Spieldetails
(Me) TuS 1: 07.06.2015: TuS Hiltrup 1 - SV Schermbeck 4:1

Märchenhafter Abschied


Münster - Gunvald Herdin bestritt am Sonntag sein letztes Heimspiel für den TuS Hiltrup. Er wird es nicht vergessen: Beim 4:1 gegen Schermbeck erzielte er alle TuS-Tore. Von Thomas Austermann (Foto: Peter Leßmann)

Wer sich den Karriereschluss eines verdienten Fußballers exakt so ausmalt, müsste sich wohl als Kitschautor beschimpfen lassen. Von einer realen Begebenheit aber ist hier die Rede: Beim überraschend klaren 4:1 (1:0) des TuS Hiltrup in der Westfalenliga gegen den Zweiten SV Schermbeck avancierte der 33-jährige Gunvald Herdin mit vier Treffern in seinem letzten Heimspiel zum Mann des Tages.

Der 2011 ans Osttor gewechselte Deutsch-Norweger, seit zwei Jahren ständig von Blessuren und Rückschlägen geplagt, kam für den erkrankten Michael Fromme zum Einsatz über die volle Spielzeit. Und „hat von seiner Kaltschnäuzigkeit nichts verlernt“, wie Trainer Martin Kastner lobte nach dieser gänzlich unerwarteten Gala der Nummer neun. Herdin rödelte und rackerte, erahnte die Situationen, lief sich frei und schloss eiskalt ab.

Nach 35 Minuten erstmals per Kopf auf Jan Kniesels Flanke – bis dahin war die Partie offen, die beide Teams mit personellen Umstellungen bestreiten mussten. Schermbeck fehlte Torjäger Tim Dosedal (gesperrt), dem TuS auch Manndecker Daniel Ziegner. Neben Robin Paton saßen noch drei U-19-Hiltruper als Ersatzfeldspieler auf der Bank. „Dieser Rumpf-Elf muss und will ich ein großes Kompliment machen“, sagte Kastner.

Schermbeck kam beseelt vom Willen zur Wende nach dem Seitenwechsel stark auf. Marek Klimczok tat viel, um den abschlussfreudigen Stürmer Nikolai Nehlson einzusetzen. Die erneut veränderte TuS-Kette hatte gut zu tun. Dann aber dribbelte sich der eingewechselte A-Junior Leon Niehues unverdrossen bis zur Grundlinie und sah Herdin am zweiten Pfosten lauern. Im zweiten Anlauf und im Fallen gelang dem das 2:0 (55.). Ein Wirkungstreffer zweifellos, denn der SVS reagierte hektisch und nervös, während die Münsteraner immer mehr Lust bekamen, kompakt standen und erheblich investierten, um die Konter abzuschließen.

Nach Kai Kleine-Wilkes Knaller war Herdin einmal mehr der im Kopf schnellste Mann, um den von Torwart Tim Krückemeier nach vorne abgeprallten Ball zu verwerten (76.). Herdin war längst der Liebling aller Hiltruper, aber er hatte noch nicht fertig. Das 1:3 (81.) von Jannis Scheuch beantwortete der 1,75 m große Abgänger mit seinem vierten Treffer per Kopf nach starker Vorarbeit von Aljoscha Kottenstede (89.).

Der bescheidene Kerl musste es über sich ergehen lassen, im Mittelpunkt zu stehen. „Ich freue mich drauf, demnächst die Wochenenden für mich und die Familie zu haben“, sagte der bei der Bertelsmann-Stiftung beschäftigte ehemalige Oberligaspieler. „Ich muss auch mal auf meinen Körper hören. Es zwickt mich ja immer wieder.“ An diesem Tag sah man davon nichts.

TuS Hiltrup: Böcker – Hoeveler, Böhmer, Lopez Wismer (87. Paton), Lübke – Rottstegge (46. Niehues), Kleine-Wilke – Kniesel, Castro, Kottenstede – Herdin.

Quelle: WN Münster


Herdin mal vier

Den Spieler des Spiels zu küren, dürfte bei der Partie vom TuS Hiltrup gegen den SV Schermbeck wohl kein Problem sein. Gleich viermal traf Gunvald Herdin und bereitete seiner Mannschaft so... [Weiterlesen auf Heimspiel Online]


Vorbericht:

Liebe Fußballfreunde,
erst einmal möchte euch herzlich zu unserem letzten Heimspiel der Saison 2014/2015 in der Glasurit Arena begrüßen und den bisherigen Saisonverlauf revue passieren lassen.
Gestartet sind wir mit dem Ziel, uns am Ende der Saison zwischen den Plätzen 1 und 5 wieder zu finden. Aktuell befinden wir uns zwar auf dem sechsten Tabellenplatz, unser Saisonziel scheint jedoch wieder in greifbarer Nähe zu sein. Mit lediglich zwei Punkten Abstand zum Tabellenvierten aus Herford haben wir sogar noch die theoretische Chance auf Platz vier zu klettern.

Wir haben im Laufe der Saison sicherlich den ein oder anderen Punkt unnötig auf der Strecke gelassen. Auf der anderen Seite haben wir gegen den unangefochtenen Aufsteiger aus Paderborn gezeigt was, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt.

Was uns meiner Ansicht nach zu einem absoluten Spitzenteam in der Westfalenliga noch fehlt, ist die nötige Konstanz. Dies mag zum Teil durch erneutes Verletzungspech zu begründen sein, jedoch haben wir in jedem Spiel dieser Saison eine schlagfertige Truppe ins Rennen geschickt. Ich bin überzeugt davon, hätten wir in jedem Saisonspiel eine solche Leidenschaft und ein solches Engagement wie im Rückspiel gegen Preußen Münster, Paderborn oder auch Gievenbeck auf das Feld gebracht, würden wir uns in der Tabelle ganz woanders wiederfinden.

Gerade zu perfekt kommt das heutige Spiel gegen den SV Schermbeck. Gelingt es uns diese Grundtugenden abzurufen und ist wirklich JEDER bereit alles für das Team zu geben, wird es auch für den SV Schermbeck verdammt schwer einen Punkt aus der Glasurit Arena mitzunehmen.

Zu guter Letzt möchte ich allen Abgängen für ihre sportliche und auch persönliche Laufbahn alles Gute wünschen und mich im Namen der gesamten Mannschaft recht herzlich bedanken!

Besonders hervorheben möchte ich Christoph Lübke der sicherlich zum Urgestein des TuS Hiltrup gehört, dem TuS über viele, viele Jahre lang treu geblieben ist und uns immer wieder gezeigt hat, wie wertvoll er für ein Team sein kann. Besonders freue ich mich auch darüber, dass uns Björn Schunke erhalten bleibt. Zwar wird er in der kommenden Saison nicht mehr aktiv auf dem Platz stehen, jedoch in anderer Funktion die 1.Mannschaft unterstützen.

In diesem Sinne wünsche ich euch und uns ein spannendes und erfolgreiches Spiel!
Euer Kapitano Dennis Hoeveler

Quelle: TuS Aktuell Nr. 15

(ab, 08.06.2015)