Spieldetails
(Me) TuS 1: 02.12.2007: TuS Hiltrup 1 - SuS Neuenkirchen 3:1
Alles ist möglich

Münster. Dass der TuS Hiltrup gestern seine Heimpartie gewonnen hat, ist so ungewöhnlich nicht, schließlich hatten die Münsteraner bereits zuvor neun Mal in der laufenden Saison dreifach gepunktet. Neu war hingegen die Sprachregelung nach Erfolg Nummer zehn: Hatte sich Hiltrups Trainer Michael Evelt bislang standhaft geweigert, das Wort „Aufstieg“ in den Mund zu nehmen, hörte sich das nach dem verdienten 3:1 (1:1) gegen Neuenkirchen ein wenig anders an: „Ab jetzt ist alles möglich“.

Und Evelt schob gleich noch zwei einleuchtende Gründe dafür hinterher, dass die Münsteraner sich künftig guten Gewissens mit dem Thema Meisterschaft auseinandersetzen dürfen. Zum einen „haben wir jetzt 31 Zähler. Mit einer solchen Punktzahl steigt man normalerweise nicht ab“, rechnete der Coach nach der Partie hoch. Folglich sei es legitim, „dass wir uns jetzt neue Ziele setzen“.

Zum anderen reiche ihm ein einziger Blick auf die Tabelle, um festzustellen, dass man den TuS Hiltrup in dieser Saison tunlichst auf dem Zettel haben sollte. Da nämlich die Reserve des SC Paderborn gestern beim 0:1 gegen Recklinghausen patzte, nahmen die Hiltruper bei strömendem Regen wieder den Platz an der Sonne ein.

Dabei hatte man gestern während der Anfangsviertelstunde glatt den Eindruck gewinnen können, nicht die Hausherren, sondern die im Klassement lediglich auf Platz zwölf rangierenden Besucher wären darauf aus, die Tabellenspitze zu erobern. Neuenkirchen begann furios: Labimot Hasani, zu Beginn bester Mann auf dem Feld, zwang bereits nach vier Minuten Lennart Lüke zu einer Glanztat. Kurz darauf tanzte Neuenkirchens Regisseur dann nicht nur Hiltrups ansonsten vorzüglich haltenden Schlussmann, sondern auch noch Torsten Stosberg sowie Bernd Löcke aus und schob zum verdienten 0:1 ein.

Spätestens da dürfte es den anfangs zurückhaltend agierenden Gastgebern gedämmert haben, dass auf dem tiefen Boden weniger die individuellen Fähigkeiten als vielmehr kämpferische Tugenden gefragt waren. Folglich stemmte sich der TuS fortan mit Engagement statt mit Spielkunst gegen die drohende Niederlage. Allerdings sollte es fast bis zum Wechsel dauern, ehe Lars Anfang einen von Oliver Logermann verlängerten Löcke-Eckball per Kopf über die Linie drückte.

Nach einem kurzen Aufbäumen der Gäste zu Beginn des zweiten Abschnittes übernahm der Favorit dann endgültig das Kommando auf dem Rasen, wenn man das braun-grüne Etwas am Osttor überhaupt noch als solchen bezeichnen kann. Nach einer guten Stunde war es TuS-Spielführer Wilken Harf, der nach einem abgefälschten Freistoß des eingewechselten André Roth goldrichtig stand und den Führungstreffer markierte. Anfang sorgte mit seinem zweiten Treffer nach einem mustergültig vorgetragenen Konter der Münsteraner für die Entscheidung. Einziger Wermutstopfen aus Sicht der Gastgeber: die gelb-rote Karte für Harf 60 Sekunden vor dem Abpfiff.

TuS Hiltrup: Lüke – Harf – Stosberg (46. Welke), Lolaj – Löcke, Kirchhoff, Anfang, Logermann (53. A. Roth) – Hörner, Daldrup, Sagel (63. Bünemann).

VON FABIAN SONNENSCHEIN

Quelle: WN von Montag, 03. Dezember 2007


Auf verlorenem Posten
MÜnster - Mit dem Minimalziel, einen Punkt zu holen, war Stefan Henning nach eigener Aussage zum TuS Hiltrup gereist. Doch nicht einmal das gelang. Mit 1:3 (1:1) verlor SuS Neuenkirchen die kampfbetonte Regenpartie.

"Wir haben uns einfach viel zu sehr hinten reindrängen lassen", kommentierte der Trainer die Partie nach dem Abpfiff.

Dabei waren es die Gäste, die den besseren Start erwischten. Labinot Hasani tauchte in der zwölften Minute vor TuS-Schlussmann Lennart Lüke auf, umspielte den Keeper gekonnt und traf zur 1:0-Führung. Neuenkirchen war in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft, überraschte die Platzherren mit schönem Passspiel und beeindruckender Frische. Mit zunehmender Spieldauer jedoch boten die Akteure eine typische Regenpartie.

Bissige Zweikämpfe

Bissige Zweikämpfe im Mittelfeld gab es viele, Torraumszenen blieben Mangelware. Es schien, als hätten die Gäste ihr Pulver in den ersten Minuten verschossen. So war es nur konsequent, dass den Gastgebern noch in der ersten Hälfte der Ausgleich durch Lars Anfang gelang (38.). Die ansehnlichen Kombinationen der Neuenkirchener zu Beginn der zweiten Halbzeit erinnerten an die ersten Minuten der Partie, ebbten aber noch schneller ab als in der ersten Hälfte.

In der 63. Minute geriet Neuenkirchen durch einen Treffer von Wilken Harf in Rückstand. Und die Platzherren blieben am Drücker. Zehn Minuten vor dem Ende der Begegnung scheiterte ein Gäste-Angriff an TuS-Schlussmann Lennart Lüke. Hiltrup schaltete blitzschnell um und leitete den Konter ein. So war es TuS-ler Lars Anfang, der allein gegen Neuenkirchen-Keeper Tim Klingbeil antrat und Erfolg hatte.

Die Gäste hatten den Anschlusstreffer zwar noch auf dem Fuß, kamen jedoch nicht am starken TuS-Keeper vorbei. Die größte Chance der Schlussminuten vergab der eingewechselte Vito Taurino, als er einen Freistoß-Hammer aus 30 Metern direkt in Lükes Arme wuchtete.

Wenige Sekunden vor dem Abpfiff sah Wilken Harf noch die Gelb-Rote Karte. Doch es blieb keine Zeit für Neuenkirchen, um diesen Vorteil zu nutzen. "Der Sieg für Hiltrup geht in Ordnung", erkannte Henning neidlos an. "Wir hatten einige Möglichkeiten, aber die letzte Konsequenz vor dem Tor hat einfach gefehlt."

Witterung

Natürlich spielte auch die Witterung eine Rolle in Hennings Fazit. "Durch den nassen Boden war das heute ein reines Kampfspiel", so der Trainer. "Wir hätten vielleicht weniger kämpfen und dafür mehr spielen sollen."

- Peter Koppe

SuS Neuenkirchen: - Klingbeil - Hallmann, Wehmschulte, Andrade, Wagner (74. A. Roß) - Schulz, Klostermann, van Dyk, Schmidt (70. Taurino) - Hasani, Schmerling
Tore: - 0:1 Hasani (12.), 1:1 Anfang (38.), 2:1 Harf (63.), 3:1 Anfang (80.)
Gelb-Rot: - Harf (90.)

Quelle: Münstersche Zeitung (Rheine) von Montag, 03. Dezember 2007


Vorbericht: Hiltruper Haussegen begradigt
MÜNSTER 90 gute Minuten in der Davert haben den Haussegen beim TuS Hiltrup begradigt. Trainer Michael Evelt ist wieder herunter von der Palme, auf die ihn schwache, halbherzige Leistungen einiger seiner Spieler zuvor gebracht hatten.

"Ich glaube, dass jetzt alle verstanden haben, was für eine Spielweise gefragt ist - und dass schön nicht reicht", erklärt Evelt. Das 1:1 in der Davert hat die Hoffnung in Hiltrup genährt, sich als Spitzenteam in die Winterpause abzusetzen. Nur noch die Hürden SuS Neuenkirchen (So. 14.15 Uhr, Glasurit-Arena) und RW Horn stehen bis dahin im Weg. Sechs Zähler sollen möglichst her aus den beiden Partien. "Dann hätten wir eine Riesen-Runde gespielt", betont er.

Löcke verletzt

Die Voraussetzungen für den nahenden ersten Schritt dahin gegen Neuenkirchen hat Evelts Auswahl dank starker Trainingsleistungen unter der Woche zwar gelegt. Rückschläge gab es dennoch: Beppo Löcke prellte sich den Fuß. Er wird am Sonntag ebenso ausfallen wie Stephan Roth, der sich vermutlich einen Muskelfaserriss eingehandelt hat. Sven Kleine Wilke (Knöchelbruch) fehlt ohnehin. Klagen möchte Michael Evelt ob der Personalprobleme nicht. "Wir machen uns keine Sorgen, unser Kader ist groß genug", sagte er.

Stürmer verteidigt

Zudem wusste der SuS Neuenkirchen den Gegnern in der Fußball-Verbandsliga bislang noch keinen großen Schrecken einzujagen. Die Elf von Trainer Stefan Henning hinkt hinter den Erwartungen her, die Konstanz über die vollen 90 Minuten fehlt häufig. Aktuelle Gegenmaßnahme Hennings: Stürmer Tobias Wemschulte spielt dank seiner Kopfballstärke ab sofort in der Innenverteidigung.

Quelle: MZ für Samstag, 30. November 2007
(ab, 03.12.2007)