Spieldetails
(Me) TuS 1: 08.03.2009: TuS Hiltrup 1 - SuS Neuenkirchen 2:5
TuS sieht nur noch zu: 2:5 nach 2:0

Mit der zweiten Niederlage im neuen Jahr pendelt sich der TuS Hiltrup im Mittelmaß ein. Und nach dem 2:5 (2:0) daheim in der Westfalenliga gegen die zwei Gesichter von SuS Neuenkirchen hat Fußballtrainer Michael Evelt Grund zur Sorge, dass seine am Sonntag in der zweiten Halbzeit regelrecht zerlegte Elf noch weiter abrutscht.
Evelt fragte sich, wo seine erfahrenen Spieler waren, als es Zeit wurde und Neuenkirchen seine eminente Standardstärke und sein griffiges Flügelspiel als Mittel gefunden hatte. Gesehen hat Evelt die Strategen nicht. Sein Kontrahenten Stefan Henning, langjähriger Preuße und künftig bei der SG Telgte zuständig, hatte SuS den Dreh gegeben mit den richtigen Personalwechseln zur zweiten Halbzeit.

Die nicht wirklich gesunden TuS-Akteure mussten auf der Bank Platz nehmen, die Viererkette wurde mit Linksverteidiger Mason Mahmoud neu gestellt, auch den Raum vor der Abwehr besetzte Evelt personell um. Dass es TuS schwer fällt, ein Spiel richtig aufzuziehen aus der Abwehr heraus, wurde schon mehrfach deutlich. Zu sehr ist die Elf auf Konterszenen aus, die allerdings – wenn sie gut gespielt sind – Gefahr bringen.

„Wir standen viel zu weit auseinander“, sah Henning taktische Defizite seiner Elf, die trotzdem in Führung gehen konnte. Aber mit Glück lenkte Keeper Clemens Niehoffs Oberschenkel den Schuss von Andre Klostermann an die Torlatte – nachdem Niehoff den Ball selbst dem Beinahe-Torschützen auf den Fuß fallen ließ.

TuS zwei Mal blitzgescheit

Zügig wurde der Konter gespielt und Wewerson krönte die Attacke mit dem 1:0 (31.). Die nächste Schlafmützigkeit der Gäste nutzte der TuS wieder blitzgescheit: Nach Flügelwechsel legte Steve Roth den Ball direkt ab und Oliver Logermann hatte frei Bahn (39.). Dass trotzdem Gefahr im Verzuge war, wurde nach den Standards von SuS deutlich, die meistens Linksfuß Patrick Schulz glänzend schlug. Vor der Pause wurde dem Neuenkirchener Hünen Tobias Wehmschulte ein korrektes Tor aberkannt.

SuS-Wechsel mit Folgen

So viel Glück hatte der TuS nach dem Wechsel nicht mehr. Henning besetzte den Spielaufbau neu und machte die Flügel stark. Deutlich kompakter agierte Neuenkirchen jetzt und fand mit guten Pässen die Hiltruper Schwachstellen. Zudem segelten Ecken und Freistöße fast immer gefährlich vors Niehoff-Tor. „Drei Dinger fangen wir uns auf diese Weise – und vorher ist genau diese Stärke des Gegners angesprochen worden“, ärgerte sich Evelt später.

TuS wird überrollt

Mit Hilfe von Logermann durfte Reinke das 1:2 erzielen, mit Unterstützung von Niehoff markierte Andre Klostermann den Ausgleich. Wer das schafft, ist im Vorteil. „Wir haben uns überrollen lassen“, sah Evelt einen beinahe wehrlosen TuS, der den Gegner rollen ließ. Und in der Abwehr nicht auf der Hut war: Vor den Gegentreffern drei und vier ließ sich der jeweils falsch postierte Mahmoud außen überspielen.

„Ich mache doch dem Jungen jetzt keinen Vorwurf“, nahm Evelt den Ersatz-Außenverteidiger in Schutz. „Ich muss von den erfahrenen Leuten erwarten können, dass sie sich zeigen.“ Niemand aber behielt Überblick in dieser bitteren Phase zwischen der 50. und 83. Spielminute. Den Schlusspunkte setzte wieder Andre Klostermann, der nach einer Ecke und dem Kopfball von Wehmschulte schnell schaltete beim Abstaubertreffer.

Wewerson am Kopf getroffen

Zum Nachteil gereichte es dem TuS, dass Wewerson fehlte ab der 59. Minute. Beim Versuch, tief zu fliegen gen Kopfballchance, zog sich der Brasilianer eine blutende Kopfwunde zu und musste raus.

Das 2:5 war bereits die fünfte Heimniederlage der Hiltruper. Und die Reihe liest sich nicht gut: 0:3 gegen Rhynern, 0:2 gegen Nottuln, 0:2 gegen Wiedenbrück und 0:4 gegen Dornberg hießen die anderen Resultate.

Thomas Austermann

Namen und Zahlen
TuS: Niehoff – Höveler, Gieseler, Welke, Mahmoud – Fröbel, Klemke (67. Bünemann) – Logermann, Anfang, St. Roth – Wewerson (59. Kleine-Wilke).
Tore: 1:0 Wewerson (31.), 2:0 Logermann (39.), 1:2 Reinke (50.), 2:2 Andre Klostermann (58.), 2:3 Schmerling (64.), 2:4 Maik Klostermann (71.), 2:5 Andre Klostermann (83.)

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 08. März 2009



Vorberichte:

Seit dem 19. Oktober hat der TuS Hiltrup zu Hause nicht gewonnen

MÜNSTER Sollte die Auftaktpleite in Emsdetten (1:3) tatsächlich etwas Gutes gehabt haben? Michael Evelt, Coach des TuS Hiltrup, hofft zumindest, "dass das eine Hallo-Wach-Pille für uns war. Diesmal müssen die Jungs eine andere Einstellung zeigen".
Diesmal, das ist die morgige Partie gegen den SuS Neuenkirchen - sofern sie denn stattfindet. Denn nach nur einer Woche hat die Hiltruper das Trauma "Spielausfall" schon wieder eingeholt.

"Ich will unbedingt spielen, meinetwegen auch auf Asche", sagt Evelt. "Wir haben sieben Wochen gewartet, dann auf die Mütze gekriegt. Jetzt wieder pausieren - das würde nicht passen." Selbst eine Grippewelle ändert die Meinung des 40-Jährigen nicht. Der Einsatz von Sven Kleine-Wilke, Henning Bünemann, André Roth und Yannick Gieseler steht demnach in den Sternen.

Niehoff wieder im Tor

Von deren Genesung ist somit auch abhängig, ob Evelt seine Formation nach der Pleite gegen die Borussen umbauen wird. Taktisch dürfte sich wenig ändern. Ein Stürmer und ein Fünfer-Mittelfeld vor der Viererkette haben sich bewährt. "Viele Möglichkeiten habe ich ja nicht", so der Coach, der - wenn möglich - der Elf von Emsdetten vertrauen will. Zwischen den Pfosten wird wohl nochmal Clemens Niehoff stehen, auch wenn Stammkeeper Lennart Lüke wieder im Lauftraining ist. Sein Vertreter hielt zuletzt einen Strafstoß von Ismael Altunsaban und machte ein prima Spiel.

Das konnten die meisten seiner Kollegen nicht von sich behaupten. Evelt stellt sich aber noch schützend vor seine Schützlinge. "Da kam sicher eins zum anderen, wir hatten in den entscheidenden Momenten kein Glück. Trotzdem muss sich die Mannschaft über Laufbereitschaft und die Zweikämpfe in so ein Spiel reinfressen."

Sieg für das Publikum

Leicht wird dieses Unterfangen auch gegen die Neuenkirchener nicht. Das Team aus dem Kreis Steinfurt hat unter Trainer Stefan Henning eine starke Entwicklung genommen. Nach zwei Spielzeiten im unteren Drittel hat sich der SuS oben, konkret auf Platz sechs, festgesetzt. "Sie haben eine sehr homogene Truppe, wenn auch keine herausragenden Einzelspieler", sagt Evelt.

Im Hinspiel hatte er seine Truppe offenbar bestens eingestellt. Beim 2:1 in Neuenkirchen machte der TuS eines seiner besten Saisonspiele. Die pflegt er in dieser Spielzeit ohnehin meist auswärts abzuliefern. Der letzte Heimsieg datiert vom 19. Oktober, damals gab's ein 4:1 gegen RW Erlinghausen. Das heimische Publikum würde nur zu gern mal wieder verwöhnt werden.

* Nach zwei Spielzeiten verlässt Stephan Roth den TuS Hiltrup im Sommer. Gestern gab er dem Liga-Rivalen SV Emsdetten 05 seine Zusage für die kommende Saison. Der 28-Jährige, der auch mit dem TuS verhandelte, war bereits drei Jahre für die 05er tätig, ehe er über SuS Neuenkirchen und die Sportfreunde Lotte den Weg nach Hiltrup fand. „In Emsdetten hatte ich die schönste Zeit meiner Laufbahn. Ich kenne immer noch viele Leute“, sagt der Rechtsfuß. Mit dem TuS habe er „offen gesprochen. Aber wir konnten uns nicht einigen. Ich werde aber bis zum Saisonende alles geben, weil ich mich Verein wohlgefühlt habe.“
Quelle: MZ Münster, 07. März 2009



SuS will mindesten ein Remis

NEUENKIRCHEN Nach dem Unentschieden gegen Eintracht Rheine wartet am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) beim TuS Hiltrup die nächste schwere Aufgabe auf Westfalenligist SuS Neuenkirchen.

Der SuS möchte aus Münster mindestens einen Punkt entführen. Seine Mannschaft sieht Trainer Stefan Henning dafür gut aufgestellt. In der Woche konnte sie wieder auf vernünftigem Boden trainieren. Zudem ist die Stimmung trotz der „zwei verlorenen Punkte“ (Henning) gegen Rheine gut und die Mannschaft vollzählig. Von daher gibt es laut Henning derzeit keine Notwendigkeit, etwas zu ändern.

„Wenn wir Hiltrup spielen lassen, bekommen wir deutlich Probleme“, hofft Henning, dass seine Jungs mit einer ähnlichen Aggressivität und Bereitschaft ins Spiel gehen wie gegen die Eintracht. Er ist sich sicher, dass die „individuelle Klasse der Spieler die Partie entscheiden wird.“

Enttäuschend

Wie schwer es gegen die Münsteraner werden kann, musste die Truppe im Hinspiel erfahren. Da fanden die Neuenkirchener vor allem in der ersten Hälfte überhaupt nicht ins Spiel und verloren am Ende mit 1:3. Gegen den in dieser Saison bisher angriffsschwachen TuS ein enttäuschendes Ergebnis.

„Die Partie am Sonntag steht und fällt damit, wie wir ins Spiel kommen. Wir müssen eine kompakte Grundformation bilden, bei der alle Mannschaftsteile miteinander harmonieren“, fordert Henning. Auf diese Weise könnten die Spieler den TuS nicht in Entfaltung kommen lassen. Zudem gilt es, die derzeit „gute Waffe“ (Henning) richtig vorzubereiten: Der SuS ist mit seinen Standardsituationen sehr gefährlich.

Weiterer Vorteil

Ein weiterer Vorteil für den auswärtsstarken SuS liegt in der Heimschwäche des TuS. In der laufenden Saison haben die Hiltruper bereits fünf Spiele am heimischen Osttor verloren.

SuS (So., 15 Uhr beim TuS Hiltrup): Klingbeil, Mennebröker, Andrade, Schulz, Zdanowicz, Reink, A. und M. Klostermann, Felix, Schmidt, Brüning, Wegs, Haarmann, Schmerling, Wehmschulte

Quelle: MZ Neuenkirchen/Wettringen, 07. März 2009
(ab, 08.03.2009)