Spieldetails
(Me) TuS 1: 28.04.2013: BSV Roxel - TuS Hiltrup 1 2:0

Leidenschaftlicher BSV besiegt lethargische Hiltruper


MÜNSTER Das Westfalenliga-Derby zwischen dem BSV Roxel und dem TuS Hiltrup war ein Duell zwischen Leidenschaft und Lethargie, zwischen Lust und Lustlosigkeit. Verdienter 2:0 (1:0)-Sieger ist der BSV Roxel, der sich weiter Luft im Abstiegskampf verschafft.

Das Westfalenliga-Derby zwischen dem BSV Roxel und dem TuS Hiltrup war ein Duell zwischen Leidenschaft und Lethargie, zwischen Lust und Lustlosigkeit. Die logische Folge einer solchen ungleichen Auseinandersetzung ist, dass sie meist einen Sieger produziert. Und der heißt in diesem Fall BSV, der verdient mit 2:0 (1:0) gewann und sich so im Abstiegskampf weiter Luft verschaffte.

Von der ersten Sekunde an präsentierte sich Roxel engagiert und aggressiv in den Zweikämpfen, war präsent auf dem Platz. Es waren die richtigen Mittel im Rennen um den Klassenerhalt, der Gastgeber kaufte damit dem TuS direkt den Schneid ab. Das Team aus Münsters Süden dagegen bot über weite Strecken eine blutleere Vorstellung, war in Halbzeit eins nicht einmal gefährlich vor dem Gehäuse von BSV-Torwart Bernd Lütke Wiesmann.

Daldrup trifft aus 14 Metern

Ganz anders die Mannschaft von Trainer Gundolf Lorenz. Eine Direktabnahme von Jan Dransmann rauschte noch knapp über den Hiltruper Kasten (13.), in dem es dann fünf Minuten später einschlug. Florian Reckels behauptete im Strafraum gegen die TuS-Abwehr den Ball, behielt die Übersicht und bediente Philipp Daldrup. Der Torjäger nahm aus 14 Metern Maß und brachte sein Team in Führung.

Mit dieser im Rücken bearbeitete Roxel den Gast weiter massiv, nahm Hiltrup die Freude am Spiel. Nach 27 Minuten platzte TuS-Coach Martin Kastner erstmals der Kragen, er fragte seine Schützlinge: „Wo ist Euer Anspruch?“ Eine Reaktion aber blieb aus, gefährlich war nur die Lorenz-Elf. Ein Freistoß von Reckels touchierte zur Überraschung von Schlussmann Romain Böcker die Latte (31.), Dransmann scheiterte gleich doppelt an Hiltrups Torwart (36./37.).

Lauern auf Konter

Erst nach dem Wechsel zeigte der TuS Besserung, trat nun deutlich entschlossener auf. Die Kabinenansprache von Kastner schien zu fruchten. So hatte Tim Hagedorn eine erste kleine Chance, sein Schuss aber strich knapp vorbei (50.). Doch dies blieb die einzige gefährliche Offensivaktion, im Hiltruper Spiel fehlte weiter Struktur und Ordnung. Roxel dagegen zog sich zurück und wartete auf den entscheidenden Konter. Daldrup aus der Drehung (59.) und per Heber gegen Böcker (60.) verpasste einen Doppelpack, der schnelle Gegenstoß über den im Zweikampf kaum zu bezwingenden Holger Heppe und Dransmann verfehlte Daldrup als Abnehmer knapp (72.).

Roxels Bangen um die drei Punkte beendete 13 Minuten später Dransmann. Manuel Andrick eroberte den Ball, machte sich nach einem Könemann-Pass auf der linken Seite davon und legte zurück auf den lauernden Mittelfeldakteur. Und der beförderte das Spielgerät direkt in die lange Ecke. Der verdiente Sieg des leidenschaftlich kämpfenden BSV war perfekt, Roxel jubelte.

..................................
BSV: Lütke Wiesmann - Wagner, Heppe, Saerbeck, Andrick - Austermann, Beyer - Dransmann (90. Seeger), Reckels (79. Rauen), Könemann - Daldrup (87. Böning)
TuS: Böcker - Castro (54. Lübke), Welke, Böhmer, Deckert (71. Ziegner) - Hagedorn, Nowitzki - Paton, Herdin (66. Weber), Kottenstede - Kockmann
Tore: 1:0 Daldrup (18.), 2:0 Dransmann (85.)

Quelle: MZ Münster


MÜNSTER Roxel entscheidet das Derby gegen den TuS Hiltrup für sich und verschafft sich damit immer mehr Luft im Abstiegskampf. Ein ganz wichtiger Sieg für den BSV. Der TuS aus Hiltrup dagegen verliert mal wieder und konnte nicht an die Leistung gegen Haltern letzte Wche anknüpfen. Hier können Sie alles noch einmal nachlesen.

BSV Roxel - TuS Hiltrup 2:0
Tore: 1:0 Daldrup (18.), 2:0 Dransmann (84.)
90. Minute: Schlusspfiff! Roxel gewinnt.

84. Minute: 2:0! Roxel macht alles klar. Könemann startet einen Konter, spielt den Ball raus auf Andrick. Andrick legt zurück in den Strafraum und Dransmann schiebt den Ball in die lange Ecke.

81. Minute: Hiltrup investiert jetzt mehr. Roxel wartet ab und lauert auf Konter.

66. Minute: Es passiert wenig. Roxel hat das Geschehen ganz gut im Griff. Hiltrup wechselt wieder. Es geht Gunvald Herdin und es kommt Gunnar Weber.

56. Minute: Hier passiert zur Zeit wenig. Hiltrup wechselt: Christoph Lübke kommt für Diogo Castro.

46. Minute: Weiter geht's!

45. Minute: Halbzeit.

37. Minute: Roxel ist am Drücker. Reckels spielt raus auf Manuel Beyer, der legt wieder zurück auf Dransmann, aber der schießt Böcker an.

36. Minute: Hiltrups Keeper Romain Böcker pariert einen starken Schuss von Roxels Dransmann aus 18 Metern.

31. Minute: Reckels jagt einen Freistoß an die Latte!

27. Minute: Eine gute halbe Stunde ist rum. Roxel ist überlegen und führt verdient. Von Hiltrup kommt bisher wenig.

18. Minute: Tor für Roxel! Florian Reckels zieht von rechts in den Strafraum, behauptet den Ball, legt ab und Philipp Daldrup trifft aus knapp 15 Metern ins Hiltruper Tor!

13. Minute: Direktabnahme von Roxels Jan Dransmann, aber sein Schuss aus 16 Metern geht über das Tor.

7. Minute: Die ersten Minuten sind rum. Hier tut sich aber noch wenig. Es gab noch keine nennenswerten Aktionen.

1. Minute: Los geht's!

Quelle: Live-Ticker der MZ


Vorberichte:

Roxel möchte Hiltrup auf Weg ins Mittelfeld folgen

MÜNSTER Wer die Punkte dringender benötigt vor dem Derby zwischen dem BSV Roxel und dem TuS Hiltrup, ist mit Blick auf die Tabelle klar. Die Hausherren liegen nur knapp über der Abstiegszone, aus der sich die Gäste in der vergangenen Woche mit dem 2:1 über Haltern wohl endgültig gelöst haben.

Wer die Punkte dringender benötigt vor dem Derby zwischen dem BSV Roxel und dem TuS Hiltrup, ist mit Blick auf die Tabelle klar. Die Hausherren liegen nur knapp über der Abstiegszone, aus der sich die Gäste in der vergangenen Woche mit dem 2:1 über Haltern wohl endgültig gelöst haben.

BSV-Coach Gundolf Lorenz ist da nur etwas anderer Meinung. Für ihn war der Stadtrivale nie ins Rennen um den Klassenerhalt verstrickt. „Dafür ist die Qualität einfach zu hoch. Ich wäre gern an Hiltrups Stelle, würde gern beruhigt in die nächsten Spiele gehen.“ Dass anschließend zwei Englische Wochen mit knallharten Gegnern – die nächsten heißen Eintracht Rheine und SV Rödinghausen – für seine Elf anstehen, vereinfacht die Ausgangslage nicht.

Gutes Verhältnis

Obwohl die Kleeblätter sechsmal in Serie ungeschlagen sind, fehlen zur Rettung noch reichlich Punkte. Der Trainer formuliert vor allem das Anliegen, anders aufzutreten als in den meisten der jüngsten Derbys. Das Hinspiel etwa ging mit 4:1 an den TuS. „So dürfen wir uns nicht nochmal präsentieren. Da haben alle komplett verschlafen. Es müssen mehr Emotionen auf den Platz, auch wenn wir die nicht unfair schüren wollen.“

Das Verhältnis zwischen beiden Teams ist nämlich sehr gut, beim BSV spielen mit Philipp Daldrup, Martin Lambert und Andreas Fröbel drei Ex-Hiltruper. „Für mich“, so Lorenz, „steht die Partie auf einer Stufe mit Spielen gegen die Top-Teams.“

Kastner zieht Hut vor Roxels Serie

Personell hat er seit Wochen alle Möglichkeiten zu variieren, die Quantität ist vorhanden. Dennis Lahutta fehlt krank, leicht angeschlagen sind noch Sven Saerbeck und Florian Reckels.

Letzterer gehört zu den Akteuren, die TuS-Coach Martin Kastner besonders schätzt. „Ich erwarte ein völlig offenes Spiel, das wir natürlich lenken wollen.“ Den Gastgeber schätzt der 42-Jährige vor allem für das leidenschaftliche Spiel und die Fähigkeit gut umzuschalten. „Nach einem 1:7 in Paderborn zum Auftakt des Jahres sechsmal nicht zu verlieren, ist schon eine Leistung. Davor habe ich großen Respekt“, sagt er.

Bothen und Kottenstede fehlen

Tim Bothen ist verhindert, Aljoscha Kottenstede war krank und daher fraglich. Möglich, dass Christoph Lübke trotz Trainingsrückstands in den Kader zurückkehrt. Mit dem jüngsten Erfolg hat sich der zuvor wochenlang sieglose Tabellensiebte ein Polster von zehn Punkten nach unten verschafft. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Wir wollten uns aus dem Abstiegskampf raushalten. Das ist uns erstmal gelungen.“

Die Hiltruper erwarten nun in den kommenden Wochen vornehmlich Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. „Ist doch klar, dass wir jetzt etwas erfolgreicher punkten müssen als zuletzt“, sagt Kastner. Das Derby bietet die Gelegenheit zum zweiten Sieg in Serie für den TuS.

Quelle: MZ Münster


Kapitäne geben Kommando

Münster - Vor dem Derby beim BSV Roxel am Sonntag (15 Uhr) hat sich der TuS Hiltrup Luft verschafft. Die Kapitäne Uli Kockmann (Hiltrup) und Jens Könemann (Roxel) standen im Vorfeld Rede und Antwort.

Derbys sind stets etwas Besonderes – auch im Fußball. Da macht das Aufein­andertreffen des BSV Roxel und des TuS Hiltrup keine Ausnahme. Das lassen auch die beiden Spielführer der Westfalenligisten, Jens Könemann (BSV) und Uli Kockmann (TuS), im Gespräch mit Redaktionsmitglied Uwe Niemeyer durchblicken. Auch wenn die Ausgangslage durchaus unterschiedlich ist: Während sich Hiltrup vor Wochenfrist Luft verschafft hat, könnte sie für Roxel noch besser werden.

Kommt das Nachbarschaftstreffen gelegen?

Jens Könemann: Ich hätte lieber gerne gegen einen Abstiegskandidaten oder ein Team von unten gespielt. Denn der TuS wird aufgrund des Charakters der Partie heiß sein.

Uli Kockmann: Das kann man so sagen. Jetzt kommen für uns die interessanten Spiele. Die, in denen wir etwas holen können. Bei den Verletzungen und den schweren Aufgaben sind wir zuvor nicht optimal aus der Winterpause gekommen.

Was spricht am Sonntag für Ihr Team?

Könemann: Dass wir neues Selbstvertrauen haben. Dafür haben sechs Spiele ohne Niederlage und gute Trainingsleistungen gesorgt. Nach dem 1:7 in Paderborn hatten wir schon mächtig Bammel davor, wie es weitergeht. Seitdem sind wir aber deutlich stabiler geworden.

Kockmann: Alles. Zum einen haben wir mehr Erfahrung, was Einsätze in höheren Ligen betrifft. Zudem haben wir uns gefunden. Ich habe keinerlei Bedenken. Zumal wir auch durch die Rückkehrer Hagedorn, der überragend spielt, und Nowitzki zugelegt haben.

Worauf gilt es beim Gegner zu achten?

Könemann: Eigentlich ist es egal, wer spielt. Man kennt sich ziemlich gut. Wenn mann das Mittelfeld der Hiltruper sieht weiß man, was auf uns zukommt. Hagedorn, Nowitzki und Paton sind zu beachten. Hinzu kommt Kockmann. Da müssen wir in der Defensive schon extrem gut arbeiten.

Kockmann: Der BSV hat eine gute Mannschaft zusammen, ist insbesondere in der Offensive stark. Da fallen mir die schnellen Beyer und Rauen ein. Während es im Hinspiel noch kein Treffen auf Augenhöhe war, wird es jetzt interessant. Roxel hat aufgeholt und verstanden, worauf es in der Liga ankommt. Es wird nicht eindeutig.

Nehmen Sie sich etwas besonders vor?

Könemann: Persönlich nicht. Beispielsweise nicht, dass ich jetzt unbedingt zwei Tore schießen will oder muss. Auch wenn, wie in unserem Fall, vier Derbys pro Saison schon sehr geil sind. In unserer Situation müssen wir uns alle etwas vornehmen – nämlich Punkte im Abstiegskampf holen. Zumal es die dann folgenden Aufgaben mit Rheine und Rödinghausen besonders in sich haben.

Kockmann: Nicht unbedingt. Zumal ich gerne gegen Julian Seeger gespielt hätte, da wir uns gut kennen und befreundet sind. Aber er fehlt ja. Ansonsten ist für die Begegnungen in der Stadt gut, wenn man gewinnt. Schließlich hat der ein oder andere auch schon in beiden Vereinen gespielt. Die Sprüche für den Verlierer sind nicht einfach zu ertragen.

Quelle: WN Münster

(ab, 29.04.2013)