Spieldetails
(Me) TuS 1: 12.03.2017: TuS Hiltrup 1 - SC Preußen Münster 2 1:1

TuS Hiltrup und Preußen Münster 2 beackern Naturrasen


Münster - Bei diesem Derby wurde geackert – im wahrsten Sinne des Wortes: Der TuS Hiltrup und die Reserve des SC Preußen Münster lieferten sich auf dem Hiltruper Naturrasen eine zähe Begegnung, die wie der Boden wenig Raum für Kunst ließ. Das Ende zumindest war angemessen: 1:1. Von Thomas Austermann (Foto: fotoideen.com)

Premiere für die zweite Preußen-Mannschaft: Das 1:1 (0:1) der Westfalenligafußballer im Derby beim TuS Hiltrup war ihre erste Punkteteilung in dieser Saison. Das oft auf sehr tiefem Rasen stecken bleibende Spiel hatte wenig Glanz, forderte aber allen Akteuren eine große Bereitschaft zum unverzagten Mitarbeiten ab.

Durch die Bank kamen die Kicker der Aufforderung nach, aber beide Seiten haderten mit dem enormen Aufwand, der zu leisten war. Und beide spürten am Ende, dass zu wenig dabei heraus gesprungen war.

Falsche Bodenwahl

„Die Mannschaft wollte auf den Rasen gehen – jetzt muss ich sagen, dass war die falsche Entscheidung“, wertete TuS-Trainer Carsten Winkler ehrlich, der die Seinen „fußballerisch so schwach wie länger nicht“ agieren sah. „Viele mussten heute sehr schnell den Bedingungen Tribut zollen.“ Preußens Sören Weinfurtner nahm in der Pause die passenden Korrekturen vor und sah seine Mannen häufiger und auch gescheiter am Ball. „Das Spiel kann jedes Team entscheiden, aber hier wirklich sauber abzuspielen, das war verdammt schwer“, sagte er halbwegs zufrieden.

Winkler musste den erkrankten Janik Bohnen sowie den angeschlagenen Jonas Wiethölter ersetzen und beorderte Robin Wellermann in die Offensive an Jens Könemanns Seite. Ohne Drittligaverstärkung liefen die Gäste auf, die vor allem über die rechte Seite zunächst viel Druck entfachten, ehe der TuS mit seinem Pressing anfing und für eine Portion Ratlosigkeit im Preußen-Aufbauspiel sorgte.

Kaum Torszenen in Durchgang eins

Ismail Budak suchte mit Ball am Fuß eine Anspielstation, fand sie aber zu selten. Torszenen kreierte kaum jemand. Wellermanns harter Freistoß (36.) aus 22 Metern überraschte Stephan Tantow im Preußen-Kasten nicht. Ein feiner Pass von Manuel Beyer und ein idealer Laufweg von Michael Fromme sorgten durch eben diesen Techniker für das bildschöne 1:0 (39.).

Weinfurtner wechselte, baute um und schuf mehr Mittelfeldpräsenz. Rechtsverteidiger Dominik Voß agierte noch offensiver als Julian Sammerl auf der anderen Seite. Der TuS stellte sich jetzt im 4-3-3 den Attacken der Elf, die etwas bewegen musste. „Wir wollten die Wege kürzer gestalten“, sagte Winkler und attestierte dem Gegner mehr Ballbesitz. Budak traf zum 1:1 (74.), aus 17 Metern per abgefälschtem Schuss. Guglielmo Maddente hatte das 2:1 für den TuS auf dem Fuß nach perfektem Anspiel des vorbildlich einsatzfreudigen Wellermann, aber er verzog aus bester Lage (77.). Derlei Hochkaräter hatten die Preußen nicht, so sehr sie auch ackerten.

TuS Hiltrup: Böcker – Blesz, Brüggemann, Ziegner, Finkelmann – Beyer, Rottstegge, Niehues, Fromme (90.+1 Hoeveler) – Könemann (65. Maddente), Wellermann (85. Castro)

SC Preußen II: Tantow – Voß, Böhmer (46. Burchardt), Grütering, Sammerl – Budak – Kriwet, Benmbarek, Kerelaj (70. Brodersen), Mladenovic (90.+1 Borgmann) – Steinfeldt.

Quelle: WN Münster


Vorberichte:

Hallo Fußballfreunde,
heute steht das Münsteraner Derby gegen den SC Preußen Münster 2 an. Wie in der Vorwoche gegen Gievenbeck wird es heute wieder ein hartes und heiß umkämpftes Spiel werden.

Letzte Woche konnten wir endlich den ersten Pflichtspiel-3er in diesem Jahr einfahren und wollen dies beim heutigen Spiel unbedingt wiederholen. Gegen Preußen ist es für jeden immer ein besonderes Spiel, in dem alles gegeben werden muss, um zu gewinnen.

Nach längerer Verletzung stehe ich auch wieder im Kader und werde mich für die restliche Saison voll in den Dienst der Mannschaft stellen.

Heute muss jeder heiß sein, egal ob Spieler, Trainer oder Fan, denn wir wissen: Wenn wir gegen Preußen gewinnen, haben wir wieder alle Chancen, oben anzugreifen.

Euer Joschka Brüggemann

Quelle: TuS Aktuell Nr.11 


Nachbarn Hiltrup und Preußen II auf Augenhöhe

Münster - Nach oben schauen dürfen vor allem die U-23-Kicker des SC Preußen. Sie sind vor dem Derby beim TuS Hiltrup ganz nah dran an der Tabellenspitze. Die Gastgeber hängen etwas zurück, gehen aber dennoch selbstbewusst in die Partie. Von Jürgen Beckgerd (Foto: Wilfried Hiegemann)

Die beiden haben sich wirklich gern, zumindest haben sie sich in der jüngeren Bilanz nicht sonderlich weh getan. In den vergangenen fünf Jahren leisteten sich die beiden Stadtrivalen, TuS Hiltrup und Preußen Münster II, in der Westfalenliga jedenfalls kaum Ausrutscher gegeneinander: Vier Mal ging der eine, vier Mal der andere als Sieger vom Platz einmal ging‘s unentschieden aus.

Aus dieser Statistik Rückschlüsse auf das Derby am Sonntag (15 Uhr) zu ziehen bliebe allerdings ein zwiespältiges Unterfangen. Es herrscht großer Respekt vor dem Nachbarn: „Der TuS ist eine sehr erfahrene, gut zusammengestellte Truppe“, sagt SCP-Coach Sören Weinfurtner artig, lässt aber keineswegs Angriffslust vermissen: „Es wird eine sehr intensive Partie. Wir begegnen uns auf Augenhöhe“, so der Coach. „Die Begegnung kennt keinen Favoriten.“

Während die Preußen auf ihre Stammformation bauen können, die bei Bedarf aus dem Bundesliga-Kader der A-Jugend (spielt am Samstag gegen Leverkusen) aufgefüllt werden dürfte, muss der TuS Hiltrup noch zwei Fragezeichen hinter Kai Kleine-Wilke und Guglielmo Maddente setzen.

Derweil übt sich auch TuS-Trainer Carsten Winkler in respektvollem Umgang mit dem Nachbarn, attestiert seinem Gegenüber gute taktische Arbeit und dem Preußen-Kader „große individuelle Klasse“. Aber, und dann wirkt auch Winkler angriffslustig: „Wenn wir einen guten Tag erwischen, sind wir schwer zu schlagen“. Und wenn nicht? „Tja, dann müssen wir mal sehen ...“, sagt der Hiltruper Übungsleiter.

Für den TuS spreche im Spiel des Siebten gegen den Vierten, „dass wir in dieser Saison noch kein Derby verloren haben“. Vor allem der 2:1-Sieg zuletzt gegen Gievenbeck habe für eine gehörige Portion Selbstbewusstsein gesorgt. „Wir freuen uns auf das Spiel“, sagt Winkler.

Quelle: WN Münster

(ab, 12.03.2017)