Spieldetails
(Me) TuS 1: 04.05.2008: SpVg Brakel - TuS Hiltrup 1 3:1
Kellerkind hebelt Hiltrups Abwehr aus

MÜNSTER Keine Frage, die Luft ist komplett raus beim TuS Hiltrup. Der gestürzte Spitzenreiter der Fußball-Verbandsliga kassierte nach dem Aus im Titelrennen gestern eine weitere bittere Schlappe: 1:3 beim Kellerkind in Brakel.
Damit verpassten die personell arg gebeutelten Hiltruper die endgültig letzte Chance, womöglich doch noch oben eingreifen zu können - denn überraschend patzte gestern auch die gesamte Meisterschafts-Konkurrenz. "Wir sind einfach momentan nicht in der Lage solche Spiele zu gewinnen, dabei muss man so eine Mannschaft einfach schlagen", resümierte der tief enttäuschte TuS-Trainer Michael Evelt.

Schon vor dem Anpfiff musste Hiltrup eine schlechte Nachricht verdauen: Torjäger Lars Anfang steckte im Stau, konnte erst zur zweiten Halbzeit anreisen. Zunächst aber schien das die Evelt-Elf gut wegzustecken. André Roth dirigierte als Libero die Hintermannschaft - und vorne stand Philipp Daldrup plötzlich goldrichtig. Er drücke eine Ecke per Kopf zum 1:0 über die Linie (16.). Danach allerdings lief beim TuS fast nichts mehr zusammen. Haarsträubende Patzer schlichen sich ein, in allen Mannschaftsteilen fehlte es an Biss, Durchschlagskraft und Kreativität. Brakel hebelte die TuS-Abwehr dreimal mühelos aus - und gewann letztlich verdient. "Die Art und Weise kann ich so nicht hinnehmen. Man kann sich wenigstens den Hintern aufreißen, wenn spielerisch nichts geht", kritisierte Michael Evelt.

Zwei Wochen Pause bleiben dem Trainer nun, um dem Team für die letzten beiden Saison-Partien wieder Leben einzuhauchen.

TuS: Lüke - A.Roth, Welke, Stosberg - Franke, Gromke (46. Anfang), Mohammadi (56. B. Kirchhoff), Bünemann, Kleine-Wilke (74. M. Kirchhoff) - Daldrup, S. Roth

Tore: 0:1 Daldrup (16.), 1:1 (25.), 2:1 (47.), 3:1 (70.)


Quelle: MZ für Montag, 05. Mai 2008



TuS Hiltrup sorgt oben für Klarheit

-msch- Münster. Als Philipp Daldrup den TuS Hiltrup gestern nach 16 Minuten per Kopf in Führung brachte, schien alles nach Plan zu laufen. Dann aber zeigte sich der Fußball-Verbandsligist eher von seiner schwachen Seite und kassierte eine verdiente 1:3 (1:1)-Niederlage bei der SpVg Brakel. Dieses Resultat war schon ernüchternd, die Leistung noch mehr. Und ärgerlich wird alles beim Blick auf die Ergebnisse der übrigen Spitzenclubs. „Mit einem Sieg wären wir tatsächlich wieder im Rennen gewesen“, bemerkte TuS-Trainer Michael Evelt, um trocken hinzuzufügen: „Aber so haben wir für Klarheit gesorgt und unsere allerletzte Chance vertan.“

Evelt sah gestern in Brakel das schlechteste Saisonspiel seiner Truppe. Waren die ersten 45 Minuten noch erträglich, wurde es nach dem Wechsel katastrophal. Ähnlich katastrophal wie der Fehler vor dem Ausgleich, als in hinterster Linie der Ball verloren wurde und Puhl nur noch einschieben musste. Ein Gastgeschenk mit Ansage, der Trainer ärgerte sich schwarz. Aber bedient war Evelt noch nicht: Immerhin blieb genügend Zeit, die Partie doch noch zu gewinnen.

Da machte aber seine Mannschaft nicht mit, die im zweiten Abschnitt überhaupt keinen Rhythmus fand. In der Offensive wurden die Bälle rasch und leichtfertig verloren, in der Defensive wurde einfach nicht mehr konsequent verteidigt. Mit einem einfachen Doppelpass hebelten die Brakeler die TuS-Abwehr aus, Schmidt besorgte in der 47. Minute die 2:1-Führung. Und als Tewes in der 73. Minute per Kopf Treffer Nummer drei nachlegte, war es um die Hiltruper endgültig geschehen. Der Rest ist schnell erzählt. Brakel musste nichts mehr machen, Hiltrup konnte nichts mehr machen. Kein Aufbäumen gegen die Niederlage, der Dampf war einfach raus.

TuS Hiltrup: Lüke – A. Roth – Welke, Stosberg – Gromke (46. Anfang), Mohammadi (56. B. Kirchhoff), Bünemann, Franke – Kleine-Wilke (74. M. Kirchhoff) – S. Roth, Daldrup.

Quelle: WN für Montag, 05. Mai 2008



1:3 am Ende einer bitteren TuS-Woche

Das war eine ganz bittere Woche für die erste Fußballmannschaft des TuS Hiltrup. Nach den Niederlagen gegen Emsdetten und Stadtlohn folgte bei der SpVgg. Brakel im Kreis Höxter die dritte Pleite in Serie: 1:3 hieß es aus Sicht der von Michael Evelt gecoachten TuS-Kicker nach 90 Minuten.

Und spätestens jetzt dürfte der Zug Richtung NRW-Liga für die Hiltruper endgültig abgefahren sein. Der Verbandsligist ist nach der neunten Niederlage Rangdritter.

Daldrup bringt den TuS in Führung

Die Hiltruper, deren Personalnot vor der Partie durch den verletzungsbedingten Ausfall von Paul Lolaj (Oberschenkelzerrung) weiter verschärft wurde, spielten zunächst befreit auf. Schnell wurde klar, wer bis vor kurzem die Tabelle anführte und wer immer noch gegen den Abstieg spielt. Brakel fand keine wirksamen Mittel gegen die spielfreudigen Hiltruper, die das Geschehen auf dem Platz dominierten. Schließlich war es Angreifer Philipp Daldrup, der die Überlegenheit seines Teams in Zählbares umwandelte und den TuS mit seinem Treffer in Führung brachte (17.).

Keeper Lüke patzt

Der Ausgleich für die Hausherren fiel ebenso unglücklich wie unverdient: In der 25. Spielminute wartete TuS-Keeper Lennart Lüke in seinem Torraum, um einen heranrollenden Ball mit der Hand aufnehmen zu können, anstatt auf Nummer sicher zu gehen und diesen wegzuschlagen. Während der Ball immer langsamer wurde, wurde der heraneilende Stürmer immer schneller und kam schließlich vor Lüke an den Ball. Das Umkurven des Keepers und das Einnetzen des Spielgeräts waren dann nur noch Formsache.

„Trotz dieses unglücklichen Ausgleichstreffers haben wir das Spiel danach weiter dominiert“, lobte Rolf Neuhaus, der Sportliche Leiter des TuS, den Einsatz. So kamen die Gäste auch zu weiteren Einschussgelegenheiten. Die beste bot sich Mittelfeldakteur Pascal Gromke, dessen Freistoß der Torhüter der Platzherren nur mit Mühe und Not abwehrte (35.).

Rückstand kurz nach Wiederanpfiff

Während die Hiltruper Defensivabteilung etwas träge aus der Kabine kam, waren die Kicker des Tabellendreizehnten hellwach. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hebelten sie die TuS-Abwehr mit einem Doppelpass aus und gingen mit 2:1 in Führung. Doch auch nach dem zweiten Rückschlag sah Neuhaus die Gäste „weiter Dampf machen“.

Rainer Welke hatte den Ausgleichstreffer auf dem Fuß: Aber anstatt freistehend aus fünf Metern den Ball anzunehmen und überlegt ins Tor zu schieben, drosch er ihn mit voller Wucht am Gehäuse vorbei. „Zu viel Risiko“, fiel Neuhaus zu dieser vergebenen Möglichkeit nicht allzu viel ein.

Konter entscheidet die Partie

Nach dem Führungstreffer beschränkten sich die Gastgeber darauf, ihren Vorsprung zu verwalten und lauerten auf Konterchancen. Eine davon bot sich in der 75. Minute: Die Hiltruper verloren in der Vorwärtsbewegung den Ball, die Gastgeber schalteten schnell auf Offensive um und vollendeten den erfolgreichen Angriff mit dem 3:1. „Dann war das Buch zu“, erkannte Neuhaus, dass dieser Treffer die Vorentscheidung war.

Anfang kommt erst am Ende

„Auch heute hatten wir wieder mit widrigen Umständen zu kämpfen“, berichtete der Manager von den Personalsorgen des TuS. Neben den zahlreichen Verletzten beklagte Neuhaus, dass auch Leistungsträger Lars Anfang erst in der zweiten Hälfte eingesetzt werden konnte, da er nicht rechtzeitig von einer Familienfeier den Weg nach Brakel fand.

„Kein guter Tag“

Besonders bitter für die Hiltruper: Da auch Stadtlohn (1:1 gegen Paderborn), VfB Hüls (0:0 gegen Horn) und Rhynern (2:3 gegen Maaslingen) ihre Partien nicht gewinnen konnten, hätte der TuS im Falle eines Sieges vielleicht noch einmal in den Aufstiegskampf eingreifen können. „Jetzt fahren wir zweieinhalb Stunden mit dem Bus nach Hause und ärgern uns – erst recht, wenn wir uns die anderen Ergebnisse anschauen“, erkannte auch Neuhaus schnell, dass eine große Chance ungenutzt blieb.

Nils Küper

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 04. Mai 2008




Vorberichte:
TuS: "Enttäuschung ist gewichen!"
Sicher, dass nach dem 2:3 nach 2:1-Führung am Mittwochabend im Spitzen-(Nachhol-)Spiel gegen SuS Stadtlohn die Enttäuschung beim Verbandsligisten TuS Hiltrup groß war, kann und will Trainer Michael Evelt nicht verneinen.
„Doch jetzt ist die Enttäuschung gewichen“, sagt Evelt, der darauf hinweist, „dass diese Mannschaft auch so eine tolle Saison gespielt“ hat. Dass es nun nicht mehr wirklich um den Aufstieg in die NRW-Liga gehen kann, ist allen klar. „Aber das Team, jeder Beteiligte, hat Großartiges in dieser Serie geleistet. Und wir lassen uns jetzt nicht unter Druck setzen von Sprüchen, dass die Meisterschaft verpasst wird.“

Sonntag in Brakel

Drei Mal muss der TuS noch ran in diesem Spieljahr, „es werden drei Partien sein, in denen wir einmal ohne Anspannung auftreten können“, findet Evelt. Das erste Match dieser Art ist am Sonntag das Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Brakel. Der angesprochene Druck, er liegt bei den Gastgebern, die lediglich drei Zähler vor einem Abstiegsplatz rangieren. „Es besteht eine gewisse Gefahr, dass die bis in die Haarspitzen motiviert sind“, glaubt Evelt. Dazu kommt, dass sich die Hiltruper Personalsorgen durch die Verletzungen von Welke, Lolaj und Stosberg in der Partie gegen Stadtlohn noch vergrößert haben. Hinter den drei Verteidigern stehen dicke Fragezeichen. Immerhin ist Sven Kleine-Wilke zurück, nach drei Kurzeinsätzen überlegt Evelt, seinen Rückkehrer nach Kreuzbandriss gegen Brakel von Beginn an zu bringen. „Sven ist in der nächsten Saison wieder als eine absolute Führungspersönlichkeit eingeplant. Es ist wichtig, dass er jetzt wieder in seinen Rhythmus findet, gewisse Sachen sich nicht erst in 2008/09 erarbeiten muss.“

"Gewisse Qualität fehlt"

Die aktuelle Situation scheint im Übrigen beim TuS wahrhaftig für eine gewisse Entspannung gesorgt zu haben. „Es war nie erklärtes Ziel, in die NRW-Liga aufzusteigen. Natürlich haben wir gesagt: wenn die anderen nicht wollen, dann nehmen wir das gerne mit“, erklärt Evelt. „Aber man hat ja gesehen, dass nach der Verletzung von Leistungsträgern wie Harf oder Logermann eine gewisse Qualität fehlt. Vielleicht“, überlegt der TuS-Coach, „war das ganz gut so. Denn was wir personell hätten nachlegen müssen, um da nicht so unter die Räder zu kommen wie gerade Sprockhövel in der Oberliga, das wäre wohl nicht zu bezahlen gewesen. Da trifft man doch auf Vereine, mit bereits ganz anderen Strukturen.“ So sieht Evelt seine Truppe in der Westfalenliga im nächsten Jahr gut aufgehoben. Eine realistische Einschätzung ist das allemal.

Lutz Hackmann

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 02. Mai 2008



Frust-Stachel sitzt tief

MÜNSTER Zwei Niederlagen binnen vier Tagen, das Aus im Titelkampf plus eine quälend lange Verletztenliste. Keine Frage, der TuS Hiltrup ist derzeit nicht mit großem Glück gesegnet. Der Fußball-Verbandsligist liegt derzeit eher wie ein niedergeschlagener Boxer am Ringboden.
Vor dem Duell bei Kellerkind Brakel (Sonntag, 15 Uhr) muss TuS-Trainer Michael Evelt deshalb eine Menge Aufbauarbeit leisten. Der Stachel der Enttäuschung nach dem 2:3 gegen Stadtlohn und dem Sturz vom Liga-Thron sitzt zwar tief. "Aber wir müssen nicht enttäuscht sein. Wir haben eine Riesensaison gespielt. Selbst, wenn wir die letzten Spiele alle noch verlieren und nur Fünfter werden", betont Evelt.

Ohne Druck

Bei einer Teambesprechung am Donnerstagabend versuchte er, seine Mannen "nach vorne schauen" zu lassen. Ab sofort geht es beim TuS ohne Druck und ohne das Streben nach Platz eins. "Die große Anspannung ist bei uns gewichen", gesteht Michael Evelt, "wir werden dennoch eine Mannschaft auf den Platz bringen, die gewinnen will." Darüber hinaus wäre das Abenteuer NRW-Liga womöglich ohnehin eine Nummer zu groß gewesen. "Unsere finanziellen Möglichkeiten hätten kaum echte Verstärkungen zugelassen. Die Westfalenliga ist für uns stark genug", erklärte der Trainer, "besser so, als wären wir vielleicht das Sprockhövel der NRW-Liga und durchgereicht geworden."

Am Willen, aus den letzten drei Spielen noch das Maximum herauszuholen, dürfte es beim TuS weniger hapern als am Können. Denn das Lazarett am Osttor ist spätestens seit dem Stadtlohn-Spiel überfüllt. In Paul Lolaj, der sich eine Oberschenkelverletzung zuzog, muss bereits der fünfte Stammspieler pausieren. Denn auch Beppo Löcke, Oliver Logermann, Wilken Harf und Stefan Sagel dürfen seit Wochen nur zuschauen. Rainer Welke und Torsten Stosberg gehen zudem angeschlagen ins Spiel, Sven Kleine-Wilke ist nach langer Reha längst noch kein Kandidat für die volle Distanz. "Bei wem es nur halbwegs geht, der beißt am Sonntag auf die Zähne", sagt Evelt.

28 Punkte anvisiert

Ein Ziel hat der Coach nach dem Aus im Meisterkampf zumindest noch ausgegeben: 28 Punkte sollen in der Rückrunde aufs Hiltruper Konto, exakt so viele wie in der Hinrunde. Zur anvisierten Marke fehlen demnach noch zwei Siege und ein Unentschieden. "Das wäre trotz unserer Probleme klasse", so Evelt - es ist die gelebte Aufbauarbeit eines Trainers.

Quelle: MZ für Samstag, 03. Mai 2008



Aufstieg ist abgehakt

-msch- Münster. Zuerst war die Enttäuschung, dann folgte die nüchterne Analyse. Nach der 2:3-Niederlage gegen SuS Stadtlohn muss sich Fußball-Verbandsligist TuS Hiltrup nicht ernsthaft mehr mit den Themen Meisterschaft und Aufstieg befassen. Zwar ärgerlich, aber irgendwie auch befreiend. Die letzten drei Saisonspiele können die „Blauen“ locker aufspielen, weil sie nicht mehr gewinnen müssen. Und selbst bei drei Niederlagen in den ausstehenden Partien würde Hiltrup die Saison auf Rang fünf abschließen.

„Die große Anspannung ist erst mal weg“, sieht Trainer Michael Evelt auch seinen Job derzeit mit etwas mehr Gelassenheit. „Wenn man die ganze Saison betrachtet, sind und waren wir nicht die Übermannschaft der Verbandsliga. Und wie sollte es dann in der NRW-Liga werden?“ Er möchte damit andeuten, dass es für den Verein aus wirtschaftlicher Sicht besser ist, demnächst in der Westfalenliga zu spielen und eben nicht den Aufstieg in die NRW-Liga zu schaffen. „Die Mannschaft und ich hätten keine Lust, dort als Kanonenfutter zu fungieren. Ein zweites Sprockhövel möchten wird nicht abgeben.“ Zumal jetzt schon sicher ist, dass sich der Club aus finanziellen Gründen nicht so verstärken kann, wie dies in der NRW-Liga angesagt wäre. Außerdem wäre es der zweite Aufstieg in drei Jahren, wohl doch einer zu viel.

Also nicht aufsteigen, die Truppe dennoch punktuell verstärken und weiter sehen. Zuerst steht am Sonntag die Partie bei der SpVg Brakel (Anstoß 15 Uhr) auf dem Plan. Ob Evelt seine lädierten Abwehrspieler Paul Lolaj und Rainer Welke (beide muskuläre Probleme) sowie Thorsten Stosberg (Prellung) aufbieten kann, war gestern noch nicht sicher.

Quelle: WN für Samstag, 03. Mai 2008
(ab, 04.05.2008)