Wilke, Mohammadi (30. Gromke) – S. Roth, Hörner (46. Logermann), Anfang – Daldrup.

Quelle: WN für Montag, 08. Oktober 2007


Lüke besiegt Hüls
MARL-HÜLS Ungläubige Blicke allerorts. Die Spieler des Spitzenreiters aus Hiltrup konnten es nicht fassen, dass sie diese Partie mit 1:0 gewonnen hatten. Und der VfB Hüls wird sich noch lange fragen, warum diese drei Punkte überhaupt verloren gingen.

Diese Frage ist aber schnell beantwortet. Wer solch eine Vielzahl an Einschussmöglichkeiten vergibt, kann einfach kein Fußballspiel gewinnen. Zudem stand mit Lennart Lüke der überragende Akteur des Spiels zwischen den Pfosten des TuS Hiltrup.

Der Keeper war der einzige Hiltruper, der über sich hinauswuchs. Die Innenverteidiger Paul Lolaj und Thorsten Stosberg zeigten noch Normalform, ansonsten blieb der Rest unter seinen Möglichkeiten. Vom Angriffswirbel der letzten Wochen war nichts zu sehen. Ganze drei Mal nur schossen die Hiltruper im gesamten Spiel auf das Tor des Oberliga-Absteigers - eine traurige Bilanz.

Ganz anders sah es auf der Gegenseite aus. Lichterloh brannte es von Beginn an im Hiltruper Strafraum. Soran Mohammadi verstand es nie, den beruflich verhinderten Wilken Harf im zentralen defensiven Mittelfeld zu ersetzen. Trainer Michael Evelt erlöste ihn noch vor dem Pausenpfiff und brachte Pascal Gromke in Spiel.

Mohammadi war aber nicht Alleinschuldiger für das spielerische Vakuum. Die Außen Michael Hörner und Stephan Roth sorgten kaum für Entlastung, und der "Zehner" Sven Kleine-Wilke war mehr damit beschäftigt, die Defensive zu unterstützen, anstatt Impulse im Angriff zu setzen.

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann der VfB in Führung gehen würde. Doch es kam ganz anders. Als ein Hüls-Spieler verletzt auf dem Boden lag, war der TuS im Angriff und 20 Meter vor dem gegnerischen Tor in Überzahl. Hüls forderte die Hiltruper auf, den Ball ins Aus zu schießen und drosselte die Gegenwehr - unverständlicherweise, denn kein Team hätte in dieser Situation den Ball hergeschenkt. So flankte Stephan Roth in die Mitte und Philipp Daldrup köpfte zum 1:0 ein (48.).

Eine wütende Offensiv-Lawine brach jetzt über Hiltrup ein. Chance um Chance für den VfB Hüls - aber Lennart Lüke, das Glück und das Unvermögen der gegnerischen Stürmer retteten den Vorsprung über die Zeit. Unglaublich die Reaktion von Lennart Lüke in der 86. Minute, als er einen Volleyschuss von Adrian Cetera aus sechs Metern entschärfte. Ungläubige Blicke allerorts.

TuS: Lüke - Bünemann, Lolaj, Stosberg, Franke (56. A. Roth) - Mohammadi (39. Gromke), S. Roth, Hörner (46. Logermann), Kleine-Wilke - Anfang, Daldrup

Tor: 0:1 Daldrup (48.)

Quelle: MZ für Montag, 08. Oktober 2007



Vorberichte

Logermann oder Hörner - das ist hier die Frage
MÜNSTER Der TuS Hiltrup absolviert Woche für Woche das Top-Spiel der Fußball-Verbandsliga. Mit dem VfB Hüls wartet an diesem Sonntag zum dritten Mal in Serie der Tabellenzweite auf den Spitzenreiter.
Der FC 96 Recklinghausen wurde vor 14 Tagen klar mit 5:0 in die Schranken verwiesen. In der vergangenen Woche wurde der Triumphmarsch aber durch eine 0:1-Niederlage gegen den SC Paderborn II vorerst gestoppt. Man darf gespannt auf die Reaktion der Hiltruper Mannschaft sein. "Ich weiß auch nicht so recht, was mich erwartet", sagt TuS-Trainer Michael Evelt, der schon mit einem Punktgewinn zufrieden wäre, dann ginge sein Team nämlich als Spitzenreiter in die kommende Woche.

Erstmals in dieser Saison muss der Coach aber sein eingespieltes Team auf mehreren Positionen umstellen. Wilken Harf wird beruflich fehlen und Bernd Löcke hat sich in den Urlaub verabschiedet. Für Harf wird Soran Mohammadi auf die Sechser-Position rücken. "Soran hat zu Saisonbeginn schon bewiesen, dass er eine wichtige Größe für uns sein kann. Jetzt hat er wieder die Chance, sich neu zu beweisen", sagt Michael Evelt. Erster Kandidat für die vakante Position in der Vierer-Kette ist Pascal Gromke.

Ein Problem

Und dann plagt den Coach ein weiteres Problem. Wer wird in der Mittelfeldraute neben Stephan Roth die zweite Außenposition einnehmen? Michael Hörner überzeugte Evelt als Ersatz für den verletzten Oliver Logermann, der sich jetzt gesund zurück gemeldet hat. "Da muss ich mir noch intensive Gedanken machen, wie ich mich letztendlich entscheide", überlegt Evelt.

Egal wer aufläuft, es wartet mit dem Oberliga-Absteiger VfB Hüls wieder eine ganz harte Nuss auf den TuS Hiltrup. Aber die wurden in dieser Saison schon mit einer imponierenden Regelmäßigkeit geknackt.

Quelle: MZ für Samstag, 06. Oktober 2007


Schöne Aussichten für den VfB Hüls - Vorbericht der Recklinghäuser Zeitung (Recklinghausen / Emscher-Lippe) vom 06. Oktober 2007
(ab, 07.10.2007)