Spieldetails
(Me) TuS 1: 05.04.2009: SV RW Erlinghausen - TuS Hiltrup 1 3:3
TuS Hiltrup beweist Moral

Münster - Mitunter gebührt auch einem Trainer das ganze Mitgefühl, wenn das gerade Erlebte aufgearbeitet werden soll. Gestern Nachmittag war Michael Evelt, Coach des Westfalenligisten TuS Hiltrup, auch lange nach der Partie seiner Elf bei RW Erlinghausen noch regelrecht aufgewühlt. Das 3:3 beim Tabellenvierzehnten hatte dem Hiltruper Übungsleiter alles abverlangt - seiner Mannschaft freilich ebenfalls. Dreimal geriet der TuS in Rückstand, dreimal kam er zurück. Ein Auf und Ab auf dem Platz, das feinste Fußball-Unterhaltung in sich barg.

Bereits nach vier Spielminuten gerieten die Hiltruper in Rückstand. Busacca bestrafte die Unzulänglichkeiten in der TuS-Defensive zum ersten Mal.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit deutlich mehr Ballbesitz“, schilderte Evelt die optische, aber letztlich nutzlose Überlegenheit seiner Elf. Die kam durch Oliver Logermann (50.) zwar zum längst fälligen Ausgleich, erhielt jedoch prompt einen erneuten Nackenschlag: Wieder war Busacca, diesmal gegen Gieseler, besser postiert und erzielte das 2:1 (52.). Und wieder kam Hiltrup zurück: Stefan Roth, Ende der ersten Halbzeit für seinen Bruder André eingewechselt, traf zum 2:2 (57.).

Acht Minuten hatten die Gäste aus Münster nun Zeit, sich darüber zu freuen und neu zu ordnen, ehe Erlinghausen zum Gegenschlag ausholte. Wachsmann nutzte den vorangegangenen Stellungsfehler in der TuS-Abwehr zum 3:2. Doch anders als noch Wochen zuvor zeigte Hiltrup nun eine famose Moral, glaubte an sich und seine Stärke und spannte seinen Coach auf die Folter. Vier Minuten vor dem Spielende traf Sven Kleine-Wilke zum 3:3-Endstand. - Mehr als ein Teilerfolg: „Wir haben den Abstand in der Tabelle zu Erlinghausen gewahrt und Selbstvertrauen bewiesen“, freute sich Evelt. Aber: „Über unsere Fehler wird noch zu reden sein.“

TuS : Lüke - A. Roth (41. St. Roth), Welke, Fröbel (62. Klemke) - Bünemann, Gieseler, Kleine-Wilke, Hoeveler - Anfang - Kappelhoff, Logermann.

VON JÜRGEN BECKGERD, MÜNSTER

Quelle: WN Münster für Montag, 06. April 2009



TuS gleicht drei Mal aus beim 3:3

Auch die zurzeit bevorzugte "klassische" Variante der Abwehr machte den Wesfalenligisten TuS Hiltrup nicht sattelfest. Weit weg von daheim, in Marsberg, gab es für die Fußballer ein 3:3 (0:1) bei RW Erlinghausen. Unbeugsam stemmte sich der TuS gegen die Niederlage und glich drei Mal aus.

Mit Lars Anfang für den verletzten Wewerson im Team, aber ansonsten unverändert im Vergleich zum 1:3 gegen Paderborn, spielte der TuS also mit Andre Roth als letztem Mann. Trainer Michael Evelt sah insgesamt beim dritten Remis der Serie (Tabelle) zu viele "individuelle Fehler" seiner Strategen, die wiederholt nicht richtig zum Mann oder im Raum standen. "Erlinghausen muss man Effektivität attestieren", zählte Evelt vier Chancen der Gastgeber insgesamt.

Rot-Weiß führt, der TuS macht das Spiel

In der vierten Minute eilte RW-Offensivmann Busacca bereits allen davon und schließlich Yannick Gielseler auch, bevor er zum 1:0 gegen Lennart Lüke traf. Spielbestimmen danach war der TuS. "60 Prozent der Spielanteile gehörten uns", so Evelt. Die großen Szenen aber kreierte Hiltrup nicht.

Oliver Logermann aber brach den Bann nach 50 Minuten mit seinem 1:1-Treffer. Busacca schoß Erlinghausen beinahe postwendend wieder in Führung (52.). Jetzt wurden die nächsten Minutenein Schlagabtausch: Stephan Roth sorgte für das 2:2 (57.), ehe Erlinghausens Wachsmann (65.) per Kopf den dritten Treffer setzte.

"Solche Dinger dürfen wir uns nicht erlauben", sah Evelt große Schwächen im Defensivverhalten. "Wir haben drei Mal gepennt - es stimmte jeweils in der Zuordnung nicht." Erlinghausen, abstiegsgefährdet und dankbar für jeden Zähler, "musste die Tore nicht einmal sauber herausspielen."

Kleine-Wilke per Freistoß

Der guten Moral und dem Kapitän aber war es zu danken, dass sich Hiltrup einen Teilerfolg sicherte. Sven Kleine-Wilke traf aus 22 Metern flach per Freistoß (86.) und beendete mit dem fein geschossenen Treffer den Torreigen des Tages. Nach so vielen Treffern sind die Trainer in der Regel nicht zufrieden.

Evelt hofft, dass der TuS schnell seine Schlüsse zieht aus der Partie. Denn Donnerstag (18 Uhr) steht bei Davaria Davensberg schon das nächste (Nachhol-)Spiel auf dem Programm.

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 05. April 2009



Hiltrup 3:3 in Erlinghausen

MÜNSTER Zweieinhalb Stunden im Bus können verdammt lang sein. Mit einem Erfolgserlebnis im Schlepptau lassen sich die fast 200 Kilometer bis an die hessische Grenze aber einigermaßen ertragen. Das 3:3, das der TuS Hiltrup bei RW Erlinghausen holte, gab jedenfalls Anlass zu guter Stimmung.

Erstens weil die Gäste gleich drei Mal den Ausgleich schafften. Und zweitens weil sie sich so einen direkten Rivalen vom Leib hielten.

Trainer Michael Evelt vertraute zu Beginn erneut dem Libero André Roth, stellte aber noch vor der Pause wieder auf Viererkette und Mittelfeldraute um.

Das zahlte sich bald aus. Stephan Roth, als Offensivvariante für seinen Bruder eingewechselt, bediente Oliver Logermann, der den frühen Rückstand durch Robert Busacca ausglich (50.).

Zwar kassierte Hiltrup umgehend den nächsten Treffer durch Busacca. Doch "Stevie" Roth markierte diesmal selbst das 2:2, als er aus spitzem Winkel abzog. Andreas Fröbel hatte sogar die Gelegenheit, seine Farben in Führung zu bringen, traf den Ball aus sieben Metern aber nicht richtig (61.). Sascha Wachsmann machte es auf der anderen Seite besser, dem TuS drohte die fünfte Pleite des Jahres.

Kleine-Wilke knipst

Doch Kapitän Sven Kleine-Wilke bewies vier Minuten vor Schluss seine technische Extraklasse und zirkelte einen Freistoß ins Netz. "Diesen Punkt haben wir uns auch redlich verdient", so Evelt. "Für die Moral war das Unentschieden richtig wichtig." Die taktische Flexibilität brachte seiner Elf diesmal die erhoffte Ernte. "Wir hatten nach der Umstellung viel mehr Chancen", sagte der Coach - und stieg gut gelaunt in den Reisebus.

TuS: Lüke - A. Roth (41. St. Roth) - Welke, Fröbel (62. Klemke) - Hoeveler, Kleine-Wilke, Gieseler, Bünemann - Anfang - Logermann, Kappelhoff

Tore: 1:0 Busacca (4.), 1:1 Logermann (50.), 2:1 Busacca (52.), 2:2 Roth (57.), 3:2 Wachsmann (65.), 3:2 Kleine-Wilke (86.)

Quelle: MZ Münster für Montag, 06. April 2009




Vorberichte:

Hiltrup zu Gast bei heimstarken Erlinghausenern

MÜNSTER Zweimal bekam es der TuS zuletzt mit dem jeweiligen Westfalenliga-Zweiten zu tun. Die Bilanz: Ein Sieg gegen Rheine, eine Niederlage gegen Paderborn. Morgen geht‘s zu einem anderen Kaliber. Der Viertletzte RW Erlinghausen wartet auf Hiltrup.
Und dies Ziel ist klar: „Wir wollen uns den Gegner auf Distanz halten“, sagt der Sportliche Leiter Rolf Neuhaus vor der längsten Dienstreise des TuS in dieser Saison. Exakt 164 Kilometer sind‘s bis in die 1131-Seelen-Gemeinde im Sauerland. Eine Rückreise ohne Punkte im Gepäck möchte sich Neuhaus garnicht vorstellen. „Ich will auf der Rückfahrt gute Laune im Bus“, fordert er – und damit gleichzeitig drei Punkte.

Die allerdings mitzunehmen dürfte schwer genug werden. Denn die Gastgeber fanden zuletzt zu ihrer berüchtigten Heimstärke zurück, fertigten Nottuln und Borussia Emsdetten jeweils glatt mit 3:0 ab. „Erlinghausen rennt eben ums Überleben in der Liga“, erkennt Neuhaus die Gefahr des angeschlagenen Boxers.

Erlinghausens größtes Pfund in der Liga ist der Kunstrasenplatz. Einer noch der alten Sorte. „Aber der würde für uns nicht als Ausrede gelten“, baut Neuhaus vor und lacht: „Kunststoff hatten auch wir lang genug in der Vorbereitung unter den Füßen.“
Personell könnt es einige Veränderungen beim TuS geben.

Anfang wieder dabei

Lars Anfang ist wieder dabei und dürfte von Beginn an auflaufen zumal Wewerson de Oliveira noch nicht wieder trainieren konnten. Und auch auf Stefan Roth, der zuletzt beim 1:3 gegen den SC Paderborn kurz vor Schluss eingewechselt wurde, kann Trainer Michael Evelt wieder bauen.

Von einem tabellarischen Niemandsland will Rolf Neuhaus derweil nichts wissen. „Es geht noch viel – nach oben und nach unten“, sagt er, wenngleich er es nicht für denkbar hält, dass Hiltrup bei derzeit fünf Punkten Abstand auf den ersten Abstiegsplatz (bei zwei Spielen weniger) noch in ernsthafte Gefahr geraten könnte. „Dafür ist unsere Mannschaft zu stark“, meint er überzeugt. Morgen kann sie den Bewies dafür antreten.

Quelle: MZ Münster für Samstag, 04. April 2009
(ab, 05.04.2009)