Spieldetails
(Me) TuS 1: 03.05.2009: TuS Hiltrup 1 - SpVg Emsdetten 05 0:0
Beide Trainer mit Magerkost zufrieden

Münster - Fußballerisch fiel das 0:0 der Partie des TuS Hiltrup gegen SV Emsdetten 05 eher unter die Kategorie „Magerkost“. Aber auch wenn die Zuschauer nicht gerade verwöhnt wurden: Die beiden Trainer konnten mit der Nullnummer durchaus zufrieden sein. „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten gespielt“, bilanzierte ein zufriedener TuS-Trainer Michael Evelt im Hinblick auf die vielen Verletzten. „Mit diesem Punkt gegen den Abstieg können wir sehr gut leben.“ Auf der Gegenseite freute sich An­dreas Höppner: „Endlich haben wir die Negativserie gestoppt.“

Zunächst sah alles noch recht viel versprechend aus: Yannick Gieseler fasste sich bereits nach vier Minuten ein Herz und zog aus der Distanz ab, wenn auch ein wenig harmlos. Hallo-Wach-Effekt? Fehlanzeige. Die Begegnung der Tabellennachbarn plätscherte vor sich hin, bis zur 37. (!) Minute gab es keinen Schuss auf irgendein Tor zu bestaunen. Doch dann tauchte Emsdettens Stürmer Sinan Celik nach einem Doppelpass plötzlich zwei Meter vor dem leeren Tor auf, brachte aber das Kunststück fertig, den Ball neben den Pfosten zu setzen. Zu seinem „Glück“ stand er dabei ohnehin im Abseits. In der 40. Minute gab er wieder eine unglückliche Figur ab, als er aus wenigen Metern nur an das Außennetz ballerte. Die Gäste waren jetzt überlegen. Zwei Distanzschüsse musste TuS-Keeper Lennart Lueke bis zur Pause noch parieren, dann war es überstanden. Nach der Pause zunächst das gleiche Bild, zunächst kam wieder Emsdetten. Aber Erhan Toylular verzog aus wenigen Metern völlig frei und unterstrich damit die katastrophale Chancenverwertung. Nach exakt einer Stunde dann zum ersten Mal eine gelungene Kombination der Hiltruper. Über den starken Gieseler kam das Leder zu Oliver Logermann, der legte mit der Hacke schön für Andre Roth auf - aber dessen Abschluss stellte Emsdettens Torwart Carsten Potthoff vor keine Probleme. Nach 80 Minuten wackelte das Unentschieden, als Lueke zunächst super gegen Pantelis Kalaitzidis klärte und der Stürmer beim nächsten Angriff nur den Innenpfosten traf. Nach einem Spiel ohne echte Höhepunkte hat der TuS am Donnerstag beim SV Lippstadt die nächste Chance, dem Abstieg auch theoretisch zu entgehen.

Nach dem Spiel wurde bekannt, dass der TuS Hiltrup kurz vor der Verpflichtung des Angreifers Stefan Kretschmer vom SC Wiedenbrück 2000, dem Tabellenführer der Westfalenliga, steht.

TuS Hiltrup: Lueke - Bünemann, Welke, Lolaj, Gieseler - Roth, Klemke, Kleine-Wilke, Hoeveler - Mahmoud (46. Fröbel), Logermann.

VON SEBASTIAN VOGEL, HILTRUP

Quelle: WN Münster, 03. Mai 2009




Dieses 0:0 schmeichelt dem TuS Hiltrup

Vielleicht hilft der Punkt beiden Fußballteams weiter – aber große Zufriedenheit werden weder der TuS Hiltrup noch sein Gast Emsdetten 05 aus diesem 0:0 ziehen können. Das fast durchgehend schwache Westfalenligaspiel musste sogar die Auswärtsmannschaft gewinnen. Gegen einen TuS, der notgedrungen offensiv unterbesetzt war.

Lars Anfang (Adduktorenschmerzen), Stephan Roth (Muskelfaserriss) und Wewerson (Bänderriss im Sprunggelenk) blieben außen vor, auch Emsdetten musste vier Stammspieler ersetzen. Und Robin Paton zur Pause raus nehmen, nachdem er Sprintversuche auf der rechten Bahn gegen Henning Bünemann abbrechen musste.

05 mit einer Art Blockade

„Wir treffen einfach nicht“, haderte Andreas Höppner, Münsteraner auf dem Trainerposten von 05, mit einer Ladehemmung, die Emsdetten zuletzt in die sportliche Leere gestürzt hat. Die klarsten Szenen des Duells in Hiltrup-Ost gehörten Michael Fromme und Kollegen, aber eine Art Blockade scheint alle Mann erfasst zu haben. „Wir können mit dem 0:0 sicher besser leben als Emsdetten“, ordnete Michael Evelt korrekt ein.

Der TuS-Coach wechselte mit Andreas Fröbel den einzigen wirklich parat stehenden Auswechselakteur ein – viel mehr ging nicht an diesem Sonntag. „Von daher mache ich meiner Elf keinen Vorwurf. Wir haben heute das Beste aus den Möglichkeiten gemacht.“

Oliver Logermann kam sich vor wie der einsame Renner. Vorne drin sollte Mason Mahmoud die zweite Spitze abgeben, aber der junge Sprinter fand keinerlei Bindung zum Spiel und verhielt sich auch taktisch nicht so, wie Evelt es geplant hatte.

Celik hat den Treffer auf dem Fuß

Die von Nowitzki und Fromme dirigierten Nullfünfer kamen nach einer halben Stunde mit etwas gradlinigerem Spiel bis vor TuS-Keeper Lennart Lüke. Sinan Celik, Schwergewicht im Sturm, musste in der 35. Minute aus Nahdistanz treffen, später traf er nur ans Außennetz. Nowitzki prüfte Lüke per Kopf und Schuss nicht wirklich, aber Lüke fischte einen Celik-Drehschuss vor der Pause glänzend aus dem Eck.

Auch 05-Spitze Erhan Toylular schloss nicht entschlossen ab (50. und 60.), was gegen den jetzt agileren TuS möglich war. Hiltrup rückte besser nach und kombinierte längst nicht mehr so fehlerhaft wie vor der Pause. Über Gieseler und Logermann kam der Ball einmal zu Andre Roth, aber dessen Schuss war zu schwach, um Carsten Potthoff zu gefährden (62.).

„Ansätze von Szenen“ nannte Höppner dies – die Schlussphase dominierte Emsdetten zwar nicht gerade, besaß aber wieder Vorteile und konnte treffen. Der eingewechselte Pantelis Kalaitzidis traf per Drehschuss nur an den Pfosten (81.). Das wäre wahrscheinlich die Entscheidung gewesen. „Emsdetten ist eine spielstarke Mannschaft, das habe ich immer gesagt“, anerkannte Evelt.

Englische Wochen

Für den TuS stehen jetzt zwei „Englische Wochen“ an, da würde er gerne den Kader aufgefüllter sehen. Station Nummer eins ist am Donnerstag Lippstadt, wo das zigmal ausgefallene Nachholspiel endlich ausgetragen wird.

Thomas Austermann

Namen und Zahlen
TuS: Lüke – Lolaj – Gieseler, Welke – Hoeveler, Kleine-Wilke, A. Roth, Klemke, Bünemann – Logermann, Mahmoud (46. Fröbel).

Quelle: Stadtmagazin Echo Münster, 03. Mai 2009




Vorbericht:

TuS droht vorne ein Vakuum

MÜNSTER Der Blick auf die Tabelle besagt: Neun Punkte Vorsprung besitzt der TuS Hiltrup aufs Rotlichtviertel der Liga. Entwarnung möchte Trainer Michael Evelt dennoch nicht geben. Er bleibt partout dabei: "Wir brauchen noch mindestens drei Punkte, um gesichert zu sein."
Die soll's möglichst schon am Sonntag gegen Emsdetten 05 geben. "Dann feiern wir", sagt der Coach, räumt aber im Vorfeld dann doch ein, "etwas entspannter" ins Spiel zu gehen. Der 2:1-Erfolg in Rhynern hat die Blau-Weißen in die komfortabelste Lage aller noch gefährdeten Teams befördert. Was Evelt derzeit größeres Kopfzerbrechen bereitet ist allerdings die Personalsituation. Gleich vier Offensivakteure drohen auszufallen.

Christian Kappelhoff (Adduktorenprobleme) ist noch kein Thema. Mit der gleichen Verletzung plagt sich auch Lars Anfang herum. Weil zudem die Einsätze von Sven Kleine-Wilke (Platzwunde) und Stephan Roth (Innenbanddehnung) sehr fraglich sind, droht ein Vakuum in und hinter der Spitze. Verletzungssorgen hat auch der Gast. Die 05er, die Evelt nach wie vor für eines der spielstärksten Teams der Klasse hält, hatten zuletzt keinen guten Lauf. Im Hinspiel schnürte Emsdetten den TuS noch in der eigenen Hälfte ein. Als 1:0-Sieger gingen aber neun durch zwei Platzverweise dezimierte Hiltruper vom Rasen.

Quelle: MZ Münster, 30. April 2009
(ab, 03.05.2009)