Spieldetails
(Me) TuS 1: 27.04.2008: TuS Hiltrup 1 - SpVg Emsdetten 05 0:1
Später Treffer schockt den TuS Hiltrup

Im Kampf um den Aufstieg in die NRW-Liga muss Verbandsliga-Spitzenreiter TuS Hiltrup einen Rückschlag wegstecken. Am 26. Spieltag verlor die Fußball-Elf von Trainer Michael Evelt ihr Heimspiel gegen den Tabellenneunten Emsdetten 05 durch ein spätes Gegentor mit 0:1 (0:0).
Die von Andreas Höppner trainierten Gäste versuchten von Beginn an das Heft in die Hand zu bekommen und ergriffen die Initiative. Dieser Versuch war zumindest in der Anfangsphase erfolgreich und wurde auch mit mehreren Torgelegenheiten belohnt, die aber ungenutzt blieben.

Daldrups Großchance

Nach einem verschlafenen Auftakt kamen die weiterhin von Verletzungssorgen geplagten Hausherren allerdings immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich ihrerseits ebenfalls zahlreiche Einschussmöglichkeiten. Die Beste davon bot sich TuS-Angreifer Philipp Daldrup, dem es jedoch nicht gelang den Ball aus einer Distanz von drei Metern im gegnerischen Tor unterzubringen. Folgerichtig gingen beide Teams beim Halbzeitstand von 0:0 in die Kabine.

Spätes Siegtor für die Gäste

Die Spielentwicklung nach Wiederanpfiff glich der des ersten Durchgangs, nur waren es jetzt die TuS-Akteure, die den Gegner unter Druck setzten und das Spiel bestimmten. Mit zunehmender Spieldauer gelang es Emsdetten immer besser, sich aus der Umklammerung der Platzherren zu lösen und selber Akzente zu setzen. In der 87. Spielminute nutzten die Gäste einen Fehler im Hiltruper Spielaufbau um den entscheidenden Treffer zu markieren: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld hatte ein Emsdettener Angreifer viel Platz und marschierte allein Richtung Tor. Die Defensivkräfte des Spitzenreiters spekulierten allesamt auf ein Abspiel – und wurden eines Besseren belehrt. Statt den Ball zu spielen nahm der Gäste-Angreifer selbst Maß und überwand TuS-Keeper Lennart Lüke mit einem wuchtigen Distanzschuss aus 15 Metern.

Comeback von Kleine-Wilke

„Das Gegentor war äußerst unglücklich. In meinen Augen wäre ein Unentschieden das gerechtere Ergebnis gewesen“, sagt Rolf Neuhaus, sportlicher Leiter beim TuS, etwas zerknirscht. „Aber die Mannschaft hat alles gegeben, was unter den gegebenen Umständen möglich ist“, macht Neuhaus auf die seit Wochen anhaltende Personalmisere aufmerksam.

Einziger Lichtblick: Sven Kleine-Wilke feierte nach fünfmonatiger Verletzungspause heute sein Comeback und wurde in der 70. Minute eingewechselt. „Für einen längeren Einsatz reicht die Kraft noch nicht“, weiß der sportliche Leiter um die physische Verfassung des Offensivspezialisten.

Spitzenspiel gegen Stadtlohn

Nach der Niederlage ist der TuS zwar immer noch Tabellenführer, allerdings können sowohl Stadtlohn (ein Spiel weniger) als auch Hüls (zwei Spiele weniger) noch an den Hiltrupern vorbeiziehen. Am Mittwoch kommt es somit schon zu einem möglicherweise vorentscheidenden Spiel, denn dann trifft der TuS im Spitzenspiel auf die SuS Stadtlohn, die momentan auf dem zweiten Platz liegt.

Nils Küper

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 27. April 2008




TuS stolpert auf der Zielgeraden

MÜNSTER Es gibt Spiele, in denen entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Die Kleinigkeiten, die die Partie zwischen dem TuS Hiltrup und Emsdetten 05 entschieden, waren ein Ballverlust von Lars Anfang und ein beherztes Solo mit abgeklärtem Torabschluss von Emsdettens Patrick Scholtz.

Während die Hiltruper Spieler nach dem Abpfiff enttäuscht zusammensackten, feierten die Gäste mit ihren mitgereisten Anhängern noch minutenlang den knappen 1:0 (0:0)-Sieg.

Zunächst galt es für die vom Ex-Gievenbecker Andreas Höppner trainierte SVE-Auswahl aber, einen frühen Schockmoment zu verkraften. Schon in der zweiten Minute sackte Abwehrspieler Patrick Günner nach einem fairen Zweikampf mit Philipp Daldrup auf der rechten Seite zusammen und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Für Günner kam Dimitri Volmer ins Spiel.

TuS-Trainer Michael Evelt schickte die gleiche Formation aufs Feld wie vor Wochenfrist in Vreden. Diesmal brauchte Hiltrup aber eine Viertelstunde, um ins Spiel zu finden. In der Anfangsphase wirken die Aktionen der Gastgeber eher nervös und zerfahren, als wirklich durchdacht und gefährlich. Vor allem im Spielaufbau zeigte sich das Fehlen der spielstarken Mittelfeldakteure Wilken Harf, Beppo Löcke und Oliver Logermann.

Viel zu oft verloren die Gastgeber bei ihren Angriffsbemühungen leichtfertig den Ball. Viel zu häufig fanden selbst Pässe über wenige Meter ihren Adressaten nicht. Gerade der in den letzten Wochen so sichere Abwehrorganisator Paul Lolaj wirkte in den ersten Minuten völlig indisponiert. Kapital schlugen die Gäste aus den Hiltruper Startschwierigkeiten aber nicht. Lediglich ein Schuss des Ex-Gievenbeckers Michael Fromme war zu verzeichnen, landete aber über dem von Lennart Lüke gehüteten Hiltruper Kasten (13.).

Nach 20 Minuten hatten die Gastgeber sich gefangen und übernahmen fortan die Initiative. Erste gefährliche Situation war ein Freistoß von Lars Anfang, der aber an der Mauer hängen blieb (26.). Zehn Minuten später flankte Michael Franke in den Strafraum, aber Philipp Daldrup brachte den Ball nicht unter Kontrolle und schoss über den Kasten der Gäste.

Im zweiten Durchgang erspielte sich der TuS zeitweise ein drückendes Übergewicht, blieb vor dem Tor aber zu ungefährlich. "Wir haben hinten wieder gut gestanden, sind aber nicht entschlossen genug nachgerückt", suchte Mittelfeldspieler Henning Bünemann nach einer Erklärung.

Die Gäste beschränkten sich lange Zeit aufs Verteidigen und zeigten erst in der Schlussphase Drang nach vorn. Das zahlte sich aus. Nach Anfangs Ballverlust kam Patrick Scholz auf Höhe der Mittellinie an den Ball, marschierte los und versenkte zum 1:0. Ein herber Rückschlag für Titelaspirant TuS auf der Zielgeraden der Meisterschaft.

Quelle: MZ für Montag, 28. April 2008




Vorberichte:

Das erste von fünf Aufstiegs-Endspielen

Münster. Das erste von fünf „Aufstiegs-Endspielen“ steht am Sonntag für die Verbandsliga-Fußballer des TuS Hiltrup auf dem Programm. Und das hat es in sich. Mit Emsdetten 05 nämlich gastiert jene Mannschaft am Osttor, die dem TuS die bisher höchste Saison-Niederlage beibrachte. 4:0 ging die Hinrundenpartie für die Nullfünfer aus. Kein Wunder, dass Hiltrups Trainer Michael Evelt dem Rückspiel mit gespannter Erwartung entgegenblickt. Aus seiner Sicht ist Emsdetten weitaus stärker, als der aktuelle neunte Rang aussagt. „Vom spielerischen Potenzial gehört her gehört das Team in das obere Drittel“, sieht er den Gast, in dessen Reihen mit Trainer Andreas Höppner, Michael Fromme, Robin Paton und Björn Schunke vier Ex-Gievenbecker stehen, in der Tabelle weit unter Wert platziert.

Die Erinnerungen an das Hinspiel sind freilich nicht der einzige Grund, warum Evelt der Partie am Sonntagnachmittag (15 Uhr) mit einigen Sorgen entgegenschaut. Immerhin muss er neben den Langzeit-Verletzten Wilken Harf, Oliver Logermann, Beppo Löcke, Michael Hörner und Stefan Sagel eventuell auch noch die Brüder Andre und Stefan Roth ersetzen, deren Vater im Laufe der Woche gestorben ist. „Ob sie spielen wollen oder nicht, sollen sie selbst entscheiden“, so der Trainer, der trotz der vielen Ausfälle aber nicht jammern will: „Erstens hilft uns das nicht weiter, und zweitens darf man auch nicht vergessen, dass wir in der Hinrunde weitgehend von Verletzungen und sonstigen Ausfällen verschont geblieben sind.“

Trotzdem ist der personelle Engpass inzwischen durchaus dramatisch zu nennen. „Jetzt darf uns wirklich niemand mehr ausfallen“, sagt denn auch Evelt, der nur ungern „Aushilfen“ aus der Zweitvertretung nach oben holen würde. Immerhin steht die in der Kreisliga A-2 selbst auch noch mitten im Aufstiegskampf.

Dafür, dass das TuS-Restprogramm mit vier Heimspielen und nur einer Auswärtspartie von vielen als relativ einfach angesehen wird, hat Michael Evelt übrigens wenig Verständnis. Und hat dafür auch eine durchaus plausible Erklärung parat: „In der Hinrunde haben wir gegen diese Gegner nur vier von 15 möglichen Punkten geholt.“ So wurde nicht nur gegen Emsdetten verloren, auch gegen Stadtlohn und Erlinghausen setzte es Niederlagen. Unentschieden trennte man sich damals von Davensberg, lediglich gegen Brakel konnte gewonnen werden. Wenn die Hiltruper tatsächlich Meister werden wollen, dann darf sich Ähnliches in den nächsten Wochen nicht wiederholen, müssen mindestens neun oder zehn Punkte her. Ansonsten könnte der zum Greifen nahe Sprung in die NRW-Liga mit einer Bruchlandung enden. Das alles freilich interessiert Evelt nur am Rande: „Meine Konzentration gilt einzig und allein dem Spiel gegen Emsdetten.“
VON UWE PEPPENHORST, MÜNSTER

Quelle: WN für Samstag, 26. April 2008



Es winkt extreme Hitze

MÜNSTER Gähnende Langeweile - das ist der Meisterkampf in der Fußball-Bundesliga. Elektrisierende Hochspannung - willkommen im Meisterkampf der Fußball-Verbandsliga. Fünf Mannschaften wollen und können den Titel noch holen. Keine Frage, es winkt ein extrem heißer Endspurt.

Fünf Verbandsliga-Klubs, ein Ziel – nur beim Volltreffer gibt’s den ersehnten Lohn: Meistertitel und Aufstieg in die neue NRW-Liga.

TuS Hiltrup: Der offensiv brillante Tabellenführer hat gute Karten auf der Hand, kann den ersehnten Aufstieg in die NRW-Liga aus eigener Kraft schaffen. Darüber hinaus trägt der TuS vier seiner letzten fünf Saisonspiele in der heimischen Glasurit-Arena aus. Eigentlich viel versprechende Aussichten

Die Probleme sind allerdings auch nicht von schlechten Eltern: Hiltrup stellt mit 33 Gegentoren die löchrigste Abwehr des Spitzen-Quintetts. Und die Elf von Trainer Michael Evelt hat am letzten Spieltag frei, muss also bis dahin mindestens drei Punkte Vorsprung herausgeholt haben, um nicht noch als Zuschauer zittern zu müssen. Nicht zuletzt fehlen bei dieser Punktejagd wichtige Stammkräfte wie Kapitän Wilken Harf, Beppo Löcke und Oliver Logermann verletzt.

Westfalia Rhynern stellt die Mannschaft der Stunde. Die letzten acht Spiele wurden gewonnen, seit Dezember 2007 ist die im Winter defensiv verstärkte Auswahl ungeschlagen und hat sich so auf Tabellenplatz zwei vorgeschoben. Zuspitzen könnte sich für Rhynern der Titelkampf in einem echten Finale, denn ausgerechnet am letzten Spieltag kommt Meister-Konkurrent SC Paderborn II zum Duell.

SuS Stadtlohn: Der Tabellendritte muss das auf dem Papier schwerste Restprogramm stemmen. Es geht unter anderem noch gegen die Spitzenkräfte Hiltrup, Paderborn und Hüls. SuS-Geschäftsführer Michael Schley gibt sich keinen Illusionen hin: "Wenn wir das Nachholspiel in Hiltrup verlieren, sind wir raus aus dem Rennen, Ausrutscher dürfen wir uns nicht erlauben."

VfB Hüls: Vor vier Wochen hatten den VfB etliche Experten abgeschrieben, doch er meldete sich urplötzlich zurück - und kann sogar dank zwei weniger ausgetragener Partien noch mit Hiltrup nach Punkten gleichziehen. Bemerkenswert: Hüls kompensiert durch eine Systemumstellung bislang den Ausfall des kompletten Angriffs - alle drei Strafraumstürmer sind verletzt..

Endlich Rhythmus

"Das hat uns einen psychologischen Vorteil verschafft. Das Selbstvertrauen ist jetzt groß", betont Trainer Klaus Täuber. Zudem mache sich positiv bemerkbar, dass die Mannschaft nach den Rhythmusstörungen der Vormonate aufgrund etlicher Spielausfälle nun endlich regelmäßig die Schuhe schnüren und Fahrt aufnehmen dürfe.

SC Paderborn II: "Wir hängen momentan hinten dran", gesteht André Schubert Trainer des Tabellenfünften. Dennoch spreche die spielerische Qualität für seine Elf, "da gehören wir zu den Stärksten". Als größtes Manko der jungen Paderborner gilt neben mangelnder Erfahrung die mit nur 37 Toren schwächste Offensive der Spitzengruppe. Zum Vergleich: Hiltrup netzte bereits 61 Mal ein. Aussichtslos sieht Schubert seinen SC allerdings nicht. Aus gutem Grund: "Die ersten Fünf der Liga nehmen sich nicht viel, das wird ganz eng. Bis zum Schluss." Ein extrem heißer Endspurt eben.

Quelle: MZ für Samstag, 26. April 2008



TuS setzt auf Kampf und Leidenschaft

Ausgerechnet jetzt, wo es in den Endspurt der Verbandsliga geht, und der TuS eigentlich alle Kräfte brauchen würde, seinen Spitzenplatz zu verteidigen und den Traum von der NRW-Liga wahr zu machen, laufen die Hiltruper personell auf dem Zahnfleisch.

Am Sonntag (15 Uhr) kommt die SpVgg. Emsdetten 05 nach Hiltrup ans Osttor. Und dass die vom Münsteraner Andreas Höppner trainierten Nullfünfer wissen, wie sie den TuS in die Bredouille bringen können, haben sie beim überzeugenden 4:0 im Hinspiel bereits gezeigt. Überhaupt – in den letzten fünf Saisonspielen geht es für den Liga-Primus (mit der Ausnahme Brakel) ausschließlich gegen Mannschaften, gegen die der TuS in der Hinrunde nicht gewinnen konnte. Das gilt für Nullfünf, für Stadtlohn (Nachholspiel) und Erlinghausen, gegen die die Partien verloren wurden, als auch für Davensberg, wo man remis spielte. „Wenn man jetzt bedenkt, dass wir personell derart angeschlagen sind, muss man einfach Realist sein“, sagt TuS-Trainer Michael Evelt nachdenklich.

"Können keinen Glanz verbreiten"

Neben Wilken Harf, Oliver Logermann, Stefan Sagel, Beppo Löcke und Sven Kleine-Wilke, die gegen Emsdetten definitiv weiter fehlen werden, drohen die Ausfälle Nummer sechs und sieben. Evelt überlässt es den Brüdern André und Stefan Roth, ob sie sich nach dem Tod des Vaters unter der Woche mit Fußball eine Winzigkeit Ablenkung verschaffen mögen oder nicht. Evelt ist klar, „dass wir ohne alle Kreativkräfte keinen Glanz verbreiten können. Aber wenn sich die Mannschaft durch diese schwere Situation durchbeißt – und das Gefühl vermittelt mir das Team – ist das hochgradig anzuerkennen!“ So sind es die Parameter Kampf und Leidenschaft, die der NRW-Liga-Kandidat gegen Emsdetten am Sonntag in die Waagschale werfen muss.

Lutz Hackmann

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 25. April 2008
(ab, 27.04.2008)