(Me) TuS 1: 21.10.2012: Delbrücker SC - TuS Hiltrup 1 0:0 |
Ein Punkt ist fast zu wenig: TuS Hiltrup holt ein 0:0 beim Delbrücker SC
MÜNSTER Eine starke Kollektivleistung brachte dem TuS Hiltrup den im Vorfeld anvisierten Punkt beim Delbrücker SC. Aufgrund des Spielverlaufs hielt sich die Begeisterung über das 0:0 allerdings in Grenzen, auch wenn Trainer Martin Kastner seinem Team attestierte: „Das Engagement war in Ordnung, die Spielweise ordentlich.“
Aber er hatte natürlich auch die drei Szenen in der zweiten Hälfte im Kopf, in denen die Münsteraner sich sogar alle drei Zähler hätten schnappen können. Dennis Hoeveler scheiterte an DSC-Torwart Bernhard Kemper mit seinem Versuch aufs kurze Eck (58.). Dann verlängerte Alexander Nowitzki nach einer Ecke von Gunnar Weber das Leder auf Rainer Welke, der aus kurzer Distanz freistehend aber zu überrascht war (63.).
Keilbach muss raus
Und die beste Gelegenheit ließ dann Robin Paton, der sein Startelf-Comeback gab, aus, nachdem ihn Ulrich Kockmann herrlich freigespielt hatte. Der Schotte drosch die Kugel jedoch aus acht Metern freistehend drüber (75.). „Das waren richtig gute Möglichkeiten“, urteilte Kastner. „So aber müssen wir mit dem Unentschieden leben.“
Er verschwieg allerdings auch nicht, dass die Gastgeber gerade die Anfangsphase bestimmten. Eugen Keilbach verteilte klug die Bälle auf die Außenposition, wo die Hiltruper phasenweise ins Schwimmen gerieten. Dann aber musste der Delbrücker Antreiber angeschlagen vom Platz, und die Gäste stabilisierten sich in der Deckung. Aljoscha Kottenstede bot sich sogar plötzlich aus kurzer Distanz die Chance zur Führung (23.), er scheiterte am Kemper.
"Gut gewehrt"
Auf der Gegenseite vereitelte Romain Böcker den Rückstand gegen Julian Herbst (27.). Es war das letzte Mal in diesem Spiel, dass der Keeper eingreifen musste. Im zweiten Durchgang kamen die Ostwestfalen nur noch über Standards in Tornähe, strahlten dabei aber wenig Gefahr aus.
„Delbrück hat schon eine gute Mannschaft, aber wir haben uns auch gut gewehrt“, sagte Kastner, der nicht nur auf Daniel Ziegner, sondern kurzfristig auch auf Alejandro Gomez (Hexenschuss) verzichten musste. Der TuS bleibt damit im Liga-Mittelfeld und hält die große Distanz zur Abstiegszone.
TuS: Böcker - Hoeveler, Welke, Böhmer, Lübke - Nowitzki, Castro - Paton, Kottenstede (90.+1 Deckert) - Kockmann, Weber
Tore: Fehlanzeige
Beim Rangzwölften spielte der TuS mit Robin Paton von Anfang an und Rainer Welke wieder, der seinen Platz in der Kette einnahm. Ziegner sah nur zu, angeschlagen wie er war. „Wir haben 25 Minuten gebraucht, um richtig im Spiel zu sein“, erlebte Trainer Martin Kaster vor allem die gescheiten Aktionen von Delbrücks Eugen Keilbach, der als Dreh- und Angelpunkt die Bälle bestens verteilte und immer wieder für Druck über die Außenpositionen sorgte. Dass Keilbach dann raus musste mit einer Verletzung (26.), schlug sich direkt nieder.
Denn den Ostwestfalen mangelte es jetzt an Struktur, nun wurden die Bälle meistens lang gespielt. Der TuS kam auf und hatte die besseren Szenen, eine auch durch Kottenstedde. Nach dem Wechsel flog ein Weber-Freistoß plus Kopfballverlängerung von Nowitzki passend – fast jedenfalls, denn er flog dem auf der Linie stehenden Welke an den Oberschenkel, von aus aber nicht ins Tor. Hoeveler scheiterte später am Keeper, der von Kockmann eingesetzt Paton jagte den Ball fulminant über den Kasten. Weber nahm aus 16 Metern Maß und hatte auch kein Grund zum Jubeln.
„Wir haben es nicht geschafft, nach dem guten Umschalten die Szenen zu nutzen“, hatte Kastner nur einen Grund zu hadern.
Vorberichte:
TuS Hiltrup gastiert in Delbrück - Welke kehrt zurück
MÜNSTER Im Sommer galt der Delbrücker SC als einer der Kandidaten für die Westfalenliga-Spitze, ordnete sich dort auch selbst ein. Doch nach neun Spielen sind die Ostwestfalen nur Zwölfter, befreiten sich erst vor einer Woche mit dem 4:2 beim TuS Haltern aus der Abstiegszone.
„Dass diese Mannschaft da unten steht, war die größte Überraschung bisher. Aber das Team hat oft nur knapp verloren“, sagt Martin Kastner, Trainer des TuS Hiltrup, vor dem Gastspiel beim DSC am Sonntag. Eugen Keilbach oder Ole Siegel bürgen dort etwa für Klasse.
Paton wieder dabei
Dennoch ist sich der 42-jährige Coach sicher: „Delbrück wird noch enorm klettern. Vielleicht können sie damit ja nochmal eine Woche warten.“ Denn ein Erfolg täte auch den Münsteranern gut, die mit ausgeglichener Bilanz zwischen Baum und Borke stehen, Qualität mehrfach angedeutet haben, aber auch Schwierigkeiten offenbarten und fast traditionell von Verletzungen geplagt sind.
Diesmal kehrt immerhin Rainer Welke in die Innenverteidigung zurück und Christoph Lübke rückt wieder nach links. Daniel Ziegner und Tim Bothen fehlen weiter, Gunvald Herdin und Tim Hagedorn sowieso, Reservist Jens Tawidde ist krank. Nach langer Zwangspause tastet sich aber Robin Paton gerade wieder heran.
Neuer Schwung
Der Schotte könnte der Offensive neuen Schwung verleihen, die zuletzt beim 1:1 gegen den FC Bad Oeynhausen wenig zustande brachte. „Da hätte ich mir mehr gewünscht“, sagt Kastner, der aber auch weiß: „Wollen wir in der Liga eine gute Rolle spielen, müssen die Leistungsträger fit sein.“
Hiltrup am Scheideweg in Delbrück
Münster - Zahlen lügen bekanntlich nicht, aber, das betont Martin Kastner, sie sprechen auch nicht immer die Wahrheit. Der Trainer des TuS Hiltrup tritt mit seinem Team am Sonntag in Delbrück an, wo der heimische SC mit mageren sechs Punkten derzeit schlechte Aktien hat im eigentlich angestrebten Titelkampf. Unterbewertet, so das Fazit des TuS-Trainers, der vor der großen individuellen Qualität des Gegners warnt und auf dessen schweres Auftaktprogramm verweist und die starke Vorstellung zuletzt beim 4:2-Erfolg in Haltern. Kurz: Es wird schwer – aber nicht unmöglich. In der Offensive muss Kastner erneut auf den wichtigen Faktor Gunvald Herdin verzichten.
TuS stellt um auf Offensive
Der Rangzwölfte hat erst einen Heimsieg geschafft unter Trainer Stephan Maaß, zuletzt beim 4:2 in Haltern aber einen Trefferrekord aufgestellt und überzeugt. TuS-Torwarttrainer Andi Daweke sah sich das live an, derweil Trainer Martin Kastner Stadtlohn unter die Lupe nahm.
„Von den Teams, die derzeit unter uns stehen, ist Delbrück die Truppe, die deutlich stärker einzuschätzen ist als ihr Rang aussagen mag“, hält Kastner den Gastgeber für unter Wert platziert. „Ich sehe große Substanz in der Mannschaft, die viele gute Individualisten aufbietet.“ Deutlich distanziert wurden die Ostwestfalen bisher nur vom FC Eintracht Rheine, einer Spitzenmannschaft.
Hiltrup hat das dünne 1:1 gegen Bad Oeynhausen als Rückschlag empfinden müssen und führt die wackelige Startphase auch auf die erneut erzwungenen Wechsel in der Viererkette zurück, wo sich jeder auf einer neuen Position wiederfand. Das permanente Umstellen führte nicht zur Sicherheit – die Maßgabe, das Manko durch größeren Druck in der Offensive aufzufangen, wurde kaum umgesetzt.
Jetzt wird Rainer Welke wohl in die Abwehr zurückkehren, während Daniel Ziegners Chancen dafür schlecht stehen. Auch Tim Bothen fällt noch aus. Tim Hagedorn brach den ersten Trainingsversuch nach Bandscheibenvorfall wieder ab. „Wir werden in Delbrück das anbieten, was wir zur Verfügung haben und hoffentlich für mehr Druck sorgen können“, wünscht sich Kastner.
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