Spieldetails
(Me) TuS 1: 17.08.2008: TuS Hiltrup 1 - SV Davaria Davensberg 1:0
Wewerson bestätigt Ruf: Tor zum 1:0 für den TuS

Die von Michael Evelt trainierten Fußballer des TuS Hiltrup sind mit einem knappen 1:0 am ersten Spieltag daheim gegen den SV Davaria Davensberg erfolgreich in die Westfalenliga gestartet. Neuzugang Wewerson de Olivera sorgte mit seinem Treffer für die ersten drei Punkte in der neuen Liga.
Sieben Vereine setzten sich am Premierentag mit drei Punkten in Szene. Paderborns Zweite schoss die meisten Treffer.
In der ersten Halbzeit in Hiltrup-Ost waren beide Teams auf Ballsicherung und Kontrolle bedacht. Nur selten wurde schnell und zielstrebig nach vorne gespielt, sodass sich auf für beide Teams kaum Einschussmöglichkeiten boten. TuS-Schlussmann Lennart Lüke wurde ebenso wenig auf die Probe gestellt wie sein Gegenüber im Tor der Davaren.

Brasilianer reagiert am schnellsten

So war es bezeichnend für die Partie, dass der TuS den Führungstreffer nach einer Standardsituation erzielte: Wewerson, der vom TuS Ascheberg nach Hiltrup wechselte, erfasste die unübersichtliche Situation im Strafraum nach einem Eckstoß am schnellsten und traf zum 1:0 (33.). „Der ist immer brandgefährlich“, weiß TuS-Sportchef Rolf Neuhaus nicht nur auf Grund dieses Treffers um die Fähigkeiten des Brasilianers.

Riesenchance für Roth

Nur wenige Minuten nach der Führung vergab Stefan Roth die Riesenchance für sein Team auf 2:0 zu erhöhen. Mason Mahmoud setzte sich auf der Außenbahn gut durch, doch seine Flanke konnte Roth trotz geringer Torentfernung nicht verwerten.

In der zweiten Spielhälfte kamen die von Heiko Ueding gecoachten Davaren dann besser in die Partie, ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erspielen. „Die Innenverteidiger Rainer Welke und Marcel Kirchhoff haben sehr solide Abwehrarbeit verrichtet“, sah Neuhaus den Schlüssel für den Erfolg in der Defensive. Und auch Coach Evelt befand: „Defensiv haben wir richtig gut gearbeitet.“

Ausgleichstreffer wird aberkannt

In der 60. Spielminute wurde es dann aber doch brenzlig vor dem Tor der Evelt-Elf: Nach einem Freistoß erzielten die Gäste den Ausgleich, der jedoch vom Schiedsrichter aberkannt wurde: Torhüter Lüke wurde beim Herauslaufen von einem Gästeakteur behindert und zu Fall gebracht. „Diese Entscheidung geht absolut in Ordnung“, war sich auch Neuhaus sicher ein Foul am TuS-Keeper ausgemacht zu haben.

Eine überzeugende Leistung attestierte der Sportliche Leiter auch Neuzugang Waldemar Klemke und Kapitän Sven Kleine-Wilke, die mit Ex-Preußenspieler Jörg Pahlig den Spielgestalter der Davaren nahezu vollständig aus der Partie nahmen und so ihren Teil zum Erfolg beitrugen. Stefan Roth vergab in der 70. Minute eine weitere Großchance, sodass es am Ende beim 1:0 für den TuS Hiltrup blieb.

Evelt erleichtert

Evelt zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Nach der Vorbereitung weiß man nie genau, wo man eigentlich steht. Umso besser ist es dann natürlich, wenn man das Auftaktspiel gewinnt.“

Nils Küper

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 17. August 2008



Ein bisschen Glück gehört wohl dazu

MÜNSTER Stadionsprecher Jochen Frerich bewies den richtigen Riecher. Sekunden vor dem Anpfiff kündigte er eine "Samba do Brasil" gegen "Davensberger Polka" an - und behielt Recht. Das Tor des Tages gelang TuS Hiltrups neuem Brasilianer Weverson de Oliveira nach 29 Minuten.

Ansonsten sahen die Zuschauer in der Glasurit-Arena allerdings nur selten südamerikanisches Flair. Unterm Strich hätte der Gast aus der Nachbarschaft auch einen Punkt mitnehmen können. Vor allem nach der Pause hatten die Davaren etwas mehr vom Spiel und ließen ein halbes Dutzend Chancen ungenutzt.

Dem TuS war es egal. Die Saisonpremiere brachte die erwünschten drei Punkte. "Jetzt können wir beruhigt nach Erkenschwick fahren", so Coach Michael Evelt. Der hatte sich für die Viererkette entschieden und lag goldrichtig. Hinten standen die Hausherren nämlich weitgehend stabil, lediglich in der Offensive fehlten in den meisten Phasen die passenden Ideen. Das 1:0 entsprang denn auch einem Standard: Nach Stephan Roths Ecke bekam kein Davensberger die Kugel unter Kontrolle, stattdessen knallte sie Weverson ins Netz.

Ansonsten gestatteten sich die Rivalen kaum Strafraumszenen. Stephan Roth (34.) hatte das 2:0 auf dem Schlappen, auf der Gegenseite rettete Rainer Welke in höchster Not gegen Oliver Marin (40.).

Aufregender wurde es nach dem Wechsel, vor allem weil der Gast nun mehr investierte und ein ums andere Mal in bester Schussposition auftauchte. Anas Lotfi (46.), Gunvald Herdin (54./63.), Nico Haverkamp (66.) und Martin Südfeld (79.) konnten aber kein Kapital daraus schlagen, dass Hiltrup nun immer seltener für Entlastung sorgte. Erst 16 Minuten vor dem Abpfiff wurde es wieder gefährlich im SVD-Sechzehner. Und wie: Erst prallte Oliver Logermanns Kopfball an den Innenpfosten, dann setzte Stephan Roth das Leder im Nachschuss überhastet neben den Kasten.

Das hätte sich in der Schlussminute beinahe gerächt. Eine Freistoßflanke von Heiko Ueding segelte im hohen Bogen in die Maschen. Doch weil Lennart Lüke, der zuvor bereits zwei Bälle unterlaufen hatte, zuvor mit Sascha Richter zusammen gerasselt war, zählte das Tor nicht. "Ein glasklarer Treffer", ärgerte sich Davarias Spielertrainer Ueding. Evelt juckte das wenig: "Mich interessiert nur, dass wir gewonnen haben." Daran gab es keine Zweifel.

TuS: Tor: Lüke - A. Roth, M. Kirchhoff, Welke, St. Roth - W. Klemke, Kleine-Wilke (80. Fröbel) - Hoeveler (57. Bünemann), Mahmoud (57. Logermann) - Weverson, Anfang - 1:0 Weverson (29.)

Quelle: MZ, 18. August 2008



Samba do Hiltrup

Münster. Weverson de Oliveira. Was für ein Name. Vor allem: Was für ein Fußballer. 20 Tore hat der Brasilianer, im Sommer vom A-Ligisten TuS Ascheberg zum TuS Hiltrup gewechselt, während der Testphase für seinen neuen Arbeitgeber erzielt. War also irgendwie klar, dass auch beim gestrigen Saisonauftakt für die Rolle des Matchwinners nur der braune Bomber in Frage kam. Dank seines goldenen Tores bescherte de Oliveira den Hausherren die ersten drei Punkte der neuen Spielzeit.

28 Minuten waren am Osttor gespielt, als der Vollblutstürmer seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Toreschießen, nachgehen durfte. Einen von Stephan Roth vors Tor geschlagenen Eckball drückte de Oliveira im dritten Versuch irgendwie über die Linie. Okay, ein Südamerikaner kann das unter Garantie auch eleganter erledigen. Aber der 28-Jährige hat trotz seiner Sprachprobleme längst verstanden, dass ein Stochertor unterm Strich ähnlich wertvoll ist wie ein Treffer des Monats. Erst recht dann, wenn dadurch ein Derby entschieden wird.

Wobei TuS-Coach Michael Evelt den Sieg im Nachbarschaftsduell nicht allein seinem neuen Samba-Fußballer gutschreiben mochte: „Den Grundstein zum Erfolg haben wir heute in der Abwehr gelegt.“ Tatsächlich leistete sich die Hiltruper Defensive gestern nicht einen Aussetzer. Ganz stark: Rainer Welke. Der Innenverteidiger der Münsteraner räumte im Zentrum nicht nur kompromisslos das ab, was ihm seine ebenfalls durchweg überzeugenden Verteidigerkollegen übrig gelassen hatten. Auch als Organisator glänzte der Routinier. Und als Toreverhinderer. Bei einem Schuss von Davensbergs Oliver Marin kurz vor dem Wechsel stand Welke goldrichtig, um für seinen bereits geschlagenen Schlussmann Lennart Lüke kurz vor der Torlinie zu klären.

Nach der Pause – Davensberg hatte seine anfängliche Zurückhaltung abgestreift und mit Sascha Richter sowie Martin Südfeld zwei frische Offensivkräfte gebracht – konnten sich Welke, Kirchhoff & Co. etliche Male auszeichnen. Einzig Hiltrups Nummer eins wirkte bei den vielen scharf vors Tor gezogenen Hereingaben von SVD-Spielertainer Heiko Ueding nicht immer sicher. Ein Mal überwand der Ex-Profi den TuS-Schlussmann sogar (88.). Doch Referee Riza Oeztürk gab das Tor nicht, Davensbergs Gunvald Herdin hatte nach Ansicht des Unparteiischen Lüke im Fünfmeterraum unfair bedrängt. Herdin („habe den Torwart nicht berührt“) sah das anders. Lüke, eine grundehrliche Haut, auch: „Ich habe den Ball falsch eingeschätzt. Den Treffer hätte man durchaus geben können.“

Allerdings hätten die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt bereits deutlicher führen können, wäre de Oliveiras Kopfball im Tor statt am gegnerischen Pfosten gelandet (75.).

TuS Hiltrup: Lüke – A. Roth, M. Kirchhoff, Welke, S. Roth – Hoeveler (57. Logermann), Kleine Wilke (80. Förbel), W. Klemke, Mahmoud (57. Bünemann) – Anfang, de Oliveira

VON FABIAN SONNENSCHEIN

Quelle: WN, 18. August 2008




Vorberichte:

Prickelnde Premiere

HILTRUP Viel Zeit bleibt Michael Evelt nicht. Die vergangenen Tage in Kaiserau waren pickepacke voll mit Programm. Zwischen die Theoriestunden mussten aber einige Überlegungen passen, wie es am Sonntag in der Praxis aussehen soll.
Dann startet Münsters fußballerische Nummer zwei mit dem Heimspiel gegen Davaria Davensberg ins neue Spieljahr. Trotz vieler personeller Fragezeichen im Laufe der Vorbereitung, hat Evelt, der aktuell die Prüfung zur A-Lizenz ablegt, zum Start fast die Qual der Wahl, wen er zum Auftakt gegen den unmittelbaren Nachbarn und Lieblingsrivalen bringt.

Auf Lennart Lüke im Kasten hat er sich festgelegt. Davor sind in der Viererkette Torsten Stosberg, Henning Bünemann und Rainer Welke feste Größen. Marcel Kirchhoff, André Roth, der auch weiter vorn spielen kann, wären Alternativen. Sven Kleine-Wilke, Waldemar Klemke, Stephan Roth, Masen Mahmoud und Dennis Hoeveler heißen die Kandidaten fürs Mittelfeld, in dem zwei Sechser für Ordnung und zwei offensive Außen für Schwung sorgen sollen. Vorne sind nach Christian Kappelhoffs Zerrung Lars Anfang und Weverson gesetzt.

Soweit das Personelle. Motivieren muss Evelt niemanden extra. Wer am ersten Spieltag nicht brennt, müsste ohnehin alles hinterfragen. Und außerdem ist der Gegner nicht irgendwer. "Sofort gegen Davaria - das ist doch klasse", meint Evelt, der in der 90er Jahren selbst als Libero in Davensberg kickte.

Davon, dass die Truppe des Ex-Profis Heiko Ueding, der dem Verein seit über einem Jahrzehnt treu ist, eine sehr durchwachsene Testspielphase hinter sich hat, lassen sich die Hiltruper nicht blenden. "Das ist bei denen jedes Jahr so. Das hat nichts zu bedeuten", sagt Rolf Neuhaus, Sportlicher Leiter des TuS, Der SVD hat sich mit Jörg Pahlig (SF Lotte) verstärkt, der bereits zum dritten Mal in der Davert aufschlägt und als Co-Trainer Heiko Ueding unterstützen soll. Ansonsten wurde der Kader stark verjüngt.

Brisant sind die Nachbarschaftsduelle immer. Neben Evelt hat auch Lars Anfang lange für Davaria gekickt, André Roth genauso. Auf der anderen Seite trug Soran Mohammadi im Vorjahr noch das Trikot der Südstädter. "Es wird eine enge Kiste", prophezeit Neuhaus. Genau das Richtige für eine prickelnde Saisonpremiere.

Quelle: MZ Münster für Samstag, 16. August 2008



Hiltruper befürchten keine Fanwanderung

MÜNSTER Verletzungssorgen vieler Stammkräfte machten dem TuS Hiltrup beinahe die gesamte Vorbereitung zu schaffen. Jetzt scheint es so, als seien diese Probleme rechtzeitig zum Saisonstart weitgehend überwunden.
Lediglich die Abwehrspezialisten Yannick Gieseler, Benjamin Kirchhoff und Paul Lolaj sind noch außer Gefecht, Christian Kappelhoff (Zerrung) ist fraglich. „Allerdings haben viele noch einen Rückstand“, schränkt der Sportliche Leiter Rolf Neuhaus ein. Trainer Michael Evelt macht derzeit seinen Trainer-A-Schein in Kaiserau, versucht aber weitgehend zum Training zu erscheinen. Ansonsten vertritt ihn sein früherer Assistent Erik Breitmeier. In der Torwartfrage hat Evelt bereits eine Entscheidung getroffen. Lennart Lüke hat einen hauchdünnen Vorsprung vor Herausforderer Clemens Niehoff. In der Reserve kommt erstmal Paul Imhoff zum Einsatz.

Highlight zum Start

Ungeachtet aller personellen Spielereien erwartet die Hiltruper gleich zum Start eines der Saisonhighlights: Das Gastspiel des unmittelbaren Nachbarn Davaria Davensberg. Dass der SC Preußen fast parallel in der Schalker Arena aufläuft, beunruhigt Rolf Neuhaus dabei nicht. „Es werden viele Zuschauer zu uns kommen, die wollen ein richtiges Derby sehen. Konkurrenz wären die Preußen nur, wenn sie fünf Kilometer entfernt ein Heimspiel hätten, das würde uns Publikum kosten.“

Zudem wird der Gast aus dem Davertdorf viele Anhänger mitbringen. „Davaria wird wohl nicht um die Meisterschaft mitspielen. Aber sie verkörpern gehobenen Westfalenliga-Durchschnitt.“ Hört sich also nach einer spannenden Begegnung (Sonntag, 15 Uhr) an – in dieser Preisklasse würden sich schließlich auch die Evelt-Schützlinge gern wiederfinden.

Quelle: MZ Münster für Freitag, 15. August 2008
(ab, 18.08.2008)