Spieltag im Kreis Gelsenkirchen findet nicht statt

Kamen, 26.02.2009: „Bei allem Verständnis für die Belange der Amateurvereine gibt es im Interesse der Solidarität im deutschen Fußball keine Alternative zu der neuen Spielplan-Gestaltung der 1. und 2. Bundesliga in der kommenden Saison“. Dies verdeutlichten der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, und der Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), Hermann Korfmacher, gegenüber westfälischen Kreis- und Vereinsvertretern am Mittwochabend in Bielefeld. Eine andere, wichtige Nachricht des Abends: Im Kreis Unna/Hamm wird am kommenden Wochenende gespielt. Darauf haben sich der Kreisvorsitzende Horst Weischenberg und Direktor Carsten Jaksch-Nink verständigt.

Im Kreis Gelsenkirchen wird der Ball jedoch nicht rollen. Es bleibt bei der Spieltagsabsetzung durch den Vorsitzenden Manfred Wichmann. Korfmacher nahm dies mit Bedauern zur Kenntnis und mahnte, das danach jeder weitere Boykott nunmehr sanktioniert werden müsse „Wir nehmen die Bedenken der Amateure ernst und wollen auch weiterhin im Dialog bleiben, aber weitere Absetzungen wird es nicht geben. Es bleibt unser Ziel, Wettbewerbsverzerrungen unbedingt zu vermeiden, damit am Ende der Runde über Auf- und Abstieg nicht am grünen Tisch entschieden werden muss. Sportrechtlich bleibt uns aber keine andere Wahl, als eventuelle Verstöße der Vereine gegen die Satzung zu ahnden.

Über drei Stunden dauerte das Gespräch in der Bielefelder-Arena im Anschluss an das Frauen-Länderspiel. In der fair, offen und äußerst kontroversgeführten Diskussion verdeutlichten die Amateurvertreter ihre Sorgen, demnächst „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ ihre Meisterschaftsrunden zu absolvieren, wenn sonntags um 15.30 Uhr auf Schalke, in Bochum oder Dortmund der Ball rollt. Dr. Zwanziger machte in diesem Zusammenhang unmissverständlich klar, welche Auswirkungen der Grundlagenvertrag und dabei auch Verhandlungen der Liga über den neuen TV-Vertrag für den gesamten deutschen Fußball von der Bundesliga bis zur Basis haben. Unter anderem verwies er dabei darauf, dass es noch nie so wenig Sonntagsspiele in der 1. und 2. Bundesliga seit 1996 gab wie ab der kommenden Saison und dass weiterhin kein Sonntagsspiel im Free-TV live übertragen wird. Darüber hinaus wies er auf ein auf dfb.de veröffentlichtes Zehn-Punkte-Argumentationspapier hin, in dem Stellung zur Details der neuen Spielplan-Gestaltung bezogen wird.

Der Vorschlag, den Bundesligaspielen auszuweichen und die Ansetzungen der Amateurspiele zu flexibilisieren, stieß allerdings auf geteiltes Echo. Positiv wurde hingegen das Signal von Dr. Theo Zwanziger und Hermann Korfmacher aufgenommen, den Dialog fortzuführen. Zudem plant der FLVW eine Imagekampagne „pro Amateurfußball“ in den unteren Klassen, um die Anliegen der Vereine zu unterstützen. Ein entsprechendes Konzept wird derzeit erarbeitet und soll in naher Zukunft den Vereinen vorgestellt werden.

Quelle: FLVW News, 26. Februar 2009
(ab, 26.02.2009)