Spieldetails
(Me) TuS 1: 17.05.2015: TuS Hiltrup 1 - SC Preußen Münster 2 3:2

Unwürdiges Finale


Münster - Man war das ein Spiel. Der TuS Hiltrup besiegte die Reserve der Preußen durch ein Elfmetertor im dritten Anlauf. Nach 90 umkämpften Minuten hieß es 3:2. Von Thomas Austermann (Foto: p)

Tantow gegen Torres, dieses außergewöhnliche Duell stand im Mittelpunkt der umstrittenen Entscheidung des Westfalenliga-Derbys zwischen dem 3:2 (1:0)-Sieger TuS Hiltrup und der U 23 des SC Preußen Münster. Das faire wie sehenswerte Fußballspiel hatte ein unwürdiges Finale in der 85. Minute.

Hiltrups Siegtreffer fiel durch Jan Kniesel mit der zweiten Wiederholung eines Foulelfmeters. Schiedsrichter-Assistent Luis Torres sah zweimal den Preußenkeeper Stephan Tantow vor statt auf der Linie platziert, dabei parierte die Nummer eins die Versuche von Michael Fromme und Dennis Hoeveler überragend mit Sprüngen nach rechts auf der Markierung. „Das gibt es nicht, das pfeift kein Mensch“, ärgerte sich Preußen-Trainer Sören Weinfurtner. Und Martin Kastner vom TuS fühlte mit: „Wir nehmen den glücklichen Sieg, er tut uns gut. Aber ich habe mir nicht gewünscht, auf diese Art zu punkten.“

Im TuS-Heimspiel Nummer 13 deutete wenig auf eine Zuspitzung dieser Schärfe hin. Die personell stark gehandicapten Gastgeber boten mit einem Fünfer-Mittelfeld den schnellen Preußen die Stirn und hatten Glück, dass der Ex-Hiltruper Gunnar Weber zwei Kopfballszenen verschenkte. Gegen den Spieltrend traf TuS-Torjäger Michael Fromme zum 1:0 (25.) nach Kai Kleine-Wilkes idealem Anspiel über etliche Meter. Der Preußen-Elan nahm danach ab. Die im 4-4-2-System agierenden Adlerträger produzierten nach vorne hin zu wenig.

Weinfurtners Konsequenz daraus war ein Personal- und Systemwechsel: Marco Gatzke und Marvin Holtmann kamen für Yasin Altun und Daniel Mladenovic. Im 4-2-3-1 ging es nun wirkungsvoll zu Werke. Nico Müller staubte nach Eckball zum 1:1 ab (48.).

Aber der Defensivteil verschlief die Szene, die Eric Rottstegge mustergültig vorbereitete. Außenverteidiger-Kollege Hoeveler traf edel zum 2:1 (54.), foulte Minuten später aber Müller. Gatzke traf vom Elferpunkt zum Ausgleich (59.). Die Preußen schienen sich ihren Weg gebahnt zu haben.

„Die Umstellungen haben uns schnellere Ballgewinne gebracht, wir haben das Zentrum besser kontrolliert“, sah Weinfurtner den Plan umgesetzt. Bis zum Dreifach-Elfmeter. Kastner erlebte „nach dem Wechsel klare Feldvorteile der Preußen, nachdem wir vorher wenig zugelassen haben“. Mit dem, was der Assistent dann machte, konnten die Trainer nicht rechnen. Und nur einer leben.

TuS Hiltrup: Toboll – Hoeveler, Böhmer, Ziegner, Rottstegge – Lopez Wismer, Mahmoud – Kniesel (88. Castro), Kleine-Wilke, Kottenstede – Fromme.

SC Preußen 2: Tantow – Röhe, Wiesweg, Kaldewey, Blesz – Müller, Altun (46. Gatzke), Grütering (88. Erdogan), Mladenovic (46. Holtmann) – Kriwet, Weber.

► Der TuS Hiltrup hat indes einen Neuzugang für die kommende Saison unter Dach und Fach gebracht. Janik Bohnen kommt aus der U 19 von RW Ahlen und ist in der Offensive vielseitig einsetzbar.

Quelle: WN Münster


Auszüge aus dem Liveblog der WN (die letzten Nachrichten stehen oben):

Nachtrag zum Tor in Hiltrup: Preuße Marvin Holtmann hatte Eric Rottstegge zu Fall gebracht. Zum Elfer trat Michael Fromme an, aber Stephan Tantow parierte. Aber der Schiedsrichter ließ den Strafstoß wiederholen. Beim zweiten Mal probierte es Dennis Hoeveler, aber auch der scheiterte an Tantow. Und erneut musste der Strafstoß wiederholt werden. Preußen-Trainer Sören Weinfurtner verzweifelte am Spielfeldrand. Und da aller guten Dinge drei sind, traf Kniesel schließlich zum 3:2. Der Siegtreffer.

Und was für eines: Im dritten Anlauf trifft Jan Kniesel per Elfmeter zum 3:2.

Westfalenliga: Toooooor in Hiltrup, 3:2 für den TuS.

Das wird sicher nicht der letzte Treffer in Hiltrup gewesen sein, da ist mächtig Feier unterm Stadiondach.

Westfalenliga: Mensch, was für ein Spiel: Preußens zweite Garde schlägt zurück, macht den Ausgleich zum 2:2. Dennis Hoeveler, zuvor noch als Hiltruper Torschütze gefeiert, klammert im Strafraum Nico Müller, der fällt. Strafstoß. Den verwandelt der eingewechselte Marco Gatzke zum 2:2.

Rechtsverteidiger Dennis Hoeveler haben die Preußen gar nicht auf dem Zettel, der taucht im SCP-Strafraum nach einem langen Ball völlig allein auf und schließt edel mit Außenrist zum 2:1 für Hiltrup ab.

Westfalenliga: Da ist das nächste Tor: Hiltrup macht das 2:1 gegen die Preußen.

Westfalenliga: Tooooor in Hiltrup. 1:1. Nico Müller macht aus dem Gewühl heraus nach einer Ecke von Gunnar Weber den Ausgleich für die Preußen.

In der Westfalenliga führt der TuS Hiltrup knapp mit 1:0 gegen die Zweite der Preußen. Michael Fromme hatte noch eine gute Chance zum 2:0, scheiterte vor dem Wechsel aber knapp.

Westfalenliga: Tooooooooooooor in Hiltrup: Der TuS führt, nachdem die Preußen das Spiel gemacht haben. Torjäger Michael Fromme bekommt einen langen Ball in den Fuß, umspielt den Preußen-Tormann Stephan Tantow und macht eiskalt das 1:0 für den TuS.

Munteres Spielchen auch in der Westfalenliga beim Duell Hiltrup gegen Preußen 2, wo Rückkehrer Gunnar Weber beinahe für die Preußen gegen seinen alten Club per Kopf getroffen hätte. 14 Minuten sind gespielt.

Quelle: Liveblog der WN Münster


Vorberichte:

Hallo, ich spiele jetzt seit fast einem Jahr beim TuS Hiltrup und fühle mich hier sehr wohl. Nach meinem Wechsel aus der U19 von Preußen Münster hat mich das Team gut aufgenommen, was auch einer der Gründe war, warum ich frühzeitig für die kommende Saison zugesagt habe.

Sportlich läuft es bei uns dagegen momentan nicht wirklich rund: Nachdem wir unser letztes Heimspiel gegen Gievenbeck nach einem späten Ausgleichstreffer nicht gewinnen konnten, sind wir am letzten Sonntag in Theesen beim 6:1 nach unserer frühen Führung völlig aus dem Konzept gekommen.

Nun heißt es heute also Wiedergutmachung gegen die U23 des SCP, die als zweitplatzierter wohl auch noch Ambitionen auf einen Aufstieg in die Oberliga hat. Ich freue mich gegen einige alte Mitspieler zu spielen, mit denen ich erfolgreiche Jahre in den Jugendmannschaften von Preußen Münster erlebt habe. Trotz unseres dünn besetzten Kaders bin ich mir sicher, dass wir im heutigen Derby überzeugen können und dabei hoffentlich etwas Zählbares bei herausspringt!

Euer Eric Rottstegge

Quelle: TuS Aktuell Nr. 13


Wiederholung nicht ausgeschlossen

Münster - Wiederholungen müssen nicht langweilig sein, können es aber. Zumindest wecken sie unterschiedliche Erinnerungen. Das ist vor dem Ortskampf zwischen dem TuS Hiltrup und dem SC Preußen Münster II nichts anders. Die einen, die Adlerträger, erinnern sich gern an das erste Aufeinandertreffen und den 2:0-Erfolg. Die anderen vom TuS denken eher ungern zurück, planen zumindest die Korrektur. Das aber ist nur ein Aspekt des Lokalderbys in der Fußball-Westfalenliga.

Von Uwe Niemeyer

„Das ist mal eine kurze Fahrt zu einem Auswärtsspiel“, stellt Sören Weinfurtner nur einen, eher praktischen Aspekt der bevorstehenden Partie heraus, ehe der Preußen-Trainer auf weitere Merkmale verweist: „Man kennt und schätzt sich. Und Freundschaften leiden unter diesen Spielen keinesfalls.“ Was nicht mit einer Gleichgültigkeit zu verwechseln sei. „Wir möchten gerne gewinnen“, stellt der 37-Jährige klar. Auch weil weitere Punkteinbußen im Kampf um Platz zwei eher suboptimal wären. Bei einem 0:1 und 1:1 gegen Klassenkamerad Gievenbeck sowie dem Hinspiel soll zudem die ausgeglichene Derby-Bilanz positiv gestaltet werden.

Erfreulich ist schon vor dem Anpfiff, dass Marco Gatzke in den Kader zurückkehrt. Groß war schon die Freude, als der Mittelfeldspieler nach seiner vor knapp zwei Wochen im Nottuln-Spiel erlittenen schweren Gehirnerschütterung am Dienstag aufkreuzte und leichtes Training absolvierte. Am Donnerstag kehrte der Mittelfeldmann komplett in das Mannschaftstraining zurück, in dem weiterhin Leon Tia, Exauce Andzouana und Pa­trick Günner fehlen.

Mit ausfallenden Spieler kennt sich auch Martin Kastner bestens aus. Wobei sich die Liste unter der Woche durch Robin Wellermann, der sich im Training verletzte, verlängert hat. Immerhin kehrt Masen Mahmoud nach Gelbsperre zurück. „Es wird noch etwas enger“, gesteht der TuS-Trainer, hofft aber, am Sonntag 13 Feldspieler aufbieten zu können. Gleichzeitig stellt er aber aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Woche grundsätzliche Überlegungen an. „Wir müssen uns Gedanken machen, ob 20 Feldspieler und somit die Kadergröße ausreichen?“ Und so passt es, dass der TuS schon jetzt einen Neuzugang präsentieren kann. Von Rot-Weiß Ahlen kommt mit dem 19 Jahre alten Janik Bohnen ein offensiv vielseitig einsetzbarer Spieler ans Hiltruper Osttor.

Die Frage, was die Vorzeichen für das Derby anbelangen, kann Kastner aber sicher beantworten: „Wir sind krasser Außenseiter.“ Ob er eine Wiederholung vom 26. Oktober 2014 befürchtet?

Quelle: WN Münster

(ab, 17.05.2015)